Arbeitszeugnis gut oder schlecht?
Ich habe ein Arbeitszeugnis bekommen und hatte gehofft, dass mir die vorherigen Fragen auf gutefrage.net helfen, bin mir auch noch durch meine Internet Recherche noch unsicherer geworden und bin etwas verzweifelt.
Vielleicht gibt es hier ja liebe Menschen, die mir sagen können, welche Benotung das in meinem Fall wäre.
Frau XYZ war stets eine äußerst motivierte, zuverlässige und loyale Mitarbeiterin. Sie arbeitete sich in ihre Aufgabengebiete sehr gut ein und war durch ihre hohe Hilfsbereitschaft sehr geschätzt.
Die Arbeitserzeugnisse waren, auch bei wechselnden Anforderungen und teils unter schwierigen Bedingungen, stets von sehr guter Qualität. Sie hat ihre Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.
Besonders hervorzuheben ist die tolle Art und Weise von Frau XYZ, wie sie mit Kunden umgehen kann.
Wir danken ihr für ihren Einsatz in unserem Unternehmen und wünschen ihr für ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg nur das Allerbeste.
Ich bedanke mich im voraus für hilfreiche Antworten und noch eine schöne Rest Woche :)
9 Antworten
Dieses Zeugnis entspricht uneingeschränkt einer glatten Note 1. Es muss auch so geschrieben werden, auch wenn einiges übertrieben klingt. Wenn in Deinem Zeugnis lediglich das Wort "stets" nicht stehen würde, wäre es nur noch die Note 2. Würde statt vollste Zufriedenheit nur volle Zufriedenheit stehen, wäre das ein weiterer Abzug und nur noch Note 3. Das Wort loyal sagt aus, dass Dir die Geschäftsleitung uneingeschränkt vertrauen konnte.
reinste Lobhudelei
wobei ich die Wendung "tolle Art und Weise" sprachlich für ein Zeugnis etwas eigenartig finde ....
wobei das nicht negativ gemeint ist
Hört sich gut an. Wobei "tolle Art und Weise" doch etwas merkwürdig klingt. Das kann aber auch am mangelndem Sprachvermögen des Schreibers liegen.
Du weißt schon das die Arbeitgeber gerne in ihrer eigenen Sprache reden?
Bsp.:
"Sie war stehts bemüht" heißt nichts anderes wie "Sie hat sich bemüht, war aber teotzdem kacke"
"Hat zur erheiterung des Betriebsklimas beigetragen" = "Kam desöfteren alkoholisiert zur Arbeit"
etc etc
Da die Chefs ein Positives Zeugnis schreiben MÜSSEN verwenden sie diese "Geheimsprache"...
Ebenfalls ein Klassiker "War bemüht pünktlich zur Arbeit zu erscheinen" = "Kam öfters zu spät" Immer dieses BEMÜHT, ist eine nette umschreibung von "hat nicht immer geklappt"...
Wenn man Zeugnisse beurteilt, ist es immer wichtig, den Zeugnisschreiber zu beurteilen. Schreibstil, Fehler, Vokabular, integrierter Racheakt usw.
Das Zeugnis sind Standardsätze für ein sehr gutes Zeugnis mit einer kleinen Ausnahme: "Besonders hervorzuheben ist die tolle Art und Weise von Frau XYZ, wie sie mit Kunden umgehen kann.". Das kann positiv oder negativ gemeint sein. Positiv: Frau XYZ kann wirklich gut mit Kunden umgehen. Würde zum Gesamtbild des Zeugnisses passen. Negativ: Das Verhältnis zu ihren Kunden war zu intensiv und/oder nicht immer im Sinne der Firma. Dann wäre aber insgesamt das Zeugnis nicht so gut ausgefallen.
Auf alle Fälle war es dem Zeugnisschreiber wichtig, auf etwas besonderes hinzuweisen. In diesem Fall würde ich beim vorigen Arbeitgeber nachhaken.
Nochmal zurück, insgesamt ist es ein sehr gutes Zeugnis!