Briefmarken geprüft ohne Attest?

4 Antworten

Mal abgesehen davon, dass auch ein Fotoattest keine absolute Sicherheit schafft, sollte geprüfte Ware dieser Altersklasse per Stempel auf der Rückseite den Prüfstatus ausweisen können, wobei solche Marken auch - in der Regel ohne Prüfkosten - zur Bestätigung der Echtheit des Prüferstempels an den jeweiligen Prüfer eingesandt werden können.

Fälschungen gibt es wie Sand am Meer, je teurer eine Marke, desto höher das (Ver)Fälschungsrisiko, insbesondere, wenn es billige ähnliche Marken gibt.

Nobod134 
Fragesteller
 27.09.2023, 12:12

Habe ich das richtig verstanden.cauf der Rückseite der Marke macht dann der Prüfer einen Stempel drauf?

Werden Blöcke, z.B. Leipziger Messe usw. auch gerne gefälscht? Vielen Dank schon Mal für die erste Antwort :⁠-⁠)

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HugoHustensaft  27.09.2023, 12:43
@Nobod134

Besitzt Du einen Michel-Katalog? Da wird das mit den Prüfzeichen der anerkannten Prüfer recht gut erläutert. Früher gab es nur die Prüfsignatur mit Stempel, seit Fotos erschwinglicher geworden sind, gibt es auch - und oder stattdessen - Fotoatteste, wobei deren Schwachstelle natürlich in der Einheitlichkeit der Marken und seit einiger Zeit auch in den Chancen durch Photoshop liegt.

Am Ende ist es immer eine Frage, wie hoch der Aufwand sein muss, um Ertrag zu erzielen - bei einem Block wie dem zur Leipziger Messe 1946, der im Buchdruck hergestellt wurde, ist der Aufwand tendenziell klein, ergo ist das Risiko größer, andererseits dürfte es sich eher um ältere Fälschungen handeln, denn dafür ist der Markt heute schon zu überschaubar geworden. Andererseits lassen sich gerade Marken im Buchdruck mit einfachen Mitteln prüfen - zumindest postfrische Ware -, der Druck "drückt" immer ein klein wenig durch.

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Nobod134 
Fragesteller
 27.09.2023, 18:21
@HugoHustensaft

Den Katalog habe ich mir bestellt,aber er ist noch nicht angekommen. Vielen Dank, ich werde dort reinschauen und mich dann schlau machen. Und vielen Dank für den kleinen Tipp mit Fälschungen:)

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Suedhang  28.09.2023, 13:08

Mir hat zwecks Prüfung ein Bundesprüfer empfohlen bei alten postfrischen Marken nur ein Fotoattest erstellen zu lassen, da es bei Weiterverkauf Sammler gibt, die das "postfrisch" mit einem Stempel nicht gelten lassen.

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Such dir einen Briefmarkensammlerverein und geh auf ein Tauschtreffen. Dort findest du Leute, die ganze Sammlungen für Spotpreise verkaufen und weil die ja nicht weglaufen können, verkaufen sie auch keinen Schrott, aber weil der Markt wirklich sehr schlecht ist - es sammeln fast nur ältere Leute - sind Sammlungen sehr günstig. Ich mußte das selbst erfahren, als ich über einen Freund verkauft habe, der in so einem Verein ist. Diese Vereine gibt es in jeder größeren Stadt

Nobod134 
Fragesteller
 27.09.2023, 18:20

Vielen Dank, das habe ich sich schon überlegt. Sehr schade, dass nur noch ältere Menschen Briefmarken sammeln. Ich habe als Kind Stunden in unserem Briefmarkenladen mit einem Freund gesessen und alte Briefmarken aus einer Box gesucht:)

Mittlerweile sitzen die Kids, meine leider auch teilweise, am Handy, ich oder Tablet und schauen sich brotloses Ticktock videos von talentfreien Menschen an, die über anderer Menschen unnütze Tätigkeiten diskutieren.

Ich verstehe die Welt nicht mehr so ganz, aber das ist ein anderes Thema 😄

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Zunächst bin ich sehr erfreut, dass Du diesem durchaus interessanten Hobby wieder nachgehst!

Leider ist es tatsächlich so, dass Philatelisten eine aussterbende Spezies sind. Ich bin 58 und trotzdem noch einer der Jüngsten in meinem Briefmarkenverein.

Zu Deiner Frage: Es gibt am Markt nicht nur Fälschungen, sondern sogar gefälschte Prüfstempel. Die Freude darüber hält sich bei Briefmarkensammlern in beschaulichen Grenzen.

Prinzipiell sollten teurere Werte geprüft sein - nicht unbedingt mit einem Attest, aber zumindest mit einem Kurzbefund. Dabei ist es Usus, dass der Prüfer auf der Rückseite der Briefmarke seine Signatur und/oder seinen Stempel aufbringt. Das ist selbst bei postfrischen Marken kein Qualitätsverlust, vielmehr eine Aufwertung.

Diese Prozedur unterliegt aber strengen, komplizierten Auflagen, nämlich der Positionierung der Prüfzeichens. Bevor ich hier näher ins Detail gehe, siehe mal hier (Punkt 4):

https://de.wikipedia.org/wiki/Briefmarkenpr%C3%BCfung#Pr%C3%BCfzeichen-Stellungen

Hoffe, dass ich Dir ein wenig weiterhelfen konnte.

BTW: Habe erst vor kurzem ein verdächtig günstiges Angebot auf Ebay gesehen, betreffend eine Nachkriegs-Lokalausgabe aus Scheibbs (Hitler-Überdruck mit "Ö" - die mit "Oe"sterreich sind eher Massenware). Habe dem Anbieter mein Ankaufsinteresse signalisiert, ihn aber gleichzeitig ersucht, den 8-Rpfg-Wert prüfen zu lassen (notiert im ANK mit € 2.200.-). Der Verkäufer war danach so anständig mir mitzuteilen, dass der Prüfer einen Nachdruck bzw. eine Fälschung festgestellt hat, und der Kauf war damit geplatzt.

Woher ich das weiß:Hobby – bin jahrzehntelanger begeisterter Sammler

Einscannen und vom Händler schätzen lassen.

L.g. Jan