Außenpolitik Bismarcks?

2 Antworten

Das Schreiben ist im Kontext von Bismarcks Bündnisspolitik( in Europa) zu sehen,ein wichtiger Schritt dieses Systems,der Zweibund mit dem ehemaligen Konkurrenten Österreich Ungarn stand kurz zuvor,was nahelegt,dass der Reichskanzler Bismarck den preußischen König und deutschen Kaiser,Wilhelm 1.mit diesem Schreiben von seinem Standpunkt überzeugen konnte.

In dessen Rahmen schloss Reichskanzler Bismarck zahlreiche Bündnisse und Militär(pakte),um das deutsche Kaiserreich in ein europäisches Hegemonialsystem einzubinden.Nach dem Abschluss des DreikaiserAbkommens 1873(mit Österreich Ungarn und dem russischen Zarenreich),stand nun mit dem Zweibund mit Österreich Ungarn der nächste große Schritt zu diesem Bündnissystem bevor.Um Deutschland vor Frankreich zu schützen und zugleich Stärke gegenüber GB und Russland zu demonstrieren,brauchte das deutsche Kaiserreich neue starke Verbündete.In ÖU sah bismarck bereits während des deutschen Krieges einen potentiellen wichtigen zukünftigen Partner(deshalb marschierte Preußen nicht auf Wien und stellte milde Friedensbedingungen)(siehe auch Schriftverkehr).Nun soll dieses Bündnis quasi besiegelt werden,auch um dem russischen Zaren(,,Kaiser Alexander")etwas entgegenzusetzen.Dieser wollte (wie der Schriftverkehr auch erwähnt,seinen Einfluss auf dem Balken weiter ausbauen(hier speziell Bulgarien) und eine Einigung mit ihm wurde immer unwahrscheinlich, hier zeichnet sich bereits die spätere Entwicklung der Nichtverlängerung des Nichtangriffspaktes(1887-1890) nach der quasi Entlassung Bismarcks 1890 zwischen deutschen Kaiserreich und dem russischen Zarenreich ab.Dieses nähert sich dann immer weiter Frankreich und später auch GB an,die es 1907 in die 1904 gegründete Entente cordiale aufnehmen,sie wird zur Entente.Mit Zweibund(später mit Italien zum dreihundert erweitert (1883)) und der Entente stehen sich sodann bereits im groben die beiden späteren feindlichen Allianzen des 1.Weltkriegs gegenüber,das Bismarcks bündnissystem und die Hegemonie in Europa waren gescheitert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Beschäftigung mit Geschichte und Ländern
Spunk2001  24.03.2021, 22:39

Da Russland in dem,,Ohrfeigenbrief" genanntem Schreiben an Wilhelm dem 1.sich über die von Bismarcks erzielten Ergebnisse des Berliner Kongresses von 1878 beschwerte,die Russlands Einfluss und Zugang zum mittelmeer mittels des bulgarischen satellitenstaates revidieren sollten,verschlechterte sich das verhältniss des deutschen Kaiserreichs zu Russland wie oben erwähnt.

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Bismarck warnt seinen Chef, Kaiser Wilhelm I., vor der Unzuverlässigkeit des russischen Zaren Alexander und nimmt dabei offensichtlich Bezug auf den "Ohrfeigenbrief", den Alexander an Wilhelm geschickt hat und der im Ton wohl sehr unfreundlich gewesen war, obwohl ja Alexander Wilhelms Neffe war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ohrfeigenbrief

Alexander ist zu der Zeit unter starkem innenpolitisch Druck, auch durch den sich ausbildenden Panslawismus.

Bismarck rät deswegen zur politischen Absicherung zu einem Bündnis mit Österreich.

emma2112 
Fragesteller
 25.03.2021, 09:29

Danke

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