Chefin hat mich beschimpft, nehme es sehr persönlich
Hallo, also ich (21, Erzieherin, arbeite seit 2 Wochen in einem Kindergarten) habe 1 Eingewöhnungskind. Folgende Situation:
Mutter holt Eingewöhnungskind ab
eigentlich machen wir das so, dass die Kinder dann jeden Tag 1 Std. länger bleiben
Ich sage Kind kann um 13Uhr abgeholt werden
Leitung kommt raus und sagt, ne bis um 12:30Uhr
Ich: "Oh, mir wurde gesagt, dass wir es bis um 13 machen, wie bei dem anderen Kind"
Ich kam mir halt ziemlich blöd vor, weil sie mir wiedersprochen hatte und das vor der Mutter ja auch blöd ankommt, jetzt wird die Mutter mich nicht mehr ernst nehmen. Ich würde es ja gar nicht so persönlich nehmen, aber sie verbessert mich ständig und ich komm mir so vor als ob ich gar nichts kann, aber ich weiß das ich es kann.
Naja, später hat die Leitung mich beiseite genommen und angemeckert, was mir einfällt vor der Mutter zu sagen "Mir wurde gesagt". Ich weiß das es falsch war, habe mich dafür auch entschuldigt, das war so ne Reaktion gewesen. Nehme das aber ziemlich persönlich.
WIe soll ich damit umgehen? Bin ziemlich sensibel und hätte auch fast geweint....
lg
cooki
12 Antworten
Hallo cooki, ich hab dir ja schon mal auf eine Frage geantwortet und auch schon andere Fragen von dir gelesen die ähnlich wie diese gelagert waren. Ich möchte dir eine Gegenfrage stellen- bist du sicher das du, aufgrund deiner Persönlichkeit, für diesen Beruf geeignet bist? Bitte denke in Ruhe darüber nach- es ist nicht böse gemeint!!! Du hast dir einen Beruf ausgesucht in dem du tagtäglich mit Konflikten, Problemen, Kritik und auch Feindseligkeiten- von Seiten der Eltern und Kollegen- zu tun bekommst. Wie willst du ein schwieriges Elterngespräch führen- und glaub mir, Elterngespräche können sehr schnell Spannungsgeladen sein, wie willst du dich mit schwierigen Eltern auseinandersetzen. Du musst schnellstmöglich eine professionelle Distanz erlangen sonst gehst du nervlich unter. In diesm Beruf, in denen den Kindern Sozialverhalten vermittelt werden soll, in dem du als Erzieher ein Modell für die Kinder bist, findest du immer wieder Kollegen die dieses soziale Verhalten für sich selber, im Kollegenkreis, als unnötig empfinden. In sehr vielen Einrichtungen ist Mobbing an der Tagesordnung.
Ich weiß ja nicht wie bei euch die Betreuungszeiten geregelt sind. Der Antwort deiner Leitung entnehme ich das es sich bei dem Kind um eine halbtagsbetreuung handeln könnte- Abholzeit bis 12.30 Uhr. Wahrscheinlich hat deine Chefin vorausgesetzt das du das- nach 14 Tagen- weißt. Über das alttägliche Kitageschehen musst du dich informieren, da ist dein Engagement, Eigeninitiative und Einsatz gefordert! Du bist in der Ausbildung mit den Grundsätzen der Kommunikation und ihren Regeln geimpft worden. Nimm dir diese Arbeitsblätter noch mal vor und verinnerliche sie. Denke daran- Kritik ist immer ein unausgesprochener Wunsch- was könnte es also sein das deine Chefin sich von dir wünscht. Nimm nicht alles so persönlich- Du hast es mit vielen verschiedenen Persönlichkeitstypen zu tun. Jeder hat sein eigenes Päckchen zutragen und läd gerne mal ein paar Kilos davon auf deine Schultern ab. Unter den Eltern wirst du es auch mit krankhaften Persönlichkeitsmerkmalen zutun bekommen, damit musst du umgehen-leben lernen. Hallo- Kollegin, ich schenke dir als Symbol einen virtuellen Kaktus, damit du nicht vergisst dir ein paar Stacheln wachsen zu lassen. Viel Glück!
....Kindergarten währe auch nicht meine erste Wahl...
Was wäre denn deine erste Wahl gewesen? Hast du während der schul. Ausbildung dein Fachabi mitgemacht? Dann hättest du ja die Möglichkeit zu studieren. Du bist noch jung und solltest dir gut überlegen ob du nicht weitermachen willst. Die Bezeichnung Beruf ist bei der Tätigkeit als Erzieher als Berufung zusehen. Er geht an die Substanz und wenn du nicht ganz dahinter stehst kommt der Burn Out schneller als du denkst. Ich wünsche dir trotz deiner Anfangsschwierigkeiten viel Glück und Durchhaltevermögen. Wir brauchen in diesem Bereich Menschen mit ehrlichen Gefühlen. Und Empathie kannst du nur haben wenn du nahe an den Gefühlen und Empfindungen der Kinder bist. Nur wer Erwachsen wird und trotzdem ein Kind bleibt, ist überhaupt ein Mensch.
