Antwort auf Theodizee Frage?

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Das ist die wichtigste Frage! Warum lässt Gott Leid zu? - Wenn es einen Gott der Liebe und der Barmherzigkeit gibt, warum leiden wir? - Durch Hiob wird diese Frage deutlich. Er war ein gottesfürchtiger Mann und erlitt alles, was man sich nur vorstellen kann. - In Hiob 1:6 wird Satans Plan deutlich, den er sicher verheimlichen würde: Er bringt alle Menschen von Gott weg. Auch die, die von ihm gesegnet wurden oder werden - denn Gott "erkauft" sich durch seinen Segen die Menschen, damit sie ihm anbeten. Dieser Präzedenzfall betrifft uns alle! Wer wird auf welcher Seite sein? - Hoffentlich hilft dir das!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Mayahuel  05.12.2021, 14:59
In Hiob 1:6 wird Satans Plan deutlich, den er sicher verheimlichen würde

Heimlich vor Gott?

Satan agiert mit expliziter Erlaubnis von JHWH.

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Hallo Paulus1807,

beachtenswert ist hier, dass Gott das Geschehen in Verbindung mit Hiob nicht aktiv gesteuert hat; nicht er war der Initiator der Prüfung, sondern ausschließlich Satan, der Teufel. Gott ließ die schreckliche Prüfung zwar zu, doch würde Gott niemals irgend jemandem etwas Schlimmes antun, um ihn zu prüfen (obwohl das von vielen so geglaubt wird).

In der Bibel heißt es nämlich über ihn: "Keiner sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott versucht.“ Denn Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst irgend jemand" (Jakobus 1:13).

Im Fall Hiob war Gott von seiner Treue und Ergebenheit völlig überzeugt, denn er stellte Hiob ein gutes Zeugnis aus, als er im Gespräch mit Satan über ihn folgendes sagte: "Hast du dein Herz auf meinen Knecht Hiob gerichtet, dass es seinesgleichen keinen gibt auf der Erde, einen Mann, untadelig und rechtschaffen, gottesfürchtig und von Schlechtem weichend?" (Hiob 1:8). Gott brauchte also keinen Beweis für Hiobs Treue, er hatte nicht den leisesten Zweifel daran.

Satan dachte jedoch, er könne Hiob dazu bewegen, sich von Gott abzuwenden, wenn er nur genug Druck auf ihn ausüben würde. So brachte er ein Unglück nach dem anderen über ihn und schlug ihn schließlich mit einer fruchtbaren Krankheit. Hatte Satan damit Erfolg? Hiob sagte trotz alledem: "Bis ich sterbe, werde ich meine Integrität nicht aufgeben" (Hiob 27:5).

Wenn man den Bericht über Hiob genau liest, dann stellt man fest, dass es nicht nur um den Fall Hiob allein ging. Ein winziges Detail in dem Bericht verrät, dass es um weit mehr als nur um einen einzigen Menschen ging. Nachdem Satan Hiob bereits alles Hab und Gut genommen und alle seine 10 Kinder getötet hatte, er jedoch weiterhin an seiner Lauterkeit festhielt sagte Satan zu Gott:

"Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben. Strecke zur Abwechslung doch deine Hand aus, und rühre an sein Gebein und sein Fleisch, [und sieh,] ob er dir nicht direkt ins Angesicht fluchen wird" (Hiob 2:4). Als Satan also sagte "alles was ein Mensch hat..." zog er nicht nur die Treue Hiobs sondern die aller Menschen in Zweifel. Satan behauptete quasi, es gäbe niemanden, der Gott unter Prüfungen Gott treu bleiben würde. Das war im Grunde eine Streitfrage von universeller Bedeutung!

Ohne dass Hiob von alledem wusste, wurde durch seine Integrität gegenüber Gott ein Exempel statuiert: Menschen sind Gott nicht nur so lange treu, wie es ihnen gut geht und sie unter seinem Schutz stehen (das hatte Satan ja über Hiob behauptet). Es gibt tatsächlich Menschen, die bleiben Gott unter allen Umständen treu, egal was geschieht, da sie nicht von selbstsüchtigen Beweggründen, sondern von Liebe zu Gott angetrieben werden.

Auf diesem Hintergrund betrachtet, hatte die Prüfung Hiobs, obwohl sie nicht von Gott, sondern von Satan hervorgerufen wurde, durchaus einen Sinn. Zum Beispiel zieigt sie, dass auch unvollkommene Menschen Gott unter jeglicher Prüfung treu bleiben können. Das Buch Hiob liefert allerdings nur einen Teil zur Beantwortung der Theodizee-Frage. Weitere Aspekte werden an anderen Stellen in der Bibel beantwortet.

LG Philipp

Ich kann mir gut vorstellen, dass dir dafür dieser Worthaus-Vortrag von Prof. Siegfried Zimmer helfen kann, der genau diese Frage behandelt.