Arbeit macht keinen Sinn?
Je mehr ich drüber nachdenke, desto klarer wird es mir. Arbeiten macht keinen Sinn, ich frage mich, warum so viele Menschen so blöd sind. So viele arbeiten ungern, nur die wenigstens machen etwas, was sie wirklich mit Freude erfüllt. Arbeit ist nicht sinnstiftend, sondern in den meisten Fällen für den einzelnen sinnlos. Zum Glück passen sich viele an und ich würde profitieren, wenn ich einfach arbeitslos wäre, weil die machen, dass ja sowieso. Nicht, weil sie Arbeitslose durchfüttern wollen, sondern weil sie damit in den Urlaub fliegen wollen, ein Haus kaufen und einen teuren Wagen. Das sind dann ihre tollen paar Wochen im Jahr. Und wenn die Beine einen nicht mehr tragen gehen sie in Rente und dann fängt das richtige „Leben“ erst an. Also dann kommt das arbeitslose Leben, wo die „üppige Rente“ ihnen große Sprünge erlaubt. Glaubt mir im Jahr 2060 ist so viel automatisiert, da füttert der Staat wirklich jeden durch. Da braucht niemand mehr arbeiten. Ich brauche jetzt Gründe zum Arbeiten. Ich werde wohl Arbeiten gehen, der Grund ist, dass ich nicht diese hämischen Gesichter von manchen Leuten sehen will. Sogar das Gehalt wäre mir egal, weil ich sowieso einen geringen Lebensstadard habe, es soll aber hoch sein, wegen den möglichen „hämischen Gesichtern“, wenn es nicht hoch ist. Im Sterbebett bereuen, die meisten Menschen, sowieso warum sie auf sowas so viel gegeben haben, aber ich gebe trotzdem was darauf, auf diese Gesichter habe ich später eh keinen Bock. Ich brauche jetzt sehr gute Gründe, warum ich arbeiten gehen sollte, trotz meinen bescheidenen Forderungen an materiellem Reichtum und Urlaub. Ein guter Grund ist, ich will die hämischen Gesichter nicht sehen, jetzt noch ein paar, bitte! Es gibt bestimmt einige, ich werde sowieso arbeiten, aber mit noch mehr Gründen, fühlt es sich besser an.
8 Antworten

Ich muss ja irgendwie mein Geld verdienen. Ich will am Ende des Tages sagen können, dass ich was geschafft habe. Muss es mich mit Freude erfüllen? Nicht unbedingt. Das Leben besteht nicht nur aus Freude. Manchmal einfach auch aus Verpflichtungen, die nicht immer Freude machen. Das nimmt mir aber nicht die Lebensfreude.

Das System frisst sich gewissermaßen selbst und langsam scheinen immer mehr zu erkennen, dass wir nicht für unser Wohlbefinden und den Broterwerb möglichst hart malochen sollen, sondern als moderne Lohnsklaven für den Wohlstand einiger weniger. Es nennt sich ganz einfach Raubtierkapitalismus. Je mehr sich ausklinken, desto weniger funktioniert es, da den Gierigen deren Grundlage entzogen wird.
Ich verstehe deine Frage sehr gut und ich kann dir keine Gründe nennen, ausser dass es im Mikrokosmos des einzelnen darum geht, eine Möglichkeit zur Existenzbewältigung unter höchst möglicher individueller Entfaltung zu finden. Gibt es etwas, das man gerne tut und dabei kommt auch noch ausreichend Geld herein, dann finde ich das durchaus erstrebenswert.
Das BGE halte ich auch für hochinteressant. Es würde dazu führen, dass endlich fairere Löhne für harte Jobs gezahlt werden müssten. Niemand würde einer Vollzeit Reinigungskraft, Fließbandarbeiter, Kurierdienstler oder einer Pflegekraft 3000 Euro netto bezahlen wollen. Das wäre meines Erachtens aber durchaus gerechtfertigt und angemessen, wenn man sieht, was für Gehälter manch andere haben, ohne dabei deren Gesundheit aufopfern zu müssen.
Weiters würden sich die Arbeitszeiten wahrscheinlich deutlich reduzieren und Menschen dürften ihren Job frei wählen (was ja grundsätzlich in der Verfassung verankert wäre, aber in der Realtität kaum möglich ist). Schließlich könnte es wohl längerfristig einen sehr positiven Einfluss auf Wirtschaft, Kultur und Entwicklung der Gesellschaft haben. Aber da es zuviele Neider und Gierer gibt, die sich auf Kosten anderer weiter laben wollen, wird es für das BGE kein einfacher Weg sein.