Den Menschen, die große Eigenschaften besitzen, verzeiht man ihre kleinen Fehler am schwersten. Marie von Ebner Eschenbach
Ich habe die Ausbildung angefangen um im Krankenhaus auf Station zu arbeiten. Bei uns in er Klinik wird das angeboten, dass die Kinder auf Station betreut werden, dessen Eltern keine Zeit haben oder die aus dem Heim kommen. Ich weiß das es ganz schön schwierig ist mit den Schicksalen der Kinder umzugehen, aber das ist das, wofür ich mir gesagt, dass ich die Ausbildung durchziehe. Nur leider hat die Klinik im Moment keine Stelle frei.
Ja ich habe mein Fachabi mitgemacht, hatte überlegt in Richtung Sozialpädagogik zu studieren, aber ich weiß nicht wirklich wofür. Klingt vielleicht blöd, aber wenn man sich die Stellenanzeigen anguckt, gibt es überall nur Teilzeitstellen für Diplom Sozialpädagogen. Auf Lehramt möchte ich nicht gehen, das ist nichts für mich. Und mit Fachabi müsste ich ja in die Pädagogische Richtung, oder? Und dann wäre da der finanzielle Aspekt, ich könnte mir das Studium nicht leisten...
lg
Hallo, die Kritik deiner Chefin hat sich ja nicht auf dich als Person bezogen, sondern lediglich auf ein Verhalten. Es hilft sich immer wieder klarzumachen, es geht nicht um MICH, es geht nur um eine Sache. Wenn du immer wieder daran denkst, trifft dich eine solche Sache bald nicht mehr. Und wenn du mal weinen musst, dann ist das überhaupt nicht schlimm. Das zeigt, dass dir nicht alles egal ist!
Ohje ohje. Schaff Dir bloß ein dickeres Fell an, sonst wirst Du da nicht alt. Du darfst Dir nicht alles so zu Herzen nehmen. Mach es beim nächsten mal halt besser und höre richtig hin wenn man Dir was sagt. lg.
Mir wurde es wirklich gesagt, dass wir das dann bis 13Uhr machen, das habe ich nicht falsch verstanden ^^ lg
Das Grundproblem bei euch ist die Meinung, "jeden Tag 1 Stunde länger". Warum das verkehrt ist ? Weil nicht formal "1 Stunde" gesagt werden darf, sondern ausschließlich(!) nach dem Befinden des Kindes der tägliche Aufenthalt in der Eingewöhnung zu bestimmen ist. (Siehe z. . Berliner Eingewöhnungsmodell, Laewen u.a.)
Dass Du nach 14 Tagen Dienst noch unsicher und leicht zu verletzen warst/bist, sollte eine kompetente Leiterin aber auch realisieren und entspr. reagieren.
Schließlich kannst Du freunldich aber selbstbewusst das gesamt eThema in der nächsten Dienstbesprechung auf die Tagesordnung setzen (z.B.: "Grundsätze zum öffentlichen Verhalten Temamitglieder - Elternbeziehungen" ) und auch das pädagogische Konzept der Einrichtung dazu mal lesen !
Viel Gelassenheit und Erfolg !
Kläre das mit deiner Chefin in einem Gespräch vielleicht macht sie das nicht mit Absicht, sondern weil du neu bist und sie denkt das du noch Hilfe brauchst!
Sprich sie drauf an sag ihr wies dir dabei geht und versuch es so neutral und nüchtern zu schildern, auch wenn ich mir vorstellen kann das man oft die tränen nicht zurückhalten kann in solchen Situationen!
Vielen lieben Dank, aber das kann ich bei ihr nicht bringen :)
Danke! Es ist ein ganztagskind, ich weiß über den Ablauf bescheid, deshalb sag ich ja, mir wurde gesagt, dass wir immer eine Stunde länger machen, und sie hat das plötzlich anders bestimmt. Naja, der Zug ist abgelaufen :/
Ich habe mich ehrlich gesagt schon oft gefragt ob der Beruf für mich etwas ist, ich wollte die Ausbildung zwischenzeitlich sogar abbrechen. Aber ich denke mir, ich habe 5 Jahre diese Ausbildung gemacht, hatte gute Noten in den Praktika und ich will jetzt endlich auch arbeiten ohne diesen blöden Praktikantenstatus. Kindergarten währe auch nicht meine erste Wahl...
lg