Braucht man zum Züchten Genehmigung, Ausbildung etc., wenn man es neben Arbeit machen möchte?

5 Antworten

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Also Hobbyzüchter im Verein kannst du mit bis zu 3 Stuten züchten, ohne das du das gelernt hättest. Allerdings braucht man schon viel wissen um Haltung, Zucht und Aufzucht, die Krankheiten und die Vermarktung.

Meine Stuten sind im Friesenstammbuch eingetragen als Zuchtstuten. Ich nehme als Deckhengste nur die vom Stammbuch und bin selbst als Hobbyzüchter im Verband Mitglied (sonst keine Papiere).

Meine Stuten sind auf Gesundheit, Gang und Charakter getestet - die Hengste sind gekört und somit zur Zucht eh zugelassen.

Mit den Hengsthaltern kann man auch toll besprechen, ob diese Verpaarung sinn macht oder nicht.

Mit den Fohlen muß man dann noch zu den Zuchtschauen und sie Prämieren und Eintragen lassen. Auf den Zuchtschauen bekommen sie dann auch einen Chip und die Eintragungspapiere u. E Pass.

Das ganze kann man auch noch machen indem man eine X beliebige Stute mit einem X beliebigen Hengst zusammen führt, und das X beliebige Ergebniss dann verkauft. (Nicht sinnvoll und nennt sich auch nicht "Zucht".)

Wenn du im großen Stil züchten willst, dann kommst du nicht um eine Ausbildung als Pferdewirt Fachrichtung Zucht herum, weil du ja als Hobbymensch keinen landwirtschaftlichen Hof betreiben kannst, und den braucht man wenn man groß züchtet.

Bei 4 bis 5 Pferden gehörst du schon nicht mehr zu den Hobbyzüchtern, sondern machst das schon gewerblich.

Meine beiden Stuten stehen ganz normal in Pensionshaltung - das wird fürs züchten etwas teuer mit der Zeit, besonders wenn man nur züchtet.

Züchten kann leider jeder - sogar ohne Vorkenntnisse, ohne Ahnung von Genetik oder der Zucht und den Zuchtzielen an sich. Leider bedarf es dazu nicht einmal bestimmter Haltungs-Grundvorraussetzungen. Das heißt, theoretisch könnte ich in einem winzigen Stall ohne Auslauf einfach so züchten/ vermehren. Ob dann da tatsächlich vernünftige, gesunde und gute Pferde bei raus kämen, das stünde natürlich auf einem anderen Blatt. 

Züchten aus Liebhaberei, als Hobby ist auf jeden Fall ein teures Hobby, denn es bedarf eben nicht nur einiger Stuten und den geeigneten Wiesen, die gepflegt und unterhalten werden wollen. Es braucht die Tierärztliche Begleitung der Tiere, die Gesunderhaltung und fachkundige Pflege, das Wissen um Abstammungen und Zuchtziele, die Auswahl der richtigen Hengste - je nachdem, für welche Art der Zucht man sich entscheidet, können die Decktaxen locker zwischen 800 und 3000 Euro liegen und all den großen und kleinen Notwendigkeiten, die auch später zur Aufzucht und Ausbildung der produzierten Fohlen anstehen.

Viele kleinere Züchter haben in den letzen Jahren aufgegeben, weil sich die Zucht nicht mehr rentierte. Sie bekamen beim Verkauf meist nicht einmal das Geld wieder rein, was sie für Decktaxe und Tierarzt gezahlt haben. 

Um heutzutage erfolgreich zu züchten, bedarf es es eben nicht nur der vielversprechenden Fohlen, es bedarf eines recht langen Atems - denn der Markt ist heutzutage so, dass Käufer junge Pferde haben möchten, die neben ihrer guten Abstammung eine gute Grundausbildung genossen haben und möglichst schon entsprechende Turniererfolge in Jungpferde/ Springpferde oder Dressurpferdeprüfungen nachweisen können. Das bedeutet für einen Züchter, dass er nicht nur die Kosten für die Zeugung, den Unterhalt der Pferde und ihrer Gesunderhaltung hat, sondern auch noch  die Ausbildung stemmen muss, um seine Fohlen/ Pferde gewinnbringend auf den Markt zu bekommen. Das heißt, ein Züchter muss dann entweder Pferde zu guten Reitern in Ausbildung geben, die das natürlich auch in Rechnung stellen oder er muss selber entsprechende Bereiter angestellt haben, bzw. selber die Ausbildung und Turniervorstellung erfolgreich bewältigen können.

Ganz selten werden Fohlen heute noch für Traumbeträge verkauft. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. 

Und im Bereich der reinen Freizeitpferde haben die vielen extrem preiswerten Importpferde aus Polen, Tschechien und Ungarn die Preise so gedrückt, dass es für Züchter hierzulande so gut wie gar nicht möglich ist, gewinnbringend zu züchten.

Ich will Dir Deinen großen Traum nicht madig-schreiben, aber dennoch die Züchter-Realität von heute aufzeigen. Der Reitsport braucht Idealisten und gerade aus kleinen Zuchten sind schon so manch herausragende Pferde entstanden. Aber man braucht als Hobbyzüchter ein wirklich großes Vermögen im Rücken um dann mit der Zucht daraus ein kleines machen zu können......

Ich bin zear kein Züchter, habe aber schon Leute kennengelernt, die recht erfolgreich züchten, ohne Ausbildung zum Pferdewirt.

An Deiner Stelle würde ich mich auch mal beim Berufsreiterverband schlau machen - die beantworten allerlei Fragen rund um erwerbsmäßige  Beschäftigung mit Pferden, auch im Amateurbereich.

Nö, eine Genehmigung brauchst du nicht. Aber genug Land. Und damit bist du auf jedenfall Nebenerwerbslandwirt und musst unter Umständen sogar in die Krankenkasse rein.

Hast du denn soviel Geld?

Es gibt einen schönen Spruch von einem Züchter, der gefragt wurde, ob man mit der Pferdezucht Millionär werden könne. "Klar," nickte der Züchter. "Wenn man vorher Milliardär war."

Pferdezucht ist etwas für Landwirte mit ungeheurer Pferdeerfahrung oder für sehr reiche Leute, die sich jemanden anstellen können mit Pferdeerfahrung.

VanyVeggie  18.08.2016, 14:13

Naja man braucht nicht unbedingt Land etc. Man kann auch eine Stute mit guten Genen in einen einfachen Pensionsstall unterstellen und decken lassen (natürlich alles in einem seriösen Zuchtverein). Auch das ist Zucht. Dazu muss man nicht reich sein. 

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