Bundeswehr und danach Pilot bei der Lufthansa
Hallo,
Ich möchte nach meinem Abitur zur Bundeswehr gehen und mich für einige Zeit verpflichten lassen. Danach würde ich dann gerne eine Ausbildung zum Verkehrspiloten bei der Lufthansa machen. Doch ich bin mir nicht sicher wie lange ich mich verpflichten lassen sollte, da es glaube ich ein Höchstausbildungsalter bei der Lufthansa gibt. Aber ich möchte mich bei der Bundeswehr nicht als Pilot verpflichten, da ich gelesen habe , dass Kampfpiloten es von der Bundeswehr in die zivile Luftfahrt nicht einfach haben sollen. Ich würde viel lieber zu den Gebirgsjägern oder den Fallschirmspringern für eine gewissen Zeit.
Ich wollte also wissen ob dieser ,,Beruftraum" realistisch sein kann?
4 Antworten
Hallo,
Frage: Warum willst Du erst zur Bundeswehr und danach zur Lufthansa wechseln? Ist ja löblich, das Vaterland zu verteidigen und geschadet hat die Bw auch niemandem. Da aber die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, wäre eine Bewerbung bei LH sinnvoller.
Erst dort bewerben und wenn Du BU, FQ und Medical überstehst, hast Du es doch geschafft. Solltest Du zu den anderen 95% gehören, kannst Du iimmer noch Deinen Killerinstinkten nachgehen und tun, was ein Mann tun muss ;-)
Und, man glaubt es kaum - auch wenn die Mehrheit der Fragesteller und Antwortgeber hier bei GF durch zu viele US-Filme und PC-Spielchen geschädigt ist -, es gibt außer "Flugzeugführern mit der Berechtigung zum Führen von strahlgetriebenen Kampfflugzeugen", so nennt es die Bundeswehr, auch Piloten von Transportflugzeugen (C-160 Transall bzw. bald A-400M, P-3 Orion bei der Marine oder diversen Airbustypen bei der Flugbereitschaft), auch wenn das den richtig "harten Jungs" hier nicht bewusst ist.
Dann könntest Du nach 16 Jahren Deine Militärlizenz relativ einfach in eine zivile umschreiben lassen, zumal die Transportpiloten schon bei der LFT den MCC-Lehrgang gemacht haben, der ein wichtiger Baustein in der Pilotenausbildung ist. Der DLR-Test bleibt Dir natürlich nicht erspart und auch die zivilen Mindestflugstunden wollen vor einer Bewerbung erflogen werden.
Schwierig ist auch der Wechsel von einem strikt auf Befehl und Gehorsam und hierarchisch strukturierten Betrieb (das muss das Militär einfach sein, auch trotz Auftragstaktik und Absprachen) zu einem Unternehmen, bei dem die Abstimmung der Crew, auch und gerade in Krisensituationen, im Vordergrund steht, s. MCC / CRM. Deshalb bleibt die Zahl der von LH übernommenen Bw-Piloten auch sehr überschaubar.
Dein Szenario halte ich nicht für realistisch, besser ist also der andere Weg: Erst LH, dann Bw, aber natürlich nicht fliegen, denn wenn Du es bei LH nicht schaffst, dürfte klar sein, dass Du als Pilot ungeeignet bist. Aber Du willst ja dann auch klettern und höchstens mit dem Fallschirm fliegen.
Setz Dich hin und überlege noch einmal alle Für und Wider - am besten, alles auf einem Zettel notieren. Dann die einzelnen Items bewerten und erst danach die Entscheidung treffen.
Und dir ist klar, dass du auch als Pilot zu allererst "Soldat" bist?
Was viele Auslandseinsätze, Lehrgänge, etc. beinhaltet.
Wie realistische Dein Berufstraum ist, das ist objektiv sicher schwer zu formulieren. Aber hier ein guter Tipp für qualifizierten Austausch: Auf dem Business-Portal XING findest Du eine Gruppe "pilots and students". Dort gibt es gute Foren mit Diskussionen zu Deiner Frage. Und sicher auch viele Mitglieder, die den Traum leben, sowie solche, die skeptisch sind oder deren Träume zerplatzt sind. Hier noch der Link:
da ist es sinnvoller dass Du Dich erst bei der Lufthansa oder einer anderen Verkehrsgesellschaft bewirbst, dann weisst Du zumindest ob Du geeignet bist und angenommen wirst und diese Chance ist sowieso gering. Wenn Du scheiterst kannst Du Dich voll auf die Bundeswehr konzentrieren und kommst dort vielleicht in die Fliegerei oder zumindest zu den Fallschirmspringern. In der Fliegerei gibt es auch für Nichtpiloten noch genügend andere interessante Tätigkeiten an Bord zum Beispiel in der Technik und als Belademeister
Das ist Unrealistisch,
Erst einmal vielen Dank für diese klare und präzise Antwort. Du hast recht außerdem dauert es bis zu meinem Abitur auch noch ein Jahr also habe ich noch genug zeit um darüber nachzudenken. Warum ich trotz aussetztung der Wehrpflicht zur BW gehen will liegt daran das ich gerne diese Ausbildung und die Erfahrungen die man dort fürs Leben sammelt gerne hätte usw. Und weil es mir glaube ich Spaß machen würde ( hoffe ich )