Bildinterpreation diese Gemälde?

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Das Bild heißt "Im Moor" und wurde gemalt von Vincent van Gogh.

Zwei einfache Frauen sind bei der Arbeit im Moor vermutlich während des Morgengrauens zu sehen. Es ist eine zur damaligen Zeit alltägliche Situation der normalen Bevölkerung (Bauern, Handwerker).

Das Bild stellt z.B. kein prunkvolles Bildnis eines Königs dar, der sich absichtlich in Pose wirft, bei dem man das Gesicht genau erkennt und bei dem die Kleidung bis ins letzte Detail ausgearbeitet ist. Im Gegenteil: Die Gesichter der Frauen sind hier gar nicht zu erkennen, die Figuren und die Kleidung nur schemenhaft. Die dargestellten Frauen konzentrieren sich auf ihre Arbeit und ihre Körper sind vom Betrachter abgewandt.

Die Farben wirken eher düster, folgen aber einer eigenen Farbharmonie und Ästhetik. (Es kann sein, dass die Farben hier anders erscheinen als beim Original.) Der Himmel ist heller als die dunklen Figuren in der Mitte, sodass ein deutlicher Hell-dunkel-Kontrast entsteht.

Die dargestellte Szene wirkt still, da die Frauen sich in der Natur aufhalten und beide sich auf ihre Arbeit fokussieren: ich vermute das Ausstechen von Torf aus dem Moor. Rechts ist ein dunkler Hügel zu sehen (vermutlich aufgehäufter Torf). Die linke Frau kommt mit einem Eimer herbei, in den sie vermutlich den Torf hineingeben möchte. Am linken Bildrand steht eine Schubkarre aus Holz für den Transport.

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Auffällig ist die eigenartig gebückte Haltung der beiden offenbar betagten Frauen. Als wären die zwei, sowohl was die vorgebeugte Haltung als auch die Bewegungen und die gleiche Kleidung betrifft, voll miteinander synchronisiert. Das Gleichförmige und Eintönige des Moorstechens soll hierdurch angezeigt werden. Hinzu kommt der düster bewölkte Himmel, das dunkle Moor vor den Arbeiterinnen als auch die aufgewühlte Erde hinter ihnen. Der düstere Himmel soll auf die Mühsal der Schwerstarbeit hinweisen, was durch den Schubkarren links noch unterstrichen wird. Vor dem düsteren Himmel erscheinen die sich bückenden Frauen wie zwei Silhouetten, kein Gesicht ist zu erkennen, der Mensch ist hier sozusagen gesichtslos, wird zum bloßen Schemen. Man könnte auch sagen, er wirkt auf den Betrachter wie ein Arbeitsroboter oder ein Arbeitstier, das eine schwere und gleichförmige Arbeit zu verrichten hat

Das Bild erinnert mich an ein weiteres Gemälde von van Gogh, das einen ähnlichen Inhalt hat: „Die Bauernschuhe“. Auch hier assoziiert man durch die Art der malerischen Gestaltung sofort die Mühsal des bäuerlichen Schuftens auf dem Acker.

Beide Bilder sind echte Kunstwerke. Man erkennt es daran, dass die Bilder nicht bloß bedeutungslose Personen oder Gegenstände enthalten, sondern die Personen oder Dinge reden zu uns, wir assoziieren durch die Art der Gestaltung sofort etwas, nämlich eine Idee oder hier die Anstrengung und Mühsal der bäuerlichen und sonstigen Schwerstarbeit auf dem Acker, auf dem Feld oder im Moor.

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