Berufliches Gymnasium oder Oberstufe auf der Integrierten Gesamtschule?
Hallo, ich suche nach Erfahrungen oder einem Rat bezüglich der Schulwahl meines Sohnes.
Momentan besucht er die 10. Klasse einer Realschule. Hat einen Gesamtnotendurchschnitt von 2,0. Er hatte die ganzen Jahre wirklich qualitativ schlechten Englischunterricht, so sind auch seine Englischkenntnisse. Auch wenn er in Englisch immer eine 3 im Zeugnis bekommt.
Sein Berufswunsch wäre Lehrer.
Er hat sich nun an 2 verschiedenen Schulformen für die Oberstufe beworben:
1. Berufliches Gymnasium Soziales und Gesundheit
2. Oberstufe einer Integrierten Gesamtschule
In der IGS könnte er Englisch ab der 12. Klasse abwählen und hätte seine stärksten Fächer (Mathe, Geschichte,Bio) als Leistungsfächer. Diese Schule wäre aber recht weit weg und die deutsche Bahn dorthin sehr unzuverlässig was die Pünktlichkeit betrifft. Auch wenn er den A1 Führerschein hat, müsste er ja 2 Jahre noch recht viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Das berufliche Gymnasium wäre zwei Orte weiter, aber er müsste weiterhin die ganzen 3 Jahre Englisch behalten. Im ersten Jahr gäbe es auch erst mal nur Unterricht im Klassenverband. Profilfächer/Leistungsfächer wären auch im ersten Jahr: Mathe, Deutsch, Gesundheit und Englisch. Später wäre es als Grundfach weiter zu belegen.
Er ist nun sehr unsicher welche Schule er wählen sollte. Ist der Englischunterricht sehr anspruchsvoll auf dem beruflichen Gymnasium? Vielleicht hat jemand Erfahrungswerte.
2 Antworten
Wenn der gar kein Interesse an Gesundheit und Soziales hat, sondern Lehrer werden will, sollte der auch nicht dort hin gehen. Das Berufsgymmnasium ist sozusagen eine aufgeblähte FOS und dort unterrichten auch fast nur Berufsschullehrer.
Vielleicht gibt es in der Nähe ja auch noch ein allgemeines Gymnasium, wo er hingehen könnte? Die IGS-Oberstufe wird auch nicht leichter sein, fürchte ich. Englisch könnte er auch an einem normalen Gymi abwählen. Einfach mal erkundigen, welche Schwerpunktfächer die so anbieten.
Also ich bin selbst angehende Gymnasiallehrkraft und freue mich natürlich, dass dein Sohn Interesse daran hat, auch Lehrer zu werden! :)
Grundsätzlich ist es so, dass am beruflichen Gymnasium in den allgemeinbildenden Fächern dieselben Curricula gelten, die auch in der klassischen gymnasialen Oberstufe Anwendung finden. Jedenfalls ist das in meinem Bundesland so. Demnach ist formal zu erwarten, dass sich hier nichts unterscheidet. Das ist ja auch irgendwo klar, da der Abschluss, der am Ende erworben wird, gleichwertig ist.
Schulisch angenehmer klingt für mich die IGS, da dein Sohn dort erstens die Möglichkeit hat, sein Profil selbst zu wählen. Zweitens verringert sich darüber hinaus der reale sowie erlebte schulische Druck, wenn er das Fach Englisch ab der zwölften Klasse abwählen kann. Ich denke, dass mit der Abwahl nicht zu vernachlässigende Ressourcen frei werden, die er dann für andere Fächer, die Abiturvorbereitung usw. aufwenden kann. Oder er hat mehr Freizeit, was ja auch schön und wichtig ist!
Ich kann zwar verstehen, dass auch die Anreise in die Überlegung aufgenommen wird, aber ich denke, dass die Vorteile, die mit dem Unterricht an der IGS verbunden sind, diesen Aspekt aufwiegen. Da am Ende ggf. die Abiturnote auch im Lehramt entscheidend sein kann, da bestimmte, viel besuchte Universitäten viele Fächer mit einem recht hohen NC belegen, ist hier die IGS die bessere Wahl, denke ich, da dort auf Basis dessen, was du schreibst, bessere Noten zumindest erwartbar sind.
Ich hoffe, dass ich bei der Wahl behilflich sein konnte!
Viele Grüße und viel Erfolg für deinen Sohn! :)