Beim spicken erwischt was sind die folgen?

12 Antworten

Vor gut 3 Wochen hat schon einmal jemand diese Frage gestellt und ich habe folgendes geantwortet:


Ich habe eine ganz andere Haltung zu den Spick- oder "Schummelzettel".

Ein Lehrer, auch der der seit 10 oder 20 Jahren den gleichen Unterrichtsstoff vermittelt, bringt zu jeder Stunde Zettel mit, auf dem der zu unterrichten Stoff niedergeschrieben ist. "Unterrichtsvorbereitung" wird das oft genannt. Man sollte meinen, dass solche Lehrer den Stoff in- und auswendig können, so dass sie ohne Zettel auskommen müssten. Ein Bundestagsabgeordneter, der eine Rede halten soll, hat sich selbstverständlich darauf vorbereitet, in dem er einen (Spick)Zettel angefertigt hat. Niemand stört sich daran, dass er während seines Vortrags immer wieder daraufschaut. Gleiches tut ein Vorstandsvorsitzender, wenn er sich auf die Jahreshauptversammlung seines Unternehmens vorbereitet, um Rechenschaft abzulegen.

Ich frage mich, ob es da nicht viel sinnvoller wäre, dass Schüler - wenn sie schon gezwungen werden Tests zu schreiben - lernten, sich auf vergleichbare Situationen vorzubereiten, in dem sie sich im Anfertigen von Spickzettel übten. Einen guten Spickzettel mit den wichtigsten Informationen anzufertigen, ist nämlich nicht so einfach.

Ob mit oder ohne Spickzettel, dass Ergebnis des Testes ist sowieso das Gleiche. Nach dem er geschrieben und benotet ist, geht das abgefragte Wissen auf wundersame Weise verloren. Macht es da nicht Sinn, wenigstens einen guten Notizzettel zur Hand zu haben? Die ganze Kriminalisierung von Schülern hätte endlich ein Ende


Er hat dann gefragt, ob man den Schulleiter auf meine Hinweise aufmerksam machen könnte. Meine Antwort:

Ich bin nicht sicher, ob das Gehirn eines Schulleiters, welches über einen langen Zeitraum von einer sehr traditionellen und autoritären Schule geprägt wurde, solche Gedanken verarbeiten kann. Ein Versuch wäre es allemal wert. Vielleicht ist er ja offen. Man muss immer positiv denken. Aber vielleicht kannst Du einen öffentlichen Aushang machen. Überschrift: "Der höhere Sinn eines Spickzettels" Oder wenn Du das nächste Mal ein Referat oder ähnliches halten musst, wäre das doch ein interessantes Thema. (Solltest Du weitere Argumente brauchen, schreib mich an). Wie ich überhaupt glauben, dass man unser traditionelles und völlig veraltetes Belehrungssystem in den Schulen öfter infrage stellen sollte. Wer sollte das besser können, als die Betroffenen selbst. In Berlin gibt es eine solche Initiative:

http://kraetzae.de/schule/unterrichtsverweigerung/begruendung/

Auf dieser Seite findest Du weitere kreative Gedanken zum Thema Schule.

Soweit mein Beitrag aus der anderen Frage.

Ich möchte Dich noch auf ein gänzlich anderes Vorgehen hinweisen. Es gibt in Berlin eine Schule, da gehen die Schüler jeden Tag in Lernbüros und suchen sich aus, was sie lernen wollen. Innerhalb eines Jahres müssen sie sich eine bestimmte Anzahl von so genannten Bausteinen erarbeiten. Der Witz ist, dass bei jedem Baustein die Ergebnisse mit dabei sind. Man kann also kontrollieren, ob man die Aufgaben richtig gelernt und verstanden hat. Wenn man mit einem Thema fertig ist, geht man zum Lehrer und meldet sich für den Test an. Es machen den Test also nicht alle zusammen, sondern jeder ganz individuell. Wenn ein Schüler krank war, hat er keinen Stoff verpasst, sondern er lernt an der Stelle weiter, wo er vor der Krankheit aufhören musste. Bis zur 9. Klasse braucht man sich um Schulnoten keine Gedanken machen. Es gibt nämlich keine!!! Wozu auch?

Da in einem Lernbüro die Schüler verschiedener Jahrgangsstufen zusammen sind, ist es völlig normal, dass sich die Schüler untereinander helfen. Mit anderen Worten: Quatschen ist erlaubt! Erst wenn die Schüler untereinander nicht weiterkommen, greift der Lehrer ein.

Hier hast Du einen kurzen Film über diese Schule. Es gibt noch viel mehr Filme von der Schule

Gruß Matti

Steme  17.10.2013, 20:29

Natürlich ist es möglich, Schüler Spickzettel zu erlauben. So wird es zumindest auch an der Uni gehandhabt (Mathe/Physik). Hier war bei den Klausuren immer ein handbeschriebenes A4-Blatt zugelassen. Entsprechend waren die Aufgaben auch so gestaltet, dass reines Reproduzieren und einfaches Anwenden nicht mehr ausreichen. Hier fängt aber das Problem für sehr viele Schüler an: nämlich das selbstständige Denken. Viele sind dazu gar nicht mehr in der Lage. Prompt wird jeder potenteille Abijahrgang von Jahrgang 5 und Jahrgang 12 um 80% reduziert. Da hat man am Ende zwar die richtig guten Leute. Viele werden jetzt sagen: ist ja super. Das ist politisch aber nicht gewollt.

