Billige Internate in Baden Württenberg?

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http://www.beepworld.de/memberdateien/members77/internatsverzeichnis/internatebis600euro.pdf

Bitteschön

P.S. an Latifa: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.

uschischicki  16.02.2011, 21:33

...wahrscheinlich ist in diesem Zusammenhang das Wort "günstig" treffender als "billig". "Günstig" meint ein gutes (bis ausgezeichnetes!) Preis-Leistungs-Verhältnis, "billig" klingt nach schlechter Qualität für wenig Geld.

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Hallo Julia,

Sie werden es gemerkt haben: Unsere Liste der preisgünstigsten Internate bis 600 Euro (siehe der Link von uschischicki) ist mittlerweile doch etwas veraltet. Viele der dort aufgeführten Internate dürften für Sie auch deshalb nicht in Frage kommen, weil die schulische Unterstützung dort auf die Bedürfnisse von Schüler(innen) zugeschnitten ist, deren Noten mindestens im mittleren Bereich liegen, so dass sie weitgehend ohne fremde Hilfe zurecht kommen.

Ich stimme „uschischicki“ unbedingt zu, was die Unterscheidung von „billig“ und “günstig“ angeht. Preiswerte staatliche oder kirchliche Internate wenden pro Belegplatz in aller Regel nicht weniger Mittel auf (ca. 1200-1400 Euro monatlich!) als wesentlich teurere Internate. Nur werden diese Kosten eben nicht an die Eltern/Schüler weitergegeben, sondern aus (Kirchen-)Steuermitteln subventioniert. Dieses geschieht nicht aus Mildtätigkeit, sondern entspricht dem sog. „Sonderungsverbot“ des Grundgesetzes. Danach dürfen private Schulen vom Staat nur dann zugelassen werden, wenn sie für Kinder und Jugendliche aller (Einkommens-)Schichten zugänglich (= bezahlbar) sind und damit eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Institute wie Salem mit jährlichen Elternbeiträgen von über 30.000 Euro sind von daher – trotz der auch dort gewährten Kostenermäßigungen und Stipendien – eindeutig verfassungswidrig. Dies lässt sich an Urteilen des BVG klar nachweisen, doch muss man leider feststellen, dass das Sonderungsverbot „in der Anerkennungspraxis der Bundesländer nicht Ernst genommen“ wird, wie es in einem Urteil des Finanzgerichts Köln zur steuerlichen Absetzung der Kosten von Internatsschulen (FG Köln, Az.:10 K 7404/01) zutreffend heißt.

Ich möchte in diesem Zusammenhang aber „latifa“ in Schutz nehmen, die glaubt, die Begriffe „Internat“ und „billig“ seien unvereinbar. Dies ist zwar – unter Berücksichtigung des zum Thema „billig“ Gesagten – falsch (siehe hierzu auch meine Webseite http://www.beepworld.de/members99/internate01/ ), entspricht aber genau der Werbestrategie teurer Internatsschulen und gewerbsmäßiger Internatsvermittler, die diese Institute gegen horrende Provisionszahlungen „empfehlen“. Besserverdienenden Eltern soll dadurch mit Hilfe vieler Falschmeldungen in den Medien eingeredet werden, nur teure Internate seien „gut“, weil sie gegenüber den preiswerteren einen „Mehrwert“ böten („Schöner lernen im Palazzo Prozzo“). Dass dies einfach nicht stimmt und die Besten (Eliteinternate) gerade unter den Preiswertesten zu finden sind, lässt sich anhand vieler Beispiele belegen (einfach mal googeln und auf die Seiten von AVIB und ZFI achten!).

Für Sie, Julia, wäre ganz wichtig, ein Realschulinternat zu finden, das Ihnen kurz vor dem Abschluss noch mal ein ordentliches Coaching gibt. Vielleicht sollten Sie im Hinblick auf den Standort ein wenig flexibel sein. Wenn man im nördlichen Teil Baden-Württembergs wohnt, kämen vielleicht auch Rheinland-Pfalz und Hessen in Frage, zwei nicht ganz so „schulstrenge“ Bundesländer. Viele Internatsleiter (war selbst mal einer) haben ein Herz für Jugendliche, die von zu Hause wenig Unterstützung erhalten und versuchen, mit viel Eigeninitiative ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wenn Sie genau diesen Eindruck vermitteln können, öffnet eine persönliche Vorstellung manche Türen. Aus Platzgründen kann ich Sie nur auf die gemeinnützige Internatsberatung der AVIB e.V. verweisen (einfach so als Suchbegriff eingeben). Die Beratung ist kostenlos.