Blutkrankheit Biologie?

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Die Bluterkrankheit wird X-chromosomal rezessiv vererbt. Das lässt sich aus Stammbäumen daraus schließen, dass v. a. männliche Nachkommen erkranken, weibliche hingegen sind viel öfter gesund. Eine Y-chromosomale Vererbung kann man ausschließen - sonst wären, da Frauen ja kein Y-Chromosom haben, nur Männer betroffen. Eine autosomale Erkrankung lässt sich ausschließen, weil andernfalls sowohl männliche als auch weibliche Nachkommen gleich häufig erkranken würden.

Da Söhne nur ein X-Chromosom haben, erkranken sie in jedem Fall, wenn die Mutter auch Bluterin ist, selbst dann, wenn der Vater gesund ist (von dem erben sie ja aber nur ein Y-Chromosom). Auch wenn die Mutter selbst gesund, aber eine heterozygote Trägerin des Bluterkrankheit-Allels ist, kann der männliche Nachwuchs erkranken, dann mit einer 50 %-igen Wahrscheinlichkeit. Töchter hingegen erkranken nur, wenn der Vater auf jeden Fall Bluter ist und wenn die Mutter ebenfalls Bluterin ist (dann erkrankt die Tochter auf jeden Fall) oder sie Trägerin des rezessiven Allels ist (dann ist die Tochter in 50 % der Fälle Bluterin, in jedem Fall wird sie aber Überträgerin des Allels sein, selbst wenn sie das gesunde Allel ihrer Mutter geerbt hat, da sie es ja von ihrem Vater geerbt hat. Das gilt daher auch, wenn ihre Mutter vollständig gesund ist).

Beispiel: Leopold Albany war Bluter. Daher muss seine Tochter Alice in jedem Fall Überträgerin sein, denn er hat ja nur ein X-Chromosom, das er in jedem Fall an seine Tochter vererbt hat. Da seine Frau Helene Waldeck gesund ist, ist Alice selbst nicht Bluterin. Man kann dem Baum außerdem entnehmen, dass Alice ihr Bluter-Allel wiederum an ihren Sohn Ruprecht vererbt hat, der damit ebenfalls krank war.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig