Brief vom Zoll wegen konfeszierter Cannabis-Samen?
Hallo,
ich hatte im Januar 5 Cannabis-Samen aus Holland bestellt, diese kamen nie an. Gestern kam dann ein Brief vom Zoll mit folgendem Betreff:
Ermittlungsverfahren gegen Sie wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG) und ggf. gegen das neue psychoaktive Stoffe Gesetz (NpSG)."
Anbei lag ein auszufüllender Personalbogen und ich wurde dazu aufgefordert diesen ausgefüllt zurück zu schicken. Außerdem wurde mir die Möglichkeit beschrieben, mich auf der Rückseite dieses Personalbogens schriftlich zu diesem Vorwurf zu äußern. Beides tat ich. Ich hatte die Samen nie aus dem Interesse heraus bestellt sie anzupflanzen, es sollte lediglich ein "Geburtstags-Gag" sein. Außerdem war ich mir nach einiger Internet-Recherche sicher, dass der alleinige Besitz dieser Samen (ohne stattfindende Anwendung) legal sei. Ich habe nichtmal das Know-how über Cannabis etc. um sie anzuwenden. Meine Frage ist nun, was habe ich nun zu erwarten aus behördlicher Sicht?
Mit freundlichen Grüßen!
3 Antworten
Hm, hast du die Unterlagen schon abgeschickt? Das würde ich nicht tun, ohne mich einmal von einem Rechtsanwalt beraten zu lassen. Wer weiß, ob oder in welchem Umfang du überhaupt Aussagen tätigen musst. Und ich würde es an deiner Stelle nicht unnötig riskieren wollen irgendwas bezüglich BTM in meinem Führungszeugnis stehen zu haben…
War auch meine Vermutung, gewusst habe ich es aber nicht sicher. Und ich möchte auch nicht ausschließen, dass einem das Wort im Munde umgedreht wird. Deshalb fände ich als Betroffener die Betreuung durch einen Anwalt, der sich mit sowas auskennt, als beruhigend und wünschenswert.
Da er ja im Grunde genommen nichts illegales getan hat, hätte mich an seiner Stelle auch erst einmal ein Blick in die Akte interessiert bevor ich irgendwas sage.
Stell dir vor, der Versender hat als kleines "goodie" ein wenig Gras mit ins Paket gestopft oder solche Tricks.
Es war nichts im Paket, außer der 5 bestellten Samen. Der Bruttowert der konfeszierten Ware ist im Schreiben angegeben.
Ich würde mal einen Anwalt interviewen. Und wenns nur eine Erstberatung für ein paar Euros ist.
Ich hoffe du testest hier nicht nur deine Geschichte und hast wirklich keine Anbau-Utensilien zuhause. Denn, in meinen Augen, für nen Geburstagsgag hätts auch Hanf-Samen aus dem Bioladen in Deutschland getan.
Nein, ich habe wirklich keine entsprechende Ausrüstung und, wie gesagt, auch niemals das Interesse verfolgt etwas aus diesen Samen zu machen. Ich bin bei der Bestellung nicht nach Produkt, sondern nach Preis gegangen (ich war ehrlich gesagt, auch etwas überrascht, dass man sowas bestellen kann..). Ich habe 10€ bezahlt und hätte allenfalls mit einem Bußgeld gerechnet, aber das ist mir jetzt ein bisschen heiß. Wie kann sowas denn jetzt weiter gehen, kriege ich nach meiner Antwort wieder Post vom Zoll oder direkt von der Polizei/Staatsanwaltschaft? Was passiert danach?
Es könnte passieren das sie eine Hausdurchsuchung durchführen.
Es könnte passieren das das Ermittlungsverfahren eingestellt wird.
Es könnte passieren das du eine Ladung zu einer Gerichtsverhandlung erhälst
Es könnte passieren das du einen Strafbefehl bekommst.
Es könnte passieren das Punkt 2 geschieht, du aber nicht informiert wirst
Wenn du dir sorgen machst, kontaktiere wirklich einen Anwalt und schau das du an die Akten kommst. Kannst du theoretisch auch ohne Anwalt.
Du musst abwarten, bis Sie dir antworten. Wenn sie dir nicht antworten, dann würde ich davon ausgehen, dass der Fall geschlossen wurde
Das war sehr dumm zuzugeben, dass du die bestellt hast. Das hätte der Zoll dir mal schön nachweisen müssen. Hätte schließlich jeder auf deinen Namen an deinen Briefkasten bestellen können.
Kam der Brief vom Zoll per Einschreiben? Wenn nicht, hättest du den besser einfach abgeheftet und ignoriert.
Ja, dass das "dumm" sein könnte, kann ich mir gut vorstellen. Allerdings war ich in dem Moment ziemlich nervös und hatte "Erklärungsbedarf"... und ich dachte mir (naiver Weise) das es so schlimm schon nicht sein wird, es waren nur 5 Samen, und ich habe eine absolut weiße Weste (bisher..).
Du hast nichts zum Anbauen also wie sollen die das Gericht davon überzeugen das du vor hattest es anzubauen? Am besten habe mindestens eine halbwegs gescheite Verteidigung wenn die es wirklich bis vors Gericht zerren.
Als Beschuldigter in Ermittlungsverfahren muss er überhaupt keine Aussage tätigen.