Bringt es was aus der Religion auszuteigen?

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Als ich christlich konfirmiert wurde, war ich noch gläubig.

Ich wurde religiös erzogen, jeden Samstag ging es in die Kinderkirche für die wöchentliche Dosis Gehirnwäsche.

Je mehr ich jedoch über den Glauben und die Bibel erfahren habe, desto komischer kam mir die ganze Geschichte vor. Irgendwann habe ich dann tatsächlich mal die Bibel durchgelesen, von vorne bis hinten. Dadurch wars komplett vorbei mit meinem Glauben.

Ironischerweise sind überzeugte Atheisten deutlich besser über ihren früheren Glauben informiert als die meisten Anhänger der Religion. Das bringt einen schon zum nachdenken.

Freut mich sehr, dass du eine ähnliche Erfahrung machen durftest.

Bernard55 
Fragesteller
 17.04.2024, 22:24

Ich hab ein Kuran und eine Bibel zuhause. Werde beides mir durchlesen .

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ButchButch  17.04.2024, 22:27
@Bernard55

Ich nehme stark an, dass du danach nie wieder gläubig sein wirst.

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Loligloli  17.04.2024, 22:42
@ButchButch

Sorry aber nur weil das bei dir so war ist es nicht bei allen so?! Ich liebe die Bibel und vorallem das Evangelium und fühle mich immer verbundener zu Gott umso mehr ich von der Bibel weiss… Mich würde aber sehr interessieren weshalb dich die Bibel so abgeschreckt hat.

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ButchButch  17.04.2024, 22:48
@Loligloli

Besonders ist mir aufgefallen, wie sehr in der Kirche Geschichten aus der Bibel verharmlost werden. Es werden Euphemismen verwendet statt von Völkermord zu reden.

Der Gott in der Bibel ist alles, was in einem Menschen als schlecht angesehen ist.

Stell dir mal vor dein Vater sagt dir "Du darfst dich selbst entscheiden mich zu lieben, aber wenn du es nicht tust, werde ich dich für immer quälen".

Und das Argument, dass das Alte Testament aufgehoben wurde zählt für mich nicht. Mir ist es egal wann Gott moralisch verwerflich gehandelt hat, ein Wesen was alles weiß und alles kann, muss nicht so handeln.

Nimm allein mal die Geschichte mit der Befreiung der Israeliten. Der Pharao wollte gut handeln, jedoch hat Gott "sein Herz erhärtet" und ihn nachher für diese angeblich freie Entscheidung bestraft. Das ist so als ob ich einen Roboter bestrafe weil er meine Befehle befolgt.

In welcher Welt ist das Gerecht, oder sogar gütig?

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Loligloli  17.04.2024, 22:58
@ButchButch

Da hast du komplett recht und ich kann dir tatsächlich keine gescheite Antwort darauf liefern. Einerseits wollte er das Volk Israel damit prüfen das ist jedoch keine Ausrede für diese Tat doch Gottes Wege sind unergründlich und für unseren Verstand manchmal logisch. Ich Danke dir von Herzen für deine interessante Sichtweise🙏🏽😄

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ButchButch  17.04.2024, 23:00
@Loligloli

Das ist ja nicht der einzige Widerspruch, nur ein Beispiel. Gott hat laut Bibel lauter so schiefe Sachen gedreht.

Wenn Gottes Wege unergründlich sind, woher wissen wir dann überhaupt, dass er gut ist? Oder allmächtig, etc.?

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Loligloli  17.04.2024, 23:10
@ButchButch

Wenn man der Bibel Glauben schenkt das muss er allmächtig sein und ich glaube auch fest daran das er gut ist. Beispiel wegen den Pharao und dem Volk Israel: ein Elternteil entscheidet, ein strenges Verhalten gegenüber seinem Kind beizubehalten obwohl es für das Kind schwierig ist. In dieser Situation mag das Kind nicht verstehen, warum der Elternteil so handelt, aber später kann es erkennen dass diese Entscheidung dazu beitrug es auf eine bestimmte Weise zu formen oder zu lehren. In ähnlicher Weise könnte Gott das Herz des Pharaos verhärten, um letztendlich die Israeliten aus Ägypten zu befreien und gleichzeitig eine größere Botschaft über seine Macht und seinen Willen zu vermitteln.

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Loligloli  17.04.2024, 23:12
@ButchButch

Was ist mit Wiederspruch gemeint? Es hat ja mehrere ,,Wiedersprüche’’ die einfach falsch verstanden werden zb. Der Tod von Judas dem Verräter, das ist ein typischer Fall.

