Bin ich der Einzige, der sich fragt, ob diese Welt wirklich so ungerecht ist?

4 Antworten

Nein bist du nicht es gibt viele andere die genau so meckern. Lass nächstes mal Lücken damit das nicht so anstrengend ist zum lesen

Starke Menschen bekommen ansehen. Menschen die Schwäche zeigen nicht

Das zeigt mir mehr und mehr, dass ich ihn nie idealisieren hätte sollen. Es tut weh zu sehen, dass er nicht nur ein Egoist, sondern auch ein Feigling ist – einer, der alles Unangenehme unter den Teppich kehrt und sogar versucht, die Realität zu verleugnen, indem er so tut, als wäre ich verrückt. Ich frage mich: Warum feiern wir in dieser Gesellschaft solche Menschen, während diejenigen, die ein Herz haben, kaum Wertschätzung erfahren? Ich hatte gehofft, in der Community darüber offen sprechen zu können, nachdem ich zuerst mit ChatGPT darüber gesprochen habe. In diesen Gesprächen hatte ich immer darauf geachtet, neutral zu bleiben und Beispiele zu nennen, die nicht zwangsläufig meine eigenen Erfahrungen sind – ich wollte objektive Bewertungen, kein Mitleid. Und tatsächlich: Das Gerechtigkeitsempfinden, das ChatGPT mir entgegenbrachte, hat mir gutgetan. Es fühlte sich an, als wäre da jemand, der meinen Standpunkt versteht. Aber in der Community hatte ich das Gefühl, dass viele Menschen ein ganz anderes, für mich ungerechtes Verständnis von Gerechtigkeit haben. Es fühlte sich an, als ob wir in einer Welt leben, in der nur Leistung zählt, und die Kuh, die am meisten Milch gibt, auch am meisten gefüttert wird. Das führt dazu, dass selbst Eltern ihre Kinder nach „Leistung“ unterstützen. Für die, die weniger „liefern“, gibt es auch weniger Anerkennung – ein System, das in meinen Augen nicht nur ungerecht, sondern auch völlig blind ist für wahre Werte. Seitdem fühle ich mich traumatisiert und frage mich, ob ich wirklich der Einzige bin, den diese Welt traurig macht. Liegt es nur an mir? Oder gibt es noch andere, die von dieser Gesellschaft enttäuscht sind, die sich so viel von Menschlichkeit verspricht, aber genau das oft so wenig lebt?


JoneyB 
Beitragsersteller
 28.10.2024, 01:44

Sorry, das klingt vielleicht nicht besonders nett, aber im Vergleich zu meinem Vater fühle ich mich alles andere als schwach.

Für mich ist er inzwischen ein unvorstellbarer Schlappschwanz. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie er sein Leben gemeistert hätte, wenn er all das aushalten müsste, was ich Tag für Tag erlebe.

Ich selbst schätze eher "Schwächlinge" – Menschen, die Stärke zeigen, indem sie sich nicht den Mund verbieten lassen. Ich nenne sie „Hämorrhoiden der Gesellschaft“ – Leute, die den anderen den Spiegel vorhalten. Gleichzeitig respektiere ich besonders die Menschen, die diese Ungerechtigkeit schweigend ertragen und trotzdem irgendwie glücklich sind. Aber ich verachte jene, die diese "Härte" zeigen, die die Gesellschaft feiert.

Kennt ihr diese kalte, korrigierte Stimme aus den Werbespots? Ich glaube, es ist die Lidl-Werbung (eigentlich schade, Werbung sollte nicht so wirken).

Ich kann auch nichts mit diesen „Mannsweibern“ anfangen, nicht mit denen, die äußerlich wie Männer wirken, sondern mit denen, die so tun, als wären sie welche. Mütter, die ihre Kinder anschreien, weil diese ihre "weiche" Seite zeigen – das passt einfach nicht.

