Auszeit vom Job, Selbstfindung?
Ich arbeite seit 1 1/2 Jahren in meinem Job, in den ich nur als Ausflucht von dem vorherigen gekommen bin. (über Jahre ohne Besserung viel psychischer Stress) Der Job entspricht auch nur im Entferntesten dem was ich gelernt habe und ich habe recht zeitig gemerkt, dass ich diese Tätigkeit nicht ewig machen möchte. Auch bringt es mich in meiner Karriere und im Leben nicht weiter.
Nun denke ich schon seit geraumer Zeit darüber nach, was ich denn eigentlich machen möchte und diese Gedanken, dass ich momentan nur Lebenszeit verschwende, kommen immer häufiger. Man muss dazu sagen, dass ich auch drei Tage in der Woche von früh 8 Uhr bis mindestens 18:30 Uhr auf Arbeit bin. Ich bin schon mit den Stunden herunter gegangen und arbeite nur noch 4 Tage in der Woche.
Dennoch bin ich sehr unzufrieden, weiß aber nicht, was ich stattdessen machen möchte. Ich habe noch einige Interessen, in denen ich mich gerne beruflich ausprobieren möchte, nur müsste ich dann erneut eine Ausbildung anfangen, da man nur schwer als Quereinsteiger in solche Berufsfelder hineinkommt (zb. KFZ-Branche). Es besteht dabei ja auch die Gefahr, dass ich dann feststelle, es erfüllt mich nicht.
Außerdem bin ich in einer festen Partnerschaft und wir wollen innerhalb der nächsten Jahre Kinder bekommen, da macht es sich (aus meiner Sicht) nicht so gut, nebenbei in einer Ausbildung zu stecken.
Ich habe das Gefühl, dass ich eine kurze Auszeit vom Berufsleben brauche, um meine Gedanken zu ordnen, zu mir zu finden und mich orientieren kann. Das gelingt mir momentan einfach nicht und das frustriert noch mehr.
Vielleicht erging es jemandem von euch schon einmal so oder so ähnlich und hat ein paar Tipps oder möchte seine Erfahrungen mit mir teilen.
2 Antworten
Wenn du bereits auf vier Tage pro Woche reduziert hast, nutz doch den fünften Tag mal ganz bewusst für ein "Projekt BGE"! Also, überleg dir, was du tun wollen würdest, wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe und du somit nicht mehr gezwungen wärst, für den nackten Lebensunterhalt zu arbeiten, sondern das arbeitest, was dich interessiert, was dir Freude bereitet, womit du etwas in der Welt verändern oder bewegen könntest, was dir wichtig ist!
Bei sowas landet man dann auch sehr schnell in der großen weiten Welt der Ehrenämter. Da gibt es SO viel, wo man sich einbringen und austoben kann! Schau doch mal, was du dort bei dir vor Ort so findest! Übrigens gibt es vielerorts auch Organisationen, die sich der Förderung des Ehrenamts widmen, meist ebenfalls gemeinnützige Vereine oder Stiftungen. Die sind auch toll, um herauszufinden und zu beraten, was es vor Ort so gibt und Tipps zu geben, wo man mit seinen Interessen hinpassen könnte.
Durch dieses "Einfach mal machen" und "Ausprobieren" stehen die Chancen sehr gut, dass du genauer herausfindest, wo passende Wege für dich sein könnten. Wenn du die gefunden hast, gehst du sie an.
Und ja, JETZT ist der richtige Zeitpunkt, wenn du "in ein paar Jahren" Kinder bekommen möchtest. Denn wenn die erst mal wirklich da sind, dann gehen solche "Sperenzchen" definitiv nicht mehr. Da hast du dann weder die Zeit, noch die Möglichkeit, finanzielle Einbußen vorübergehend hinzunehmen, weil die Kinder sowohl deine volle Zeit und Aufmerksamkeit als auch eine gesicherte finanzielle Basis brauchen. Aber solang noch keine Kinder da sind, kann man deren Zeugung und Ankunft ja notfalls auch noch mal um ein weiteres Jahr oder so verschieben, bis man zum Beispiel eben eine neue Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat.
Das hört sich gut an, ich schaue gleich mal, was es bei mir in der Gegend so gibt.
Und vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Du könntest deine Probleme in Kunst verarbeiten..
Kauf dir doch mal eine Leinwand und fang an zu malen.
Vielleicht kommt ja etwas schönes dabei raus.