Aussage von immanuel Kant

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Die Textstelle steht bei Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Zweiter Abschnitt. Übergang von der populären sittlichen Weltweisheit zur Metaphysik der Sitten. Die Autonomie des Willens als oberstes Prinzip der Sittlichkeit BA 87

Bedeutung

Autonomie ist Selbstgesetzgebung, ein Zustand und eine Fähigkeit des Willens, sich nach selbst gesetzten (gewählten) Grundsätzen zu bestimmen. Die Person hat in ihrer Autonomie Freiheit, weil der Wille einer Person sich selbst Gesetze gibt (Selbstbestimmung).

Kant versteht den Willen als Vermögen (Fähigkeit), nach der Vorstellung von Gesetzen zu handeln. Bei der Autonomie ist der Wille unabhängig von irgendwelchen (aus der Erscheinungswelt stammenden) Vorstellungen, die als seine Inhalte (Gegenstände des Wollens) ihm Ziele vorgeben. Er folgt nicht Antrieben und Neigungen als Bestimmungsgründen.

Eine Maxime ist ein dem Vernunftinteresse entnommener subjektiver Grundsatz. Autonomie des Willens besteht darin, Maximen zu wählen, die Bestandteile einer allgemeinen Gesetzgebung der Vernunft sein können. Das gedachte Prinzip der Autonomie ist der kategorische Imperativ.

Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten BA 75 - 76: „Moralität besteht in der Beziehung aller Handlung auf die Gesetzgebung, dadurch allein ein Reich der Zwecke möglich ist. Diese Gesetzgebung muß aber in jedem vernünftigen Wesen selbst angetroffen werden, und aus seinem Willen entspringen können, dessen Prinzip also ist: keine Handlung nach einer anderen Maxime zu tun, als so, daß es auch mit ihr bestehen könne, daß sie ein allgemeines Gesetz sei, und also nur so, daß der Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten könne.

Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft BA 54 (§ 7 Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft): „Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.

Bücher über Kant erläutern den Gedanken der Autonomie, z. B.:

Otfried Höffe, Immanuel Kant. Originalausgabe. 7., überarbeitete Auflage. München : Beck, 2007 (Beck'sche Reihe : Denker ; 506), S. 201 – 206

Ist die Fähigkeit des Willens sich selbst Gesetze des Handelns zu geben unabhänig vom Inhalt des Wollens ( Bsp.: Kategorischer Imperativ)