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ButchButch  17.04.2024, 23:12
@Loligloli

Also hat Gott tausende unschuldige Menschen geopfert, um eine Botschaft zu senden? Klingt für mich nicht wirklich gut.

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Loligloli  17.04.2024, 23:13
@ButchButch

War nur ein Beispiel, wie es wirklich ist musst du schon Gott fragen😁

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ButchButch  17.04.2024, 23:19
@Loligloli

Ich meine nicht die kleineren Stellen welche sich gegenseitig widersprechen, sondern logische Widersprüche.

Es ist unlogisch jemanden zu bestrafen, der ferngesteuert gehandelt hat.

Es ist unlogisch, Menschen zu erschaffen, nur um dann alles über eine große Flut auszulöschen wenn sie Sünden begehen. Gott weiß doch alles, also hätte er die Sünde vorhersehen müssen.

Lauter so Dinge halt.

Ein Buch, welches von einem allmächtigen Gott durch Menschen erschaffen wurde, muss meiner Ansicht nach in sich perfekt schlüssig sein. Es sollte nicht möglich sein, irgendwas gegen auch nur eine kleine Stelle darin zu sagen.

Wenn Gott die Macht hat so ein Buch zu erschaffen, sich jedoch dagegen entschieden hat, will er die Menschen in Versuchung führen, sich von der Religion abzuwenden. Er treibt sie damit in die Sünde und bestraft sie nachher dafür.

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Kaffeeverkauf  19.04.2024, 00:32
@ButchButch
"Du darfst selbst entscheiden mich zu lieben, aber wenn du es nicht tust, werde ich dich für immer quälen"

Das hat nichts mit dem zu tun, eher damit dass du ihm dankbar bist, was er dir alles gegeben hat und du ihn anbeten sollst.

Der Sinn des Lebens ist, dass du Allah dienst, weil das die pure Gerechtigkeit für Alle sein wird.

Außerdem kann Gott mit seiner Erschaffung machen, was er will, er hat uns erschaffen, wir sind seins. Aber Allah hat uns einen freien Willen gegeben, somit ist jeder dann selber Schuld wenn er böses tut(zB unglaubt)

Und nur die guten Menschen(zB Gläubige, Monotheisten die gute Werke tun) kommen in seine Paradiesgärten, der Rest soll in Schande schmoren.

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Kaffeeverkauf  19.04.2024, 00:33
@Loligloli

ignoriere diese Person, seine Argumente sind total absurd und zum lachen, auf alles gibt es eine plausible Antwort, der ist einfach nur undankbar und wahrscheinlich einf total pessimistisch und unfreundlich. Gläubige sind nicht so

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ButchButch  19.04.2024, 17:58
@Kaffeeverkauf
Das hat nichts mit dem zu tun, eher damit dass du ihm dankbar bist, was er dir alles gegeben hat und du ihn anbeten sollst.

Und wenn ich ihm nicht dankbar bin? Dann werde ich für immer gequält.

Welcher gütige Mensch/Gott zwingt jemanden dazu, dankbar zu sein?

Klingt sehr nach Stockholmsyndrom...

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Kaffeeverkauf  19.04.2024, 22:56
@ButchButch

Gott zwingt dich nicht, dafür hast du deinen freien Willen. Aber wenn du ihm undankbar bist, dann wird das nicht dabei bleiben, du wirst seiner Rechtleitung ebenso wenig folgen, somit ein böser ungläubiger Mensch sein, der ewig in die glühende Kohle geworfen wird.

Das hat viel viel mehr Zusammenhänge

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ButchButch  19.04.2024, 23:04
@Kaffeeverkauf

Also habe ich zwar freien Willen, aber keine freie Entscheidungsmöglichkeit.

Entweder du tust was ich sage, oder ich erschieß dich. Ist das eine freie Entscheidung? Meiner Meinung nach nicht.

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Kaffeeverkauf  20.04.2024, 00:03
@ButchButch

Dein Beispiel ist für die Tonne. Allah hat dir Zeit gewährt, du hast Zeit, genug

Du wirst nicht auf den Moment danach bestraft. Du hast dein ganzes Leben lang Zeit gehabt

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ButchButch  20.04.2024, 11:02
@Kaffeeverkauf

Ja und? Trotzdem bestraft er mich wenn ich mich nicht so entscheide wie er es will. Das ist Erpressung, keine freie Wahl.

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Nein, bin nicht ausgestiegen: "Gottseidank" war ich nie drin!

