Bartagame Handscheu, habe ich was falsch gemacht?
Moin!
Ich habe seit nun seit ungefähr 9 Monaten eine ein Jahr alte Bartagame. Habe also schon seitdem sie noch klein ist.
Sie ist wirklich sehr lieb, hat kein Problem damit wenn meine Hand in der Nähe ist, frisst ordentlich und tobt viel rum.
Ich habe sie auch sehr selten aus dem Terrarium genommen. Lediglich mal zum rumlaufen, Tierarzt oder sauber machen.
Leider hatte sie in den ersten Monaten einen Kokzidienbefall gehabt, was dazu führte, dass ich ihr per Mundinjektion immer täglich ein Medikament geben musste. Vor diesem Fall hatte sie keine Probleme damit auf meine Hand zu gehen. Klar immer mal wieder ein wenig rumgelaufen, aber wirklich Angst war nie im Spiel.
Seit diesem Fall ist es aber anders. Wie bereits gesagt stört es sie gar nicht, wenn ich ganz nah an ihr dran bin. Sobald es aber darum geht sie von unten ruhig und sanft zu nehmen, rastet sie komplett aus und haut ab. Und das seit diesem Fall.
Nun ist meine Frage: Hab ich was falsch gemacht? Hat sie der Vorfall so sehr erschreckt, dass sie scheu vor der Hand geworden ist? Mir ist bewusst, dass Bartagamen keine Schmusetiere sind. Wie bereits gesagt geht es mir nur um sauber machen, mal rumlaufen lassen oder zum Tierarzt. Aber selbst das ist nicht mehr möglich.
Gibt es eine Option, wie ich sie wieder der Hand vertraut machen kann? Es geht wirklich nur ums anfassen. Wenn ich Futter hineinlege oder andere Sachen mache, stört sie das gar nicht. Sie würde aber auch nicht beißen. Sie flüchtet nur die ganze Zeit. Gefaucht hat sie auch noch nicht. Nur damals zu den Medikamenten.
Liebe Grüße
2 Antworten
Für Reptilien gibt es nur zwei verschiedene Gemütszustände. Sie empfinden eine Situation als unangenehm oder als angenehm. Etwas dazwischen gibt es für sie nicht. Wenn dein Tier die Gabe von Medikamenten als unangenehm empfunden hat und obendrein auch noch gelernt hat, dass es nur davon flitzen muss um dieser unangenehmen Situation zu entkommen, dann ist es sehr schwer wieder Vertrauen aufzubauen. So eine Bartagame hat ja nicht den gleichen Stoffwechsel wie Säugetiere oder gar Vögel. Du kannst sie also höchstens einmal oder zwei mal am Tag mit Leckerlis locken. Danach macht sie wieder ihr eigenes Ding und schert sich nicht darum was du willst. Aber du kannst zu einem etwas gemeinen Trick greifen und ihr die Wärme nehmen. Das ist für deine Bartagame sehr unangenehm. Will sie sich aufwärmen, dann bekommt sie diese Wärme nur auf deiner Hand. Wenn du dich zu diesem wirklich gemeinen Trick entschließen solltest, musst du sehr vorsichtig sein. Kühle sie nicht zu sehr herunter! Mach es ganz langsam, nur Grad für Grad und behalte sie dabei im Auge, so dass du ihr nicht schadest. Dann nimmst du sie in die Hand und wärmst sie auf. So sammelt sie eine neue, sehr angenehme Erfahrung und findet vielleicht wieder zu ihrem alten Vertrauen zurück.
Schau dir mal den Spatz in diesem Video an. Dem war auch kalt und er hat genau gewusst, dass es in meiner Hand schön warm ist. https://www.youtube.com/watch?v=TmtTjXVg0zg
Hallo, bitte das Tier nicht rumlaufen lassen. Außerhalb des Terrarium ist kein Ort für ein Terrarientier. Somit muss man eigentlich jahrelang sein Tier nicht auf die Hand nehmen, da nur bei Krankheit ein handlich nötigt ist. schau mal hier: http://www.bartagamen.keppers.de/Auslauf.html
Wenn er keine Angst vor deiner Hand hat, ist alles gut.
Du kannst beim Füttern immer mal deine Hände länger ruhig in seiner Nähe lassen. Das mit der Zeit immer länger. Ihn mal mit Futter auf die Hand locken, aber im Terrarium lassen. Das wiederholen.
Das mit dem Futter würde ich eigentlich echt gerne mal machen. Habe nur die "Angst", dass er das Futter nicht direkt sieht und mir eher mit seinem breiten Maul in die Hand beißt :D