Beziehung schwankt wegen ihrer Psyche?
Hey liebe Leser,
Zu meiner Person, ich bin 23 Jahre alt und hatte bis jetzt noch nie eine Beziehung, daher ist das ganze Neuland für mich. Ich habe vor 1 1/2 Monaten ein nettes Mädchen (18) über ein Videospiel kennengelernt und wir verstanden uns von der ersten Minute weg sehr gut und so kam es schon nach 2 tagen zu einem persönlichen Treffen.
In Person verstanden wir uns umso besser und so wurden es mehr treffen. Nach 2 Wochen hatten wir bereits beschlossen eine Beziehung zu starten. Das ganze lief auch ziemlich gut, wir haben uns gegenseitig unsere eltern vorgestellt und bla bla bla. Nun sind wir 1 Monat zusammen und ich weiß echt nicht weiter...Und zwar ist das problem, dass meine Freundin sichtlich psychischen Probleme hat. Sie ist so eine bezaubernde Frau die ich auch die meiste zeit liebe und dann gibt es momente wo ich einfach nicht mehr weiter weiß. Sie verschließt sich nach den kleinsten Meinungsverschiedenheiten, hat extreme Vertrauens Probleme die sich in meinen augen, in unpassenden Situation zeigen, z.b wurde sie extremst eifersüchtig, als ich mal eine Freundin die ich seit meiner Geburt kenne umarmt hab. Ich habe erfahren das sie hinterrücks betrogen wurde weshalb ich Empathie für dieses Verhalten aufweise und verstehe das so etwas zeit zum verheilen braucht. Sie wird aber von sehr belanglosen aussagen sehr mürrisch und zurückgezogen, habe z.b bei einem Film mal erwähnt, dass diese Frau sehr schöne augen hat, ihre Reaktion "dann geh doch zu ihr wenn sie so schöne augen hat" und ab dem punkt drehte sie sich weg und ignorierte mich, ab diesem punkt kann es stunden dauern bis sie sich wieder hat.
Sie ist auch sehr oft einfach sehr stark gereizt, da reicht eine falsche aussage und schon dreht sie mir nach einer passiv aggressiven Aussage den rücken zu. Ich bin kein Therapeut, aber ich habe mich sehr viel über Depressionen informiert und ich erkenne bei ihr sehr viele Symptome wieder. Nun zu meinem Problem, für sie kommt es derzeitig nicht in frage zu einem Therapeuten zu gehen.
Ich habe ihr erklärt, wie ich verhalten aufnahme und wie es andere leute in ihrem Umfeld aufnehmen. Sie verneint dieses verhalten nicht und sie sieht es immer mehr ein, nun hat sie mir auch erzählt, dass sie sehr oft einfach nichts fühlt. Heute waren wir essen und ich habe mir einfach sauce auf mein Sandwich getan darauf hin musste ich mir in einer sehr passiv aggressiven Art anhören "ob es nicht mal reiche" daraufhin antwortete ich in nem normalen ton " ob ich evtl mein essen so essen könnte wie ich es eben mag" dann kam nur " dann sage ich halt gar nichts mehr"... Diesen Spruch muss ich mir immer anhören wenn ich auf ihre passiv aggressiven Antworten etwas zurück sage. Dann muss ich ihr wieder 20min erklären, dass sie ihre Meinung zwar sagen kann, aber dann soll sie auch meine Meinung dazu respektieren. Sie erzählte mir wie sie in Restaurant extrem vieles hörte, aber auch nichts wahrnehmen konnte, sie konnte ihr essen nicht schmecken und kriegt sonst nichts mit und wieder fühlte sie garnichts.... Das zog sich für 2h.
Sie wohnt bei ihrer mutter wo sie auch Miete zahlte und die Mutter ist echt eine Horror, die Wohnung ist sehr schmutzig und sie kümmert sich um nichts, meine Freundin hat mir erzählt das sie ihr ganzes leben mit problemen immer alleine war, ihren vater durfte sie nicht kennenlernen, selbst nun mit 18 enthält ihre Mutter ihr das und sobald nur ein Wort fällt rastet sie aus. Nun hat die mutter eine gefunden babykatze aufgenommen um die sie sich nicht wirklich kümmert.
Lange rede kurzer Sinn: ich kann nachvollziehen warum sie so ist wie sie ist, sie ist alleine groß geworden da sie emotional kein Elternteil unterstützt hat. Ich nehme an sie hat so gelernt mit ihren Problemen umzugehen. Ich erkenne mich da sehr wieder, da ich ähnlichen Probleme hatte. Ihr wurde ihr ganzes leben unrecht getan und so auch mir, weshalb ich sehr starke Empathie für sie empfinde und ich ihr helfen will, nur das ding ist, es nicht meine aufgabe ihr zu helfen, sondern ihre sich hilfe zu holen. Nun stehe ich aber hilflos da, da ich sie liebe und nicht weiß was ich tun soll.
