Architektur oder Lehramt?

6 Antworten

Die Frage ist schwierig zu beantworten. Die Berufe sind sehr unterschiedlich. Aber gerade der Lehrerberuf ist ja sehr unspezifiziert. Es gibt ja sehr viele Fächerkombinationen. Eine glückliche Kombination wäre z.B. Sport und Religion. Da gibt es Tage an denen man nur im Joggingsanzug rumläuft. Eine eher unglückliche ist die Kombination Deutsch und Englisch, denn man findet erstens keinen Job, und wenn man einen findet, dann muss man viel lesen und korrigieren.

Rein geldmäßig würde ich das ganz klar Lehramt sagen. Das Gehalt ist okay, man kann davon leben und das Gehalt kommt pünktlich. Außerdem sind die Ferien nicht zu verachten. Und durch den öffentlichen Dienst ist das alles halbwegs planbar. (Man kommt nicht einfacher in den höheren Dienst, als mit einem Lehramtstudium+obligatorischem Ref!). Bei den Architekten ist es anders. Da ist praktisch alles möglich. Es gibt keine vorgegebene Laufbahn. Ebenso unfestgelegt sind die Gehälter. Als Architekt bei einem großen Konzern (Energiekonzerne, Banken, Transport, etc) verdient man sehr gut. Im öffentlichen Dienst so mittel, und bei klassischen Planungsbüros wird es dann schon eng. Die Einstiegsgehälter liegen dort bei ca. 1500€-2300€ brutto inkl. Überstunden. Wenn man dann später mal 3000€ verdieht, ist man sehr gut bedient. Aber das alles hängt natürlich sehr stark von der Autragslage ab. Das eigentlich Berufsbild weicht ein bisschen von dem Traumberuf ab. Das Entwerfen macht nur einen kleinen Teil aus. Der Großteil der Arbeit besteht im Koordinieren, Kalkulieren uns Taktieren. Aber es ist es in schöner und vielseitiger Beruf.

Das Studium ist eigentlich sehr schön. Sehr wenig Mathe. Es ist ein bunte Mischung. Es wird recht viel entworfen und konstruiert. Die Baugeschichte ist ein Thema. Ebenso natürlich Wirtschaft und Recht. Mathematik und Naturwisschenschaften beschränken sich auf die Bereich Tragswekslehre, Bauphysik und Baustofflehre. Das ist überschaubar. Später im Beruf sind das eher die Bereiche der Fachingenieure. Der Arbeitsaufwand ist ist durch die viele Entwerferei und Modellbauerei trotzdem recht hoch. Gerade vor Abgabeterminen muss so manche Nacht mal "durchgeschrubbt" werden, was allerdings eine gute Übung für den Berufsalltag ist. Ansonsten muss man sich im Studium sehr viel selbst aneignen. So wird z.B. das Anfertigen von präsentationsfähigen Plänen vorrausgesetzt.

**aber die Zerstörung von Bausubstanz spielt beim Architektenberuf eine eher untergeordnet Rolle. Heuzutage wird sehr viel im Bestand gebaut.