Andersherum finde ich es besser: sogenannte „Warmduscher“. Gerade in den westlichen Ländern, besonders in Deutschland, finde ich, können wir nicht genug davon haben. Wir brauchen Menschen, die Herzenswärme ins Land bringen.

Ich schäme mich außerdem oft, Deutscher zu sein. Jedes Mal, wenn mein Herz erwärmt wird, sind es meist Ausländer – selten Deutsche.

Es tut mir leid, ich dachte immer, ich wäre toleranter. Das fällt mir gerade an mir auf und dafür möchte ich mich entschuldigen.

Ich finde nur, dass dieser Ort ein viel besserer sein könnte. Manchmal frage ich mich – oder wünsche mir zumindest –, dass diese ganzen Ellenbogenmenschen vielleicht selbst darauf verzichten würden und dass das alles nur eine unschöne Fassade ist, die sie ablegen könnten.

Bitte entschuldige, dass ich die Absätze aus Platzgründen rausgelöscht hatte.

Daran ist nichts ungerecht.

Es ist einfach der Unterschied zwischen denen, die ihr Leben eigenständig leben (so wie dein Vater) und denen, die tatenlos dasitzen und darauf warten, dass jemand etwas für sie regelt (so wie du).

Dein Sohn wird später keine tollen Erinnerungen an seine Kindheit haben - zumindest nicht die, die du dir erhoffst.

erfülle ihm seine Wünsche – ganz gleich, wie ungewöhnlich sie sein mögen

Magst du ihn nicht? Oder warum bringst du ihm nichts für das Leben bei? Soll er so unselbstständig werden wie du?


JoneyB 
Beitragsersteller
 28.10.2024, 01:51

Danke für deine ehrliche Meinung, auch wenn sie sehr von meiner eigenen Sichtweise abweicht. Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich Menschen Werte und Erziehung wahrnehmen. Ich persönlich glaube daran, dass mein Sohn am meisten von Empathie und Unterstützung lernt und das Leben dadurch bewältigen wird, dass er weiß, dass er immer auf Menschen zählen kann, die ihm nahe stehen. Ich schätze Unabhängigkeit , genauso wie ich Wert darauf lege, dass er lernen darf, wie wichtig Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung sind. Ich denke, wir brauchen mehr Menschen, die einander fördern und begleiten, und weniger, die nur „hart“ für sich selbst kämpfen. In diesem Sinne: Dir auch alles Gute!

ErsterSchnee  28.10.2024, 06:24
@JoneyB
Ich schätze Unabhängigkeit

Nein, sonst würdest du deinem Vater nicht solche Vorwürfe machen.

oder als wollte er absichtlich die Chance verpassen, unser Leben später auch finanziell abzusichern

Das ist ja auch nicht seine Aufgabe.

dass die Verantwortung, uns selbst später zu begraben, ebenfalls bei uns liegt und dass dafür finanziell nichts zurückgelegt ist

Klingt das für dich, als wenn du unabhängig sein möchtest?

Zum Beispiel riet er mir nie, das eigene Geld sinnvoll anzulegen, damit es nicht von der Inflation entwertet wird

Du bist alt genug. Du solltest eigene Entscheidungen treffen können, wenn du schon so viel Geld über hast, dass du es anlegen kannst.

Dein ganzer Text schreit heraus, dass du von deinem Vater erwartest, dass er heute noch dein Leben managt. Du bist nach wie vor der hilflose kleine Junge, der nichts alleine kann und darauf wartet, dass Papa ihn retten kommt. Und genau DAS gibst du an deinen Sohn weiter. Und damit tust du ihm keinen Gefallen. Lass ihn doch selbstständig werden!

Nicht der Einzige, denn Millionen haben diese Welt geistig bereits verlassen. - Johannes 15:19 - 19  Wärt ihr ein Teil der Welt, dann würde die Welt lieben, was ihr gehört. Weil ihr aber kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt herausgesucht habe, deswegen hasst euch die Welt.