Dieser Weg hat auch einige Nachteile. Was ist mit einem Plan B?
Wenn 2060 niemand mehr arbeiten muss, woher kommt dann das Geld, mit dem "der Staat" alle "durchfüttert"?

Die Unternehmen produzieren sehr kostengünstig durch Automatisierung, führen die Steuern ab und die Menschen erhalten ein Grundeinkommen, dass zahlen sie um die Sachen zu kaufen und dieser Kreislauf geht immer weiter. Die Welt wird zum einzigen Schlaraffenland.

Wieso macht arbeiten keinen Sinn?
Wenn du in einen Laden gehst und dort etwas kaufst, was du vielleicht dringend benötigst, haben sehr viele Leute dafür gearbeitet, dass dir das möglich ist.
Angefangen von den Menschen, die in dem Laden arbeiten, wie auch die Leute, die es hergestellt haben, die es in das Geschäft transportiert haben, die die Rohstoffe für das Produkt abgebaut oder produziert haben usw. Die Liste ist noch endlos lang.
Der Arzt der dich behandelt wenn du krank bist, arbeitet auch, ebenso müssen Menschen für die Herstellung der Medikamente arbeiten, die Maschinen dafür müssen produziert werden.
Man könnte noch endlos solche Beispiele aufzählen, warum Arbeit Sinn macht. Das Leben ohne Arbeit ist nicht möglich. Schon in der Steinzeit wurde hart gearbeitet um das Essen ranzuschaffen.

Ja, aber das System ermöglicht es mir nun mal nicht zu arbeiten. Die anderen arbeiten für mich, aber eigentlich in erster Linie für sich, weil sie sich so mehr leisten können. Mehr will ich aber nicht, deswegen macht Arbeit für mich keinen Sinn, weil ich schon mit diesem Lebenstandard (in vielen Ländern hoher) zufrieden bin.

Aus meiner Sicht hat es mit den Werten zu tun, die in der Gesellschaft herrschen. Man muss etwas leisten, um anerkannt zu sein. Viele glauben auch, dass sie dann glücklich sind.
Ich bin tatsächlich der Meinung, dass man eine Tätigkeit ausüben soll, die einen erfüllt, glücklich macht. Es gibt immer mehr Menschen, die eine Zeitlang einen Beruf ausgeübt haben, der sie zwar nicht erfüllte, mit dem sie aber so viel Geld verdient haben, um dann ihre Berufung zu finden.
Ich glaube, wir sollten tatsächlich gerade jungen Menschen viel mehr den Raum geben sich auszuprobieren, damit sie ihre Berufung finden können. Ich gehe davon aus, dass dies auch das Gesundheitssystem entlasten würde.
Wir können jetzt lernen, dass wir uns um unsere Träume, kleinen Bedürfnisse kümmern müssen. Bronnie Ware hat in ihrem Buch "5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen" geschrieben, dass ein großes Thema das zu viel arbeiten, und so das Leben verpasst zu haben, war.

Ja, und hab irgendwo mal gelesen, dass der häufigste Satz war, dass man nicht das Leben gelebt hat, was man gerne gelebt hätte und zu viel Meinung anderer gegeben hat. Irgendsowas.
Es wird alles automatisert, das bedingungslose Grundeinkommen wird eingeführt werden. Vergessen zu erwähnen.