Biologie wer kann diese Aufgabenstellung :(?

2 Antworten

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Hi,

da kommt man nicht so leicht drauf.

Das basiert auf den Versuchen von Gorter & Grendel (1925), hier das Original dazu http://www.dwc.knaw.nl/DL/publications/PU00015277.pdf

und die Tabelle daraus hab ich mal mit hier reinkopiert, dann sieht man, dass sie ihre Versuche mit diversen Tieren (Meerschweinchen, Hasen, Ziegen, Hunde) und auch dem Menschen gemacht haben (vgl. Abb.) und ihre Ergebnisse zum Quotienten aus Oberfläche des einlagigen Fettfilmes der extrahierten Lipide und Oberfläche der Blutkörperchen immer nahezu 2 beträgt.

Und das stimmt mit den Ergebnissen in deinem Buch überein. Fläche der Lipide / Gesamtfläche der Zellen. Mensch: 0,92 / 0,47 = 1,96; Schaf: 6,2 / 2,95 = 2,1; Kaninchen: 9,9 / 5,46 = 1,8. Du musst also aus diesen beiden Messwerten den Quotienten errechnen, so dass es einem auffallen würde. Er liegt näherungsweise bei +/- 2.

Wenn die extrahierten Lipide die Zellmembran darstellen, legt dies die Schlussfolgerung nahe, dass die Lipidschicht doppelt sei.

Das stimmt und führt zu einem einfachen, aber gültigen Membranmodell. Dem der Doppellipidschicht.

Das haben Gorter & Grendel dem Umstand zu verdanken, dass sie, in Bezug auf ihre Fragestellung, ein ideales Modell zur Untersuchung verwendet haben.

Rote Blutkörperchen besitzen keine Zellkerne, aber insbesondere keine anderen Membranen als die Zellhülle (Zellmembran), sie liegen einzeln vor und können leicht untersucht, ausgemessen und ausgezählt werden. Zellen aus Geweben würden sich nicht so leicht handhaben lassen und der wichtigste Unterschied, andere Zelltypen haben i.d. Regel auch Membransysteme in der Zelle, als da wären: doppelte Kernhülle, Endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Vesikel, Hülle um sonstige Organellen der Zelle (z.B. Mitochondrien), was natürlich dazu führen würde, dass die extrahierbaren Lipide nicht 1:1 auf die bloße Zelloberfläche übertragen werden könnten.

Dies würde bedeuten, dass man die Resultate der Messung (Größe des Fettfilmes der Zellen) nicht ins Verhältnis zur Zelloberfläche setzen könnte oder das Verhältnis würde anders ausfallen, als 2:1 und somit zu keinem Modell geführt haben, welches der Realität nahekommen würde.

Gorter & Grendel haben also eine mehr als sehr gute Auswahl getroffen, bezüglich ihres Modells :) zudem haben sie auch, wie sich später herausstellte, Messfehler, die Ermittlung der Zelloberfläche betreffend, gemacht, gleichzeitig aber auch Messfehler hinsichtlich der extrahierten Lipide, die sie nicht alle extrahiert haben. Das könnte man für f) einbringen.

Trotzdem haben sie ein Ergebnis erzielt, welches eine Modellvorstellung begründete, die 90 Jahre später immer noch gültig ist. Es gehört also auch etwas Glück dazu. Gruß

 - (Schule, Biologie, Abitur)
CliffBaxter  19.11.2019, 21:56

also

a) musst du beschreiben, was sie gemacht haben.

b) Der Quotient aus der Fläche der extrahierten Lipide und der Gesamtfläche der Zellen liegt näherungsweise bei 2. Einzeln ausrechnen wie oben. Dies legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Blutzellen umhüllende Lipidschicht doppelt sein muss.

c) Wir vermuten, dass die Biomembran aus einer doppelten Lipidschicht besteht.

d) nach 90 Jahren immer noch gültig. Entspricht dem aktuellen Modell.

e) Rote Blutkörperchen besitzen keine Zellkerne, aber insbesondere keine anderen Membranen, als die Zellhülle. Sie liegen einzeln vor und können leicht untersucht, ausgemessen und ausgezählt werden. Zellen aus Geweben, wie Lebergewebe, würden sich nicht so leicht handhaben lassen und haben i.d. Regel auch intrazelluläre Membransysteme, wie z.B.: doppelte Kernhülle, Endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Vesikel, Hülle um sonstige Organellen der Zelle (z.B. Mitochondrien), was vermutlich dazu führen würde, dass die extrahierbaren Lipide nicht 1:1 auf die bloße Zelloberfläche übertragen werden könnten. Dies würde bedeuten, dass man die Resultate der Messung (Größe des Fettfilmes der Zellen) nicht ins Verhältnis zur Zelloberfläche setzen könnte oder das Verhältnis würde anders ausfallen, als 2:1 und somit würden solche Ergebnisse vielleicht nicht zu keinem Modell geführt haben, welches der Realität entspricht.

f) Messfehler in der Ermittlung der Zelloberfläche. Messfehler hinsichtlich der extrahierten Lipide (Fettfilm), wenn diese nicht alle extrahiert wurden, also nicht der Gesamtheit entsprachen.

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Donthave2know 
Fragesteller
 19.11.2019, 21:59

Dankeschön! Hat mir sehr weiter geholfen :)

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CliffBaxter  19.11.2019, 22:01
@Donthave2know

gerne, hab dir b)-f) auch schon vorbereitet :)

wenn du bei a) nicht klar kommst, sag einfach Bescheid.

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Donthave2know 
Fragesteller
 19.11.2019, 22:02
@CliffBaxter

ja omg Danke das hilft mir so weiter, komm gerade mit Bio nicht ganz hinter her Dankeschön!! ☺️

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CliffBaxter  19.11.2019, 22:14
@Donthave2know

a) Es wurde Blut von Mensch, Schaf und Kaninchen entnommen. Die Zellmembranen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) wurden isoliert und daraus die Membranlipide mit einem Lösungsmittel gewonnen (extrahiert).

Der Lipidextrakt wurde auf eine Wasseroberfläche gegeben, auf der er sich ausbreitete. Die Lipidschicht schwimmt auf der Wasseroberfläche und breitet sich zu einer einlagigen (!) Schicht aus. (Diese ist dann, wie sich herausstellte, immer doppelt so groß, wie die Oberfläche der Blutzellen). Die Fläche des Lipidextraktes wurde ausgemessen und mit der ermittelten Oberfläche der roten Blutzellen verglichen (Quotient bilden, dieser liegt meistens nahe 2).

So jetzt haste alles :) N8

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Versuch's doch bitte noch mal - und splitte die Seite ruhig auf mehrere Fotos von erkennbarer Größe auf: Ich hab' einfach keine Laune, mit der Lupe übern Bildschirm zu fahren...

Donthave2know 
Fragesteller
 19.11.2019, 20:44

Ich hoffe jetzt geht es

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Donthave2know 
Fragesteller
 19.11.2019, 20:52

Kann man es jetzt erkennen?

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