Asbest im Badezimmer- Was nun?
Mein Vater hat im Badezimmer herumgebohrt und ich glaub dort könnte Asbest verbaut worden sein. Hab jetzt die ganze Wohnung durchgelüftet und gehe nicht mehr ins Bad. Was soll ich tun?
2 Antworten
Asbest im Putz und Decke ist möglich und dennoch weniger wahrscheinlich, als in Badezimmerfliesen. Lüften ist das Mindeste, was du hättest tun können. Sonst könntest du künftig den Boden und Regale wischen, um zumindest die Fasern, die sich gesetzt haben zu binden und zu entfernen.
Und sonst: gehe zur Sicherheit immer nur mit Maske auf Klo, in die Dusche natürlich ohne, dort hast du aber auch genügend bindendes Wasser um dich rum.
Vertraue mir, sehr viele Heimwerker bohren wild rum und nur die wenigsten dieser sterben an asbestbedingten Erkrankungen. Einigen Quellen zufolge sei das Bohren in asbesthaltige Decken sogar nahezu unbedenklich, was wenn du mich fragst natürlich Quatsch ist.
Schau dir gern Mal die statistischen Wahrscheinlichkeiten für die Spätfolgen bei Asbestfreisetzung an: https://www.uni-konstanz.de/agu/arbeitssicherheit/gefahrstoffe-und-biostoffe/asbest-allgemeine-informationen/konsequenzen-der-asbestverarbeitung/#:~:text=Das%20bedeutet%2C%20wenn%20man%20ein,ausgesetzt%20waren)%20erkrankt%20an%20Krebs.
Weil die wenigsten Wissen, dass das Zeug auch Putz, Fliesen-, Fugen- und Parkettkleber beigemengt wurde.
Das ist leider erst in den letzten Jahren so richtig bekannt geworden. Zuvor hat man sich vor allem auf den schwach gebundenen Asbest, wie Spritzasbest, Asbestwolle usw. konzentriert, während man bei den fest gebundenen Produkten nur auf das Offensichtliche ging, wie z. B. Schindeln und Faserzementwellplatten.
Ein Gutachter hat mir selbst gesagt, dass es bei Asbest im Putz und Klebern kein System gab, jede Wohnung innerhalb eines Hauses kann anders sein: In der ersten Wohnung war fast jede Wand belastet, in der zweiten gar nichts und in der dritten ein, zwei Stellen.
Salue
Der Stiefbruder meines Vaters ist tatsächlich mit 65 wegen des Asbest verstorben. Er hatte in der Eternit-Verabeitung gearbeitet. Die haben Asbestfasern mit der Heugabel herumgetragen. Ohne jeden Schutz. Es fehlte das Bewusstsein für die Gefährlichkeit dieser kleinen, hauchdünnen Staubfasern. Rund 50 Jahre lang, jeden Tag.
Es gibt Automechaniker, wie ich, die haben früher den Staub der asbesthaltigen Bremsbeläge mit der Luftpistole ausgeblasen haben. Den Kopf hat man dabei etwas zur Seite gedreht.
Wenn überhaupt Asbest drin war, ist er in kleinsten Mengen an die Luft gelangt. Man lüftet gründlich und putzt den Boden mit einem feuchtern Lappen. Da kann man normal weiterleben.
Tellensohn
warum hat der vater sich nicht informiert