Ich persönlich betrachte das so: aLs Architekt entwirfst du Gebäude. Gebäude brauchen PLatz, und um PLatz zu schaffen muss man meistens entweder Dinge entfernen, abreissen oder zerstören. NatürLich schaffst du gLeichzeitig etwas neues. Doch die "Zerstörung" ist das, womit ich persönLich nicht Leben könnte (EntschuLdige, dass ich mich so stark auf meine eigene Meinung beziehe). Die Zerstörung ist zwar Alltag zu unserer Zeit, aber wie gesagt, ich schiLdere dir meine eigene Ansicht um dir vieLLeicht heLfen zu können. Zudem kann ich mir vorsteLLen, dass sich in diesem Beruf irgendwann ein ALLtagstrott einschLeicht, doch ich denke das ist genau das was du nicht wiLLst. Du hast ein Abitur, du hast hart gearbeitet und wiLLst abwechsLung..vermute ich. Wenn du Lehrer wirst, hast du mit meist undankbaren Kindern zu tun (Sorry, dass ich den Satz so einLeite.), zu denen du jedoch irgendwann eine Bindung aufbaust(und verdienst weniger Geld). Sie sehen zu dir auf, wenn du aLLes richtig machst. Dadurch geht weder etwas kaputt, noch kommt besonders schneLL ein ALLtag. Du wirst nie zur Arbeit gehen mit dem gedanken "immer das seLbe.." . ALs Pädagoge bist du ein SpeziaList für IndividuaLität! und...Kinder sind (nicht wie BaupLatz) ein Nachwachsender "Rohstoff". Ich hoffe sehr dass ich dir heLfen konnte. Und entschuLdige meine verkorkste Ausdrucksweise, aber ich heLfe von Herzen gern und geLegentLich spieLt die Sprache dann keine RoLLe mehr! :)

Lia933 
Fragesteller
 19.03.2014, 20:36

wie viel verdient man denn in den beiden Berufen so ungefähr? kannst dazu was sagen?

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Vielleicht kannst Du beides miteinander verbinden, wirst Berufsschullehrer für Bautechnik. Andererseits könntest Du Erfolg als Architekt haben, wenn Du selbstsicher vor einer Gruppe von Menschen reden kannst, könntest als Büroleiter, Projektleiter oder in der Bauverwaltung arbeiten, auch könntest Du später Professor an einer FH oder Uni werden, das aber nur, wenn Du als selbständiger Architekt Erfolg hast.

Ich studiere Innenarchitektur und Architektur mal vorab... und das sind ja mal 2 komplett unterschiedliche Gebiete die du da anstrebst:-D Erstmal würde ich sagen mach das was dir am meisten Spaß macht da du es vermutlich dein Leben lang machen "musst". Aber da das keine wirklich konstruktive Antwort auf deine Frage ist: Theoretisch kannst du natürlich als Architekt mehr verdienen, MUSST dafür aber den Master machen und dich gegen eine große und starke Konkurrenz duchsetzen um WIRKLICH gut zu verdienen, abgesehen davon kannst du später auch die Lehre mit der Architektur verbinden und als Professor an einer Uni oder Fh als arbeiten, wenn du gefallen am unterrichten hast. Aber mach NIEMALS etwas nur wegen dem Geld das ist wirklich wichtig.

Lia933 
Fragesteller
 19.03.2014, 19:20

Danke für deine Antwort ! du hast mein Problem ziemlich gut erkannt, am liebsten würde ich Lehrer für Architektur geben, nur leider gibt es dieses Fach an Schulen ja nicht :/ und bis man dann mal als Professor unterrichten kann ist auch viel Zeit vergangen... Was am Lehrer Beruf zusätzlich noch attraktiv ist sind natürlich die vielen Ferien die man bekommt ;) Und die große und starke Konkurrenz bei Architekten ist dann eben doch sehr abschreckend :((

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Lehrer: Schweres Studium, harte Ausbildung. . Nach Beamtung sicherer Beruf, sichere Existenz, aber ein Beruf ohne Glamour , mit heutzutage geringem Prestige, und eher mäßig bezahlt.

Architekt: eine Art Traumberuf, aber das Studium (viel Mathe!) muss man erst einmal schaffen. Viel Konkurrenz! Viele Studienabbrecher. Erfolgreiche Architekten gehören zur Elite der Bevölkerung.

Lia933 
Fragesteller
 19.03.2014, 19:21

Mit Mathe hab ich kein Problem auch mit Physik nicht, daran soll es nicht scheitern ;)

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Bswss  20.03.2014, 15:31
@Lia933

OK, aber es geht da nicht mehr um Kiki-Rezept-Mathematik wie in der Schule...

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