Anziehung von Homologchromosomen?
Warum paaren sich homologe Chromosomen in der Reduktionsteilung zu Tetraden, sodass es zum Crossing Over kommt, aber in der Mitose ziehen sich Chromosomen anscheinend nicht an
Wodurch kommt es zu dieser Anziehung?
2 Antworten
Hey!
In der Meiose, genauer gesagt in der Prophase der Meiose, paaren sich homologe Chromosomen zu Tetraden und es kommt zum Crossing Over. Dieser Prozess ist entscheidend für die genetische Variation und die Entstehung neuer Kombinationen von Allelen - in der Mitose findet hingegen keine Paarung von homologen Chromosomen statt.
Die Anziehungskraft zwischen den homologen Chromosomen und ihre Paarung in der Meiose beruhen auf spezifisch-strukturellen Verbindungen, die als synaptisches Komplex bezeichnet werden. Diese Verbindungen bilden sich zwischen den homologen Chromosomen aus und ermöglichen die Bildung von Tetraden, auch als Bivalente bezeichnet.
Der synaptische Komplex besteht aus Proteinen, die eine enge Wechselwirkung zwischen den homologen Chromosomen ermöglichen. Eine wichtige Komponente des synaptischen Komplexes ist das synaptonemale Komplexprotein. Dieses Protein bildet eine physische Brücke zwischen den homologen Chromosomen und hält sie während der Prophase der Meiose eng zusammen.
Die Anziehungskraft zwischen den homologen Chromosomen und die Bildung von Tetraden ermöglichen das Crossing Over, bei dem sich genetisches Material zwischen den nicht-schwesterlichen Chromatiden der homologen Chromosomen austauscht. Dieser Austausch von genetischem Material führt zu einer Neukombination der Allele und erhöht die genetische Vielfalt der Nachkommen.
In der Mitose hingegen finden keine synaptischen Verbindungen zwischen homologen Chromosomen statt. Die Chromosomen in der Mitose bilden eine Art Spindelapparat aus Mikrotubuli, der sie zur richtigen Verteilung auf die Tochterzellen zieht. Dabei ist die Anziehungskraft zwischen den Chromosomen nicht auf eine synaptische Verbindung zurückzuführen, sondern auf die Interaktion zwischen den Mikrotubuli und den speziellen Proteinen auf den Chromosomen, den sogenannten Kinetochoren.
Liebe Grüße!
Die homologen Chromosomen ziehen einander so wenig an wie die Socken, die du nach dem Waschen zu Paaren zusammenlegst. In beiden Fällen ist schon etwas Aktivität erforderlich, bei den Socken durch Augen und Hände, bei den Chromosomen durch den Synaptonemalen Komplex.