Bundeswehr Tauglichkeit T2

2 Antworten

Hallo,

Bei der Bundeswehr gelten z. B. folgende wichtigen Grenzwerte für das fliegende Personal:

  1. Sehleistung ohne Brille mindestens 50 Prozent auf jedem Auge

  2. Sehleistung mit Brille mindestens 100 Prozent auf jedem Auge

  3. Zulässige Gläserstärken für jedes Glas: sph - 1,00 dpt; sph + 2,00 dpt; cyl + 1,00 dpt

  4. Keine Einschränkungen bei Farbsehen, räumlichem Sehen und Gesichtsfeld

  5. Eine Laser-OP wird akzeptiert - auch für Kampfpiloten - wenn sie länger als 6 Monate zurückliegt und eine gewisse Hornhautdicke vor der OP vorhanden war und nach der OP eine bestimmte Resthornhautdicke vorhanden ist.

  6. Keine Kontaktlinsen

Laut Dr. Marwinski, dem ehemaligen Leiter des alten FMI der Lw, ist es vielleicht in Zukunft möglich, mit bis zu +/- 5 dpt. zu fliegen. Das war seine Einschätzung vor drei/vier Jahren. Bis das aber umgesetzt wird, wird es wohl noch lange dauern. Es gibt ja genug Bewerber, die keine Brille benötigen und auch sonst allen Anforderungen gerecht werden.

Bleibt eine Laser-OP. Da gibt es drei Verfahren (Infos gem. FUM - Fliegerärztliche Untersuchungsstelle München-Zentrum):

  • Lasek (Laser epithelial keratomileusis): Verbesserung der Sehschärfe, aber Einschränkung der Sehqualität (Dämmerungssehen, Lichtblendung)

  • Lasik (Laser in situ Keratomileusis ): Sehvermögen schneller wiederhergestellt, weniger schmerzhaft, höhere Komplikationsrate

  • PRK (Photorefractive Keratectomie): Pro Dioptrie 15 Mikrometer Hornhautabtrag. Risikoärmer, größere postoperative Schmerzen, längere Heildauer, aber: Erfüllt selbst die Anforderungen der Bundeswehr an Kampfpiloten.

Natürlich gehst Du jetzt nicht her und lässt auf eigene Faust etwas machen, sondern das geht nur nach eingehender Beratung durch die Fliegerärzte der Bw. In der Zivilfliegerei wird davon abgeraten (auch, wenn es nicht verboten ist), weil es immer noch keine zuverlässigen Aussagen über Langzeitwirkungen gibt. Der Bw kann es egal sein, ob Du nach den 16 jahen Verpflichtungszeit blind wirst oder nicht.

Zur Brille: Erstens bekommst Du bei der Bw eine "Dienstbrille"; die hatte ich auch, sie hieß damals "Maskenbrille" und sah furchtbar aus. Zweitens kannst Dir natürlich auch selbst eine Sportbrille machen lassen mit Kunststoffgläsern und Titanflexgestell, die ist praktisch "unkaputtbar" und bleibt wegen des stark ums Ohr gebogenen Federbügels auch bei Kopfständen auf der Nase. Der Optiker Deines Vertrauens kann Dich da beraten.

Ja, Brillen beschlagen leider trotz Beschichtung oder Behandlung mit Chemie. Auch da einfach mal den Optiker fragen. Ich weiß nicht, was heute alles möglich ist, aber auch meine neue Brille (ein Jahr alt) beschlägt immer noch. Vielleicht sind ja auch Kontaktlinsen eine Lösung, zumindest, so lange es nicht um die Fliegerei geht - aber möglicherweise für die ABC-Schutzmaske geeignet.

Realistischerweise muss man aber sagen, dass "Spezialverwendungen", egal ob beim Militär, bei der Polizei oder der Feuerwehr usw. für Brillenträger nur sehr schwer zu erreichen sind.

Zur T1 Einstufung mit Sehschwäche:

Ich war letzten beim Eignungstest, aber hab mir schon im vornherein gesagt, dass ich wegen meiner Kurzsichtigkeit als T2 eingestuft werde(-2,25;-2,5). Bei der Untersuchung hat sich jedoch herausgestellt, dass ich T1 erreicht habe, weil ich sonst gar keine gesundheitlichen Beschwerden habe, außerdem hatte ich genau den Mittelwert des BMI's und der Körpergröße. Wenn ich mich mit anderem in meinem Alter vergleiche(19), dann können schon einige die wirklich auf ihre Gesundheit achten und trotzdem ein etwas größeren Makel haben trotzdem T1 erreichen. Am besten wirklich regelmäßig Sport machen, aber auch auf die Gesundheit achten und wenn man alle anderen Voraussetzungen hat sollte es schon hinhauen.