Sie wurde ihr ganzes leben verlassen und allein gelassen, nun möchte ich nicht dasselbe machen und es Ausarbeiten... Seht ihr hier Potential es zu schaffen oder eher nicht.
2 Antworten
Nun zu meinem Problem, für sie kommt es derzeitig nicht in frage zu einem Therapeuten zu gehen.
Und damit wird sie einfach so bleiben, wie sie ist. Du beschreibst da sein gewaltiges Kindheitstrauma. Und was du als "gar nichts fühlen" beschreibst, fällt vermutlich unter dissoziation. Wenn sie nicht willens ist, das mit Hilfe von Fachpersonal aufzuarbeiten, wird sich an den von dir beschriebenen Problematiken einfach nichts ändern.
Sie wurde ihr ganzes leben verlassen und allein gelassen, nun möchte ich nicht dasselbe machen und es Ausarbeiten... Seht ihr hier Potential es zu schaffen oder eher nicht.
Ganz ehrlich? Ich vermute, dass du mit Depressionen zu kurz gegriffen hast. Google mal nach Symptomen von posttraumatischer Belastungsstörung (mit der Kindheit wäre es hochgradig erstaunlich, wenn sie die nicht hätte). Die extrem schnelle und intensive Kennenlernphase und die starke Eskalation durch kleinste Anlässe lässt mich vage an Borderline denken, was ebenfalls eine mögliche Folge starker Traumata ist.
Selbst bei "nur" Depressionen hättest du ein abgeschlossenes Studium zu wenig, um den ganzen Mist mit ihr aufzuarbeiten. Das braucht einen Profi. Wenn ich mit ptbs richtig liege, ist das Problem zwei bis drei Größenordnungen größer. OHNE DAS RICHTIGE WISSEN KANNST DU BEI PTBS GEWALTIGEN SCHADEN ANRICHTEN UND DAS PROBLEM VERSTÄRKEN! Menschen mit ptbs entwickeln typischerweise Schutzmechanismen und Barrieren, um sich vor ihren eigenen Erinnerungen und Emotionen schützen. Das gilt umso mehr, wenn die traumatische Situation noch besteht. Werden diese ohne entsprechende Stabilisierung eingerissen, kann sie psychisch komplett kollabieren. So "muss stationär in eine Klinik" kollabieren.
Und Borderline wäre nochmal ne Sache für sich.
Versuch nicht, sie zu "reparieren". Das kannst du nicht und es ist auch gar nicht deine Aufgabe. Entscheide, ob du diese Beziehung mit ihr willst. Und zwar so, wie sie ist.
Die Aufgabe eines Partners ist, Rückhalt zu geben. Nicht den Psychologen zu ersetzen. Oder sich selbst für die Beziehung aufzuopfern. Es ist leider so, dass Menschen mit großem Knacks eine extreme Belastung sein können, die auch die eigene psyche in mitleidenschaft ziehen können. Keine Beziehung ist deine eigene psychische Gesundheit wert.
Ich habe mich die letzten sehr viel damit beschäftigt und nur herausgefunden, dass sie es eben selber wollen muss, aber wie bekomme ich sie dazu...
Gar nicht, und das ist der zentrale Punkt. Der eigene Wille kommt immer aus einem selbst. Nicht von außen.
Üblicherweise steht dahinter Leidensdruck. Menschen suchen Hilfe, wenn sie merken, ohne Hilfe geht es nicht mehr weiter. Aber das muss sie selbst wissen.
Ich glaube mit borderline liegst du ziemlich gut, da es auch Symptome gibt die sich mit Depressionen schneiden habe ich es einfach so gesagt, als ganz wage eine so derartige Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren, angemerkt als Laie.
Da hast du recht. Achte einfach auf Formulierung und bleib im Konjunktiv. Sprich zum Beispiel von "ich glaube, die Symptome könnten passen". Auch bei mir im Text ist sehr viel Vermutung und Verdacht als solches gekennzeichnet. Hat Gründe.
Nicht darüber sprechen macht einsam.
Ich habe beschlossen sie zu unterstützen und die Beziehung weiterzuführen, ich muss lernen damit umzugehen, da ich weiß wie sie abseits dieser Persönlichkeitsstörung, nehme ich diesen Kampf mit mir selbst auf,
Ich bin Autistin. Ich habe entsprechend Charaktereigenschaften, die durch Autismus kommen, und Eigenschaften, die Persönlichkeit sind. Aber ich habt keine Persönlichkeit abseits meines Autismus. Ich bin ein ganzes, und meine Probleme sind Teil von mir.
