Arbeitsleben Erfahrungen?

6 Antworten

Nach der Ausbildung wusste ich, dass dieser Beruf mir echt gefällt, zu mir passt und Freude bereitet. Allerdings traf das nicht auf die Jobs zu, die ich zu dem Zeitpunkt bekommen habe. Und die, wo das eher der Fall gewesen wäre, die hab ich da halt (noch) nicht bekommen.

Ich bin dann über ein paar Umwege raus aus der gewinnorientierten Wirtschaft und rein in die Kinder- und Jugendhilfe gekommen, auf dem Umweg über ehrenamtliches Engagement. In meinem kaufmännischen Beruf, aber eben in einem ganz anderen Setting als einem klassischen Unternehmen. Und genau dort habe ich dann meine passende Nische gefunden, wo ich jetzt auch problemlos Jobs wegen meines branchenspezifischen Spezialwissens bekomme, was ich mir dabei angeeignet hab. Die nebenberufliche Weiterbildung zur Fachwirtin ist dabei natürlich auch ganz hilfreich, auch wenn ich sie primär einfach deshalb gemacht hab, weil ich Lust hatte, mein berufliches Fachwissen noch zu vertiefen und zu erweitern.

War also kein komplett gerader, typischer Weg, aber auch kein wirklicher Quereinstieg.

Ich arbeite seit 27 Jahren im gleichen Betrieb und habe nie wechseln wollen. Wichtig ist das die Arbeit dir Spaß macht und du liebst was du machst. Wir haben auch in unserem Unternehmen viele Quereinsteiger gehabt und mußte leider feststellen das sie viel von allem, aber nichts richtig konnten. Den meisten Arbeitgebern kommt es nicht mehr darauf an, ob Sie die beste Schulbildung oder Ausbildung haben. Der Schwerpunkt liegt mehr auf Zuverlässigkeit und Einstellung. Ich persönlich glaube das erst die langjährige Berufserfahrung einen Angestellten wirklich gut werden lässt.

Wer seinen Job liebt, der braucht sein ganzes Leben nicht zu arbeiten

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich weiß nicht, ob ich jetzt als alt gelte, aber ich bin 33 und habe zumindest ein bisschen Erfahrung im Leben zu dieser Frage gemacht.

Mit 18 Abitur, mit 23 Bachelor Psychologie, mit 25 Master in Politik. Dann habe ich bis zu meinem 30. Lebensjahr hart an meiner Karriere in der Politik gearbeitet und dann kam Covid und ich habe eine psychische Krise gehabt und meinen Job verloren. Dann bin ich als Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit bei einer Bildungseinrichtung eingestiegen und schnell zum Projektleiter aufgestiegen. Und jetzt bin ich Projektmanager bei einem großen Konzern.

Wie du sehen kannst, mache ich jetzt etwas ganz anderes als zum Anfang meiner Karriere und auch etwas anderes als meine Ausbildung war.

Am Ende kommt es eben sehr darauf an, wie man sich anstellt. Wenn man seine Arbeit gut macht, sich wirklich in die Themen eindenkt und auch immer wieder die Extrameile geht, kann man in jedem Job halbwegs erfolgreich sein, egal ob man dafür die Ausbildung hat oder nicht. Man muss halt nur die Chance dafür bekommen.

Damit die Chance dafür bekommt, sollte man nicht den Eindruck erwecken, dass man selbst nicht so genau weiß was man will, also, nicht Job-Hopping betreiben. Aber wenn man 2-3 verschiedene Stationen hat, wo man aber jeweils auch sehr erfolgreich war, dann ist das eher ein gutes Zeichen und macht dich auch zu einem vielseitigen und breit gebildeten Mitarbeiter.


froschers  15.12.2024, 18:45

Ach so, habe vergessen zu sagen, dass ich zwischendurch noch ein zweites Masterstudium absolviert habe, dass mehr in die Richtung Wirtschaft und Management ging, einfach um auch von der Ausbildung her mehr Wissen zu haben. Und die Art der Weiterbildung sollte man schon immer auch in Betracht ziehen.

Heute macht kaum noch jemand 45 Jahre im selben Beruf.

Die Lebensumstände ändern sich, die Wünsche ändern sich, die Berufe ändern sich... Da ist es eigentlich vermessen, zu glauben dass man jahrzehntelang dasselbe macht.

Mache einen Schritt nach dem anderen und setze dir auch nicht so strenge Zeitpläne. Du machst jetzt 'ne Ausbildung im einen Job, fängst dann an diesen Job auszuüben und wenn sich dann was anderes ergibt, überlegst du ob du wechselst. Und das immer wieder.

Der Trick an dem Ganzen ist halt, den bisherigen Job immer erst dann zu kündigen, wenn man den neuen Arbeitsvertrag unterschrieben vor sich liegen hat ;) Nicht "kündigen und dann weitergucken".

Ich bin selbst erst seit sechs Jahren im Berufsleben. Bin innerhalb meiner Branche nach der Ausbildung in eine andere Richtung gewechselt. Einen ganz anderen Bereich kann ich mir nicht vorstellen.

Viele ältere, die ich kenne, arbeiten länger in einem Unternehmen. Gerade Leute aus der Industrie bleiben teilweise ein Leben lang bei ihrem Arbeitgeber.


verreisterNutzer  15.12.2024, 18:40

Was hast du nach deiner Ausbildung gemacht? Quereinstieg oder Weiterbildung?

verreisterNutzer  15.12.2024, 18:42
@verreisterNutzer

Naja ich bin von der Softwareentwicklung in die Netzwerkadministration gekommen. Dahin bin ich über einige Weiterbildungen und eine "Karriere" mit verschiedenen Stationen.