Braucht man Abitur um Sanitäter zu werden?
4 Antworten
Nein, es gibt aber nicht grundsätzlich den "Sanitäter" sondern verschiedene Berufsbilder mit unterschiedlichen Aufgaben.
Aktuell werden Rettungssanitäter und Notfallsanitäter ausgebildet.
Rettungssanitäter ist ein mindestens 520 Stunden umfassender Lehrgang bestehend aus einem schulischen Anteil mit Prüfung zum Rettungshelfer, einem Krankenhauspraktikum, einem Praktikum im Rettungsdienst an einer Lehrrettungswache und Abschlusehrgang mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Prüfung. Zugangsvoraussetzungen sind die gesundheitliche Eignung und keine Vorstrafen, schulisch ist ein Hauptschulabschluss ausreichend, wobei manche Bundesländer auf Landesebene Ausbildungsvorschriften erlassen haben, welche die mittlere Reife fordern.
Notfallsanitäter ist noch ein relativ neues Berufsbild, das 2014 eingeführt worden ist. Die Ausbildung dauert drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Zugangsvoraussetzungen sind bundesweit die gesundheitliche Eignung, keine Vorstrafen, mittlerer Bildungsabschluss. Die besten Chancen haben in der Tat diejenigen, die schon ein oder zwei Jahre Rettungsdiensterfahrung als Rettungssanitäter haben. Zwar ist nach dem Gesetz ein Direkteinstieg möglich, jedoch übersteigen die Bewerberzahlen die vorhandenen Ausbildungsplätze derart, dass bevorzugt diejenigen genommen werden, die schon vorqualifiziert sind und Erfahrung haben. Die Arbeitgeber können es sich nicht mehr leisten, das sie jemanden nehmen, der dann falsche Vorstellungen vom Berufsfeld hatte und wieder aussteigt und außerdem können sie in der Praxis am besten die Eignung eines Bewerbers beurteilen.
hilfreich, aber es geht über Lehrgänge
Nein, seit 2014 gibt es die dreijährige Vollzeitausbildung zum Notfallsanitäter.
Was für ein Sanitäter? Für Rettungssanitäter reicht sogar Hauptschule. Für Notfallsanitäter sollte es mittlere Reife sein.
Also bei uns wird keiner mehr zum NotSan ausgebildet, der die Ausbildung nur als "Sprungbrett" nutzen möchte. Eine dreijährige Ausbildung ist viel zu intensiv und teuer, NotSan Azubis bekommen ja erstmals einen Gehalt, als das die Arbeitgeber begeistert davon wären, wenn die Leute danach gleich fortgehen.
Das versucht man bei uns auch und trotzdem sind von den letzten beiden Ausbildungsjahrgängen nur 5 von 20 frischen NotSan geblieben. Die leute müssen ja nun mal nicht Kundtun wie ihre Zukunftspläne aussehen und "Knebelverträge" werden auch regelmäßig gerichtlich zerlegt.
Klar, bei uns versucht man sie "auszumustern", indem man sie erst ein oder zwei Jahre als RS arbeiten lässt und dann für die NotSan Ausbildung übernimmt. In lockeren kollegialen Gesprächen kann man schon eher mal die Zukunftspläne heraushören, ohne das es so auffällt wie in einem Vorstellungsgespräch.
Notfall