Ganz egal, was am Ende ihr Problem sein sollte, das ist bei ihr nicht anders.
Oh und wenn das wirklich Borderline sein sollte, das dauert auch mit Therapie Jahre. Da geht überhaupt nichts schnell. Plane nicht mit dem, was vielleicht irgendwann sein könnte. Plane mit dem, was jetzt ist.
Notfalls besorg ich mir persönlich auch Professionelle Hilfe um zu lernen damit umzugehen und hoffe sie dadurch auch dort hin zu bekommen.
Ich kann dir nur sehr dringend raten, diesen Satz zu überdenken. Du bist da bereit, deine eigene psyche zu opfern, um sie zu manipulieren. Eine Manipulation, die übrigens nicht funktionieren wird. Zweimal nicht, wenn sie wirklich Borderline hat.
Ich habe aber Hoffnung auf Besserung. Ich habe vor all dem schon angefangen Codewörter mit ihr auszumachen, um z.b einen Konflikt sofort gemeinsam zu lösen
Also therapierst du sie doch?
Es erleichtert alles sehr, ich kenne mich durch ein einzelnes Wort sofort aus wie ich zu handeln habe,
Witzig. Mir dreht sich da etwas im Magen um.
Menschen mit Borderline sind leider oft extrem manipulativ und du richtest dich gerade stark nach ihr aus. Sollte sie wirklich Borderline haben, hast du alles so eingerichtet, dass sie dich in einem Jahr wie ihre private puppe tanzen lässt. Das sind mit gutem Grund Therapiewerkzeuge. Sie sollten in einem entsprechenden Kontext existieren. Gerade gibst du ihr nur Werkzeuge, die ihr helfen, ihr Umfeld so zu kontrollieren, dass sie trotz ihrer Probleme irgendwie funktioniert. Sie wird ihr Umfeld ihren Problemen anpassen, nicht ihre Probleme ihrem Umfeld.
Ich schätze deine Sorgen um meine eigene Gesundheit und das sowohl, es belastet mich sehr, aber je mehr ich mich informiere desto leichter tue ich mir.
Du bist dir darüber im klaren, dass Borderline sein wirkliches Gesicht in Beziehungen erst so nach 6-12 Monaten zeigt? Wenn es wirklich Borderline ist, steht dir der wirklich schlimme Teil noch bevor.
Erstmal Respekt für die Geduld, die du bisher aufgebracht hast, viele geben heutzutage sehr schnell auf.
Nun zu ihr: sie hatte scheinbar nie ein normales Leben, in der sie Menschen um sich hatte, die sie lieben (bzw. ihr das zeigen). Sie ist mit der Erfahrung aufgewachsen, dass sie sowieso nichts richtig machen kann und für alles bestraft wird. Um es leichter ertragen zu können, hat sie ihre Gefühle irgendwo ganz tief begraben und reagiert allergisch auf jede Äußerung die man auch nur im entferntesten als Kritik auffassen könnte.
Das Problem ist, dass man das nicht mal eben so wieder hinbiegen kann, sondern sie Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte professionelle Unterstützung braucht, um ihr ganzes Weltbild aufzugeben und von Grund auf neu zu lernen, dass sie ein liebenswerter Mensch ist, es Menschen gibt, denen man vertrauen kann, dass die Welt aber auch nicht nur schwarz und weiß ist.
Da sie das aktuell nicht möchte oder kann, aus welchen Gründen auch immer, wird in die Richtung erstmal nichts passieren. Selbst wenn, kann sie auch mehrere Anläufe brauchen und es wird sicherlich auch Rückschläge geben.
Du kannst da aktuell leider nicht viel machen, außer weiterhin für sie da zu sein und ihr gut zuzureden. Du darfst dich selbst aber nicht vergessen. Eine Beziehung muss immer auf Gegenseitigkeit basieren. Geben und Nehmen sollten in etwa ausgeglichen sein. Du kannst dir noch so viel Mühe geben, das ist noch lange keine Garantie dafür, dass sie das auch zu schätzen weiß und es dir zurück gibt.
Vielen dank für deine Antwort :)
Ich verstehe, das geben und nehmen Verhältnis passt derzeitig tatsächlich nicht ganz, wie denn auch, sie ist einfach nicht in der Lage mehr zu geben. Sie schätzt mich aber sehr und das merkt man, wenn sie Zuneigung zeigt dann extrem(ein Symptom von BPD).
Sie hat Phasen wo ihr eine Therapie nicht so abwegig ist, sie hat mich mal aus reinen stücken gefragt wie man eigentlich zu so etwas kommt. Nachdem ich es ihr erklärt habe war sie sehr dankbar, aber paar stunden drauf kann sich das wieder ändern :/
Ich werde versuchen damit umzugehen, ich muss lernen richtig auf sie zu reagieren, da sie einfach nichts für dieses verhalten kann und eine falsche Reaktion von mir, es schlimmer macht. Ich habe mich die letzten 2 Tage sehr mit BPD informiert und es bringt etwa Licht ins Dunkle.