Von der Arbeit eines Lehrers hast du offensichtlich wenig Ahnung. In den Aufzeichnungen stehen zwar auch Lösungen der Aufgaben, die resultieren aber aus didaktischen Überlegungen. Natürlich beherrscht ein Lehrer seinen Stoff fachlich, aber er hat Kinder und Jugendliche vor sich, für die er die Inhalte verständlich herunterbrechen muss. Fachwissen macht nur einen kleinen Teil des Unterrichts aus.Außerdem muss er den Inhalt von mehreren Schuljahren im Kopf haben, nicht nur von ein oder zwei Monaten bis zur nächsten Klassenarbeit.

Wenn du so ein Modell vorschlägst, musst du dir auch klar machen, welche Konsequenzen das hat. Das ist ein Freibrief für faule Jugendliche sich zurückzulehnen und nichts zu tun. Sie müssen sich ja keine Gedanken um Noten machen. Beobachte mal die Fragen auf der Startseiten. Es wird zigmal nach vorgefertigten Lösungen für Hausaufgaben gefragt. Hier fehlt jeglicher Wille, sich überhaupt damit zu beschäftigen. Wenn du mal mit pubertierenden Jugendlichen umgehst, wirst du feststellen, dass kein Gedanke an die Zukunft verschwendet wird. Die können nichts dafür, das ist hormonell bedingt, aber es läßt sich nicht ändern. Ein Kollege nannte das mal 'wegen Umbau geschlossen'. Selbstständiges Arbeiten gibt es auch an normalen Schulen, allerdings mit Bewertung. Viele in der Mittestufe scheitern daran. Außerdem muss das Curriculum erfüllt werden. Das ist die Grundlage für das Zentralabitur. Mit solchen Daddeleien ist das nicht zu schaffen

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Kuhlmann26  20.10.2013, 11:40
@Steme

Hier fängt aber das Problem für sehr viele Schüler an: nämlich das selbstständige Denken. Viele sind dazu gar nicht mehr in der Lage. ..... Das ist ein Freibrief für faule Jugendliche sich zurückzulehnen und nichts zu tun.

Ist Dir bewusst, dass Deine zynischen Aussagen eine Folge der Beschulung sind? Vermutlich nicht. Das, was Du behauptest, passiert dann, wenn man Menschen zu Schülern macht und sie in Belehrungsanstalten einsperrt, wo das Personal die irrwitzigen Ideen von Bildungsbürokraten ausprobieren darf. Ähnlich wie bei Tierversuchen. Nach dem Motto: Heute probieren wir mal aus was passiert, wenn wir sie daran hindern, das zu lernen, was sie eigentlich lernen wollen. Wir werden ihnen, in Raten von 45 Minuten, vorschreiben, was sie pauken dürfen. Dann werden wir es klingeln lassen, so das die Insassen begreifen, dass Pause befohlen ist und sie aufs Klo gehen dürfen. Damit sie nicht glauben, nach dem nächsten Klingeln würde das Thema fortgesetzt, kommt eine andere Person mit einem Trichter voller neuem Wissen, welches auch er versucht, den Insassen in den Kopf zu schütten. Wenn sie nicht bereit sind das Wissen aufzunehmen, werden sie erniedrigt. Wer nach einigen Jahren immer noch nicht in der Lage ist, das Wissen, was ihn nicht interessiert zu verarbeiten, wird aussortiert. Wieder so eine verrückte Idee der Bildungsbürokraten.

Dir ist das zu provokant? Du kannst Dir die Folgen der Zwangsbeschulung auch weniger drastischen Worten, aber nicht minder eindringlich, von einer Professorin für Erziehungs- und Sozialwissenschaften erklären lassen. Frau Prof. Marianne Gronemeyer weiß, wovon sie spricht. War sie doch selber viele Jahre Lehrerin.

www.linksnet.de/de/autorin/gronemeyer_marianne

Die von mir beispielhaft erwähnte Schule wird seit ihrer Gründung wissenschaftlich begleitet und wenn Du den Namen der Leiterin, Margret Rasfeld in Deine Suchmaschine eingibst, findest Du so viele Informationen, dass Du Dich problemlos von der Wirksamkeit der von ihr praktizierten Vorgehensweisen überzeugen kannst. Von faulen Jugendlichen ist weit und breit nichts zu sehen. Das ganze Gegenteil ist der Fall.

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Das ist bei jedem Lehrer anders. Als ich erwischt wurde habe ich eine 6 bekommen und er hat mir mit einem Verweis gedroht (hab aber keinen Verweis bekommen). Jetzt musst du einfach abwarten ;-)

Wahrscheinlich musst du die Arbeit auch von deinen Eltern unterschreiben lassen.

Würdest du etwa noch nie erwischt ? Oder hast gesehen was bei denen aus deiner klasse passiert ist ? Also eine aus meiner klasse hat 1 verweis bekommen Meine andere Freundin hat eine Note 6 bekommen Und bei mir haben die dann von der Schule Zuhause angerufen uff das war so peinlich :( glaubst du nicht. Aber als tipp wenn du ein Mädchen bist tu es unter dein Rock oder Kleid. Da dürfen Lehrer nicht nachschauen

Steme  17.10.2013, 16:27

Lehrer sind auch nicht blöd. Das fällt auch auf, gerade weil sonst kaum ein Mädchen mit einem Rock oder einem Kleid zur Schule kommt.. Auch wenn er nicht nachschauen darf, kann er sie trotzdem auffordern, eine Tasche auf den Schoß zu legen. Sieht zwar dämlich aus, aber das Spicken wird verhindert.

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Steme  17.10.2013, 17:39
@Mono98

Geht irgendwann auch mal schief. Spätestens, wenn es um den Abschluss geht

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bekommst eine 6 aber keine Folgen außer die Note