Bringen einem Kampfsport-Erfahrungen im echten Leben wirklich was?

7 Antworten

Kommt drauf an was es ist. Wenns ne kleine Boxerei ist, weil einer die Freundin des anderen angelabert hat, dann bringt Kampfsport richtig viel, allein weil du weißt, wie du mit schlägen umzugehen hast und wie du kämpfst. Wenn ne Waffe ins spiel kommt ist Kampfsport allerdings eher essig, da sport. Da ist Kampfkust und selbstverteidigunstraining (bedingt) effektiver. Und es bringt dir auch nicht bei sowas zu verhindern. Also: Es ist ein Werkzeug für deinen "Werkzeugkasten", aber kein Allheilmittel.

Eigentlich schon vor allen Dingen wenn er ein Messer hat. Auch bei Schlägereien da kommt es aber immer drauf an, wie dein Gegner ist und muss sich seinem kampfstiel etwas anpassen.

Also wenn er dir beispielsweise "nur" versucht den Arm zu brächen dann hilft dir Boxen nicht wirklich was .Hab selber 6 jahre Karate und 3 jahre kichboxen ,normales Boxen und Tai Boxen gemacht .So eine Mischung von mindestens 2 Kampfsportarten würde ich dir empfehlen, da es effektiver ist und du leichter gegen ein Messer gewinnst .

Woher ich das weiß:Hobby

Kommt drauf an wer dein Gegner ist.Hast du jemanden der einfach nur zuschlägt,hast du mit Kampfsport gute Chancen.Wenn es aber ein richtiger Straßenkämpfer ist,(richtiges Streetfighting-extremer als die MMA)der genau weiß was er tut,hast du die Arschkarte,da bringt dir auch Boxen oder Karate,Kung Fu etc. nichts.

Also erst mal zu deiner Frage "Was bringt Kampfsport im Alltag" noch etwas weiter ausgeholt:

Erstmal Kampfsport und Kampfkunst braucht Kraft, Kondition und eine enorme Körperbeherrschung. Du trainierst Geist und Körper. Noch nicht eine Technik angewendet, schon davon profitiert, weil es ein sehr vielseitiges Training ist.

Dann lernst du gerade in den asiatischen Systemen erst mal sicher fallen und rollen. Statt dass du dir alle Knochen brichst, weil du einen Sturz mit ausgestreckten Armen versucht hast aufzufangen und dir dann noch die Lunge platzt, weil du dabei nicht ausgeatmet hast, rollst du sauber vorwärts ab und siehst trotz deines Misgeschicks, über die Bordsteinkante gestolpert zu sein, auch noch richtig cool aus. Noch nicht eine Kampftechnik angewendet, schon davon profitiert.

Nun zum Thema Kampfsport und Straßenkampf: Hier fängt es schon an, spannender zu werden. Erst mal musst du hier zwischen Kampfsport (mit Wettbewerben) und Kampfkunst- und Selbstverteidigungssystemen (ohne Wettbewerbe) unterscheiden. Kampfsportler treten in Wettbewerben gegeneinander an und befolgen deshalb Regeln. Mag zwar sein, dass du als sehr guter Boxer jede Auseinandersetzung auf der Straße mit einem einzigen "Lucky Punch" sofort beenden könntest, aber dafür muss dich der Gegner erst mal ranlassen. "Professionelle Straßenschläger" waren mit Sicherheit trainingstechnsich auch nicht untätig und erkennen einen Boxer nach Regeln 10 Meilen gegen den Wind. Einmal tief in die Trickkiste aus Kickboxen oder MMA gegriffen, Reichweite gesteigert und das war's mit dem Boxer. Und als Judoka verkommst du, wenn du deinen Gegner nicht gleich auf Anhieb zu greifen bekommst und festlegen kannst (wäre ein purer Glücksgriff) wohl zur völligen Lachnummer.

Es gibt viele gute Gründe, warum man einen Kampf von vorn herein vermeiden sollte. Zum Einen gibt es in einem Kampf keine Gewinner sondern nur einen kleineren Verlierer (den mit weniger Blessuren) und einen größeren Verlierer (dem nachher alles wehtut oder noch schlimmer, der nachher garnichts mehr spürt weil er querschnittsgelähmt oder gar tot ist). Zum Anderen weißt du ja nie, an wen du gerätst - Kampfsporterfahrung? Unbewaffnet oder offensichtlich oder versteckt bewaffnet? Betrunkener Poser oder hochaggressiv und gefährlich? Und zuletzt, selbst wenn du den Aggressor in Notwehr richtig vermöppst: Am Ende steht es möglicherweise noch Aussage gegen Aussage vor Gericht und du musst beweisen, nur in Notwehr und nicht mal im Notwehrexzess gehandelt zu haben, wenn dich nachher noch der Angreifer wegen Körperverletzung anzeigt.

Deshalb ist ein wichtiges Kapitel in einer Kampfsport- oder Kampfkunstausbildung auch Prävention und Deeskalation: Wie vermeide ich Gafahrensituationen oder wie manövriere ich mich besonders geschickt wieder aus solchen Situationen heraus? Hierbei kann schon ein gesundes Selbstvertrauen und die gesunde Einschätzung einer Gefahrensituation helfen. Im Zweifelsfall übergibt man halt sein Portemonnaie an den netten Herrn mit dem Messer oder lässt die fünf betrunkenen Jugendlichen im Rauchverbot rauchen. Und Pöbler suchen Opfer, also Leute ohne Selbstvertrauen, die sich ohne Widerworte verprügeln lassen. Wenn die merken, dass du keine Angst hast, weil du weißt, dass du dich wehren kannst (ohne dass du deine Kampfkunsterfahrung offen preisgibst, einfach nur von deinem Auftreten weil du weißt, dass du dich wehren könntest), dann lassen die schon von dir ab. Wäre ja noch schöner, wenn das Opfer sich auch noch wehrt. Wieder einmal: Keine Technik angewendet aber schon wieder profitiert.

Und wenn garnichts mehr geht und es kommt unweigerlich zur körperlichen Auseinandersetzung: Es ist immer besser, irgendwas zu können, als garnix zu können. Wenn bei bei irgendwelchen Idioten die Sicherungen durchbrennen, prügeln und treten sie immer weiter auf dich ein auch wenn du am Boden liegst. Wenn du dich aber wehren kannst, kannst du sie möglicherweise in die Flucht schlagen, festlegen oder außer Gefecht setzen. Du kannst den Kampf zumindest irgendwie in die Länge ziehen bis Hilfe (Sicherheitsdienst der die Kameras überwacht? Polizei von jemand gerufen? Beherrzter Passant der eingreift?) kommt. Auch wenn du nachher der "größere Verlierer" mit den größeren Blessuren bist, immerhin hast du dich gewehrt und bist noch am Leben und die Angreifer haben auch ein wenig ihr Fett weg bekommen.

Wie gut man ist, das ist auch ein wenig die Frage, was und wie lang man trainiert. Bei Kampfsport sind wie gesagt die Regeln hinderlich. Kampfkunst (Kung Fu, Ninjutsu, ...) ist etwas langwierig und komplex zu erlernen, aber einmal erlernt sehr effektiv und vielseitig. Selbstverteidigungssysteme wie Krav Maga sind intuitiver und schneller zu erlernen. Aber alle haben eines gemeinsam: Sie brauchen ihre Zeit und viel Training und eine passende geistige Einstellung.

also von kleinen prügeleien lernt man das manches recht praktisch ist aber gegen eine waffe kommt man so einfach so nicht an