Sie machte heute von selbstaus einen BPD selbst Test, als sie mir das sagte erklärte ich, dass ich sie so und so unterstütze, aber das es eben keine Krankheit ist die von alleine verschwindet und sie nur mit einer langen Therapie besserung sehen kann. Sie reagiert Verständnisvoll, jedoch ein paar stunden darauf sagte sie nochmal das sie das mega überfordert mit dem Schnell Testergebnis den sie machte. Ich sagte darauf, dass solche schnelltest einfach ein Indiz dafür sind und keine Diagnose. Sie sollte sich am besten eine Diagnose von einem Therapeuten holen um Klarheit für sich selbst zu schaffen. Darauf antworte sie extremst gereizt plötzlich mit " ich habe jetzt so oft gesagt das ich keine Therapie machen werde..." Back to the start :') i guess es noch ein sehr langer weg...
Nochmals danke für deine Antwort, ich musste irgendwie drüber reden und bin dankbar für dein "hören" :)
Vielen dank für deine ausführliche Antwort. Mir ist bewusst das ich Ihr nicht von mir aus helfen kann, es kam in meiner frage etwas falsch rüber. Ich möchte nicht persönlich es mit ihr ausarbeiten, jedoch für sie da sein zum ausarbeiten. Ich weiß nicht was ich mit dem Text Erreichen wollte, erstmals wollte ich es mal von meiner Seele reden und Bestätigung für meine Vermutung erhalten, zum anderen habe ich erhofft irgendwie Wissen zu erlangen wie ich sie zur Therapie bekomme....
Ich habe mich die letzten sehr viel damit beschäftigt und nur herausgefunden, dass sie es eben selber wollen muss, aber wie bekomme ich sie dazu... Ich habe zum Begriff Depressionen gegriffen, da ich kein Facharzt bin und selbst bei dieser Aussage fühlt es sich falsch an es so zu sagen.
Ich glaube mit borderline liegst du ziemlich gut, da es auch Symptome gibt die sich mit Depressionen schneiden habe ich es einfach so gesagt, als ganz wage eine so derartige Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren, angemerkt als Laie.
Ich habe beschlossen sie zu unterstützen und die Beziehung weiterzuführen, ich muss lernen damit umzugehen, da ich weiß wie sie abseits dieser Persönlichkeitsstörung, nehme ich diesen Kampf mit mir selbst auf,
Notfalls besorg ich mir persönlich auch Professionelle Hilfe um zu lernen damit umzugehen und hoffe sie dadurch auch dort hin zu bekommen. Sie ahnt persönlich schon, dass sie an PBD leidet, als sie mir das sagte erklärte ich, dass ich sie so und so unterstütze, aber das es eben keine Krankheit ist die von alleine verschwindet und sie nur mit einer langen Therapie besserung sehen kann. Sie reagiert Verständnisvoll, jedoch ein paar stunden darauf sagte sie nochmal das sie das mega überfordert mit dem Schnell Testergebnis den sie machte. Ich sagte darauf, dass solche schnelltest einfach ein Indiz dafür sind und keine Diagnose. Sie sollte sich am besten eine Diagnose von einem Therapeuten holen um Klarheit für sich selbst zu schaffen. Darauf antworte sie extremst gereizt plötzlich mit " ich habe jetzt so oft gesagt das ich keine Therapie machen werde..." Back to the start :') i guess es noch ein sehr langer weg...
Ich habe aber Hoffnung auf Besserung. Ich habe vor all dem schon angefangen Codewörter mit ihr auszumachen, um z.b einen Konflikt sofort gemeinsam zu lösen, sie zeit alleine braucht oder ob man es später gemeinsam macht, auch für ihre Dissoziation Phase habe ich mittlerweile ein codewort. Nach Recherche habe ich erfahren das so etwas sehr helfen kann und ich bin super happy das selbst rausgefunden zu haben. Es erleichtert alles sehr, ich kenne mich durch ein einzelnes Wort sofort aus wie ich zu handeln habe, ist jetzt nicht Welt, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Ich schätze deine Sorgen um meine eigene Gesundheit und das sowohl, es belastet mich sehr, aber je mehr ich mich informiere desto leichter tue ich mir. Mein einziges Problem ist nur mehr ihr weiß zu machen, dass ich ein eigenständiger Mensch mit eigenen meinungen bin, die von ihrem Schwarz Weiß denken abweichen können. Nochmal vielen dank für deine Antwort :) (sorry für diese überlange antwort)