Biblische Urbilder

7 Antworten

Für die kleinen Leute aus Palästina waren die Zikkurats (stufig aufgebaute Plateaus in Überschwemmungsgebieten) ziemlich beeindruckend, ebenso die Völker-(=Sprachen-)Vielfalt in den messopotamischen Zentren. Sie haben sich dann allerlei darüber zusammengesponnen, was man in der Bibel nachlesen kann.

Als biblisches Urbild fällt mir spontan die irdische Woche im Vergleich zum enorm vergrößerten Modell der "Schöpfungswoche" ein (deren 7. "Tag" bis heute andauert). Im Turmbau zu Babel kommt neben der zentralen historischen Komponente die menschliche Überheblichkeit zum Tragen.

"Ur" bedeutet "alt".

So ist z.B. der Anblick der Arche ein "Urbild" der Bibel, aber auch ein Abbild der Schlange, wie sie Eva verführte (1.Mose 3,6), wird als solches bezeichnet.

Ebenso der "Turmbau zu Babel" ist jedem Menschen als Urbild ( Symbol) der Bibel bekannt.

Turmbau zu Babel. Für das kleine jüdische Hirtenvolk war die große Stadt Babylon ziemlich beeindruckend. Als Hauptstadt des Reiches waren auch viele im Reich beheimatete Völker mit all ihren Sprachen in der Stadt und am Bau der Stadt beteiligt. Das Volk hat dieses umgedeutet, das "Gotteslästerung" der Turmbau mit Verständnisschwierigkeiten bestraft werden.

Türme sind ein Symbol für Macht und Reichtum. Die Menschen bauen den Turm, wollen gottgleich sein. Der Turm wird zerstört und die Einheit der Menschen aufgelöst indem ihnen verschiedene Sprachen gegeben werden. Hier wird eine Antwort auf die Frage gegeben, warum Menschen verschiedene Sprachen sprechen. Die Geschichte soll aber auch vor Maßlosigkeit warnen. Den Turm gab es übrigends wirklich (So zumindest das Ergebnis einiger Ausgrabungen), war zum Verfassungszeitpunkt der Geschichte aber schon eine ganze Weile zerstört. Damit hat die Geschichte auch eine Erklärung gegeben, warum der große Turm kaput war. (Hoffe, dass das einen Teil deiner Frage beantwortet. Kann jetzt nicht mit einer vollständigen Exegese aufwarten, aber vielleicht hast du einen Einblick bekommen)