Ja, das ist schade mit Deiner Familie - aber man muss eben der Tatsache ins Gesicht sehen, dass der Islam mit Abstand die intoleranteste, aggressivste und rückständigste Religion ist, die zudem auch den Menschenrechten in vielerlei Hinsicht widerspricht.

Ich bin sogar 2 mal aus meiner Religion ausgetreten. Einmal aus der Evangelischen Kirche, und später bei den Zeugen Jehovas. Das erste mal, weil ich zu den Zeugen wollte, das zweite mal weil ich dort Dinge entdeckt habe die nicht normal waren. Das alles hier zu schreiben würde zu viel sein.

Heute bin ich in keiner Kirche mehr. Keine Sekte, keine Gemeinde. Ich bin aber dennoch gläubig. Aber ich habe gelernt, das man zum Glauben nur das Gewisse Etwas braucht. Jesus und Gott. Und sonst niemanden. Glaube ist Privatsache. Wenn die Menschen das erstmal einsehen, dann wirds auch leichter.

SirKasmus1  17.04.2024, 22:17

Find ich super.

Ich hab schon als Jugendlicher gesagt, das ich an Gott glaube, nicht an die Kirche und mich damit sehr unbeliebt gemacht.

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Jujame44  19.04.2024, 08:31

Genau mein Denken! 👍👍👍

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Ich bin ausgestiegen, war aber nie wirklich gläubig. Meine Eltern ebenfalls nicht, daher war das egal. Ich bin ausgestiegen weil ich keine Kirchensteuer zahlen wollte (Schweiz). Sonst wäre ich noch dabei weil es mich zu wenig interessiert hätte mir die Mühe zu machen auszutreten.

Ich finde es immer traurig wenn die eigene Familie ein Mitglied über den Glauben definiert. Es sollte mehr sein zwischen Eltern und Kind als nur dieser Aspekt. Leider habe ich keinen Rat für dich ausser dass du das tun solltest das für dich richtig ist. Du bist mehr als dein Glaube oder Nichtglaube, das muss für dich an erster Stelle stehen.

Ich kenne deine Situation, aber zum Glück als Christ nicht so extrem. Vorschlag:

Ich habe mich damit abgefunden eine Hassliebe zu meiner Religion zu pflegen. Einerseits glaube ich an Jesus, Gott, usw., andererseits bin ich größtenteils überhaupt nicht zufrieden mit dem, wie unsere Religion ausgelebt wird. Ja, ich übe deswegen manchmal sogar schärfste Kritik aus, die nicht jeder gerne schluckt. Ich sage damit nicht, dass du deine oder andere Religionen beleidigen sollst, aber du darfst eben scharfe Kritik ausüben, wenn sie deiner Meinung angebracht ist.

Soweit ich weiß, ist das auch im Islam erlaubt, denn ich habe schon mit einigen muslimischen Menschen kleine Debatten gehabt.

Inwiefern du nun bereit bist zu Sündigen z.B. Alkohol trinken, hängt natürlich davon ab, wie stark liberal du bist. Eventuell kann dich ein Imam an dieser Stelle besser beraten, aber er wird dich vermutlich auch in eine Schublade stecken.

Eventuell ist das eine Lösung für dich?

Meine Meinung:

Ich persönlich finde, dass dieses Konflikt ein perfektes Beispiel dafür ist, warum ich die meisten Religionen in ihrer Art und Weise, wie sie ausgelebt werden, auf's schärfste kritisiere. Ich werde niemals verstehen, was daran gut sein soll, wenn man Menschen indirekt dazu zwingt. ,,Glauben" und ,,Glauben ausleben" sind für mich einfach zwei unterschiedliche Dinge.

(Unter indirektem Zwang verstehe ich auch abwertende Kommentare, wie, dass du angeblich von deinem Weg abgekommen bist oder lediglich deinen Gelüsten nachgehst bzw. sündigst)

Interpretier diese Antwort, Glauben und Glauben ausleben, einfach als Hybrid-Lösung auf dein Problem bzw. deine Frage.

Bezüglich Familie:

Im Islam (ich verstehe diese Probleme) ist das eventuell ein Tick schwieriger, aber sei einfach mutig und wage den Schritt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dich deine Familie nicht für immer verbannen wird. Sie wird höchstens eine ganze Weile sauer sein. Ja und? Gib ihnen einfach die Zeit, die sie brauchen, um damit dann fertig zu werden.

Hoffe das hilft irgendwie :)