Angst um Freund - Motorrad?
Hallo, sorry für den langen Text....musste Dampf und sorgen ablassen :)
mein Freund fährt seit einigen Jahren Motorrad. Seit den letzten Jahren fährt er nur mehr auf Rennstrecken mit einem Rennmotorrad. Motorradfahren ist sein größtes Hobby und er liebt es an dem Ding herumzuschrauben und mit seinen Motorradkumpels abzuhängen.
Nun ist es aber so, dass er letztes Jahr einen Unfall hatte - er hat sich die Hand zertrümmert und war kurz bewusstlos weil er ein paar Meter durch die Luft geflogen ist. Für mich war das ein einschneidendes Erlebnis, weil er sich zusätzlich sich 2 Tage nicht gemeldet hat, da er sein Handy im Auto eines Freundes vergessen hatte. Er hat sich dann schließlich über einen Freund gemeldet, aber zu dem Zeitpunkt dachte ich schon es wäre etwas schlimmes passiert, weil er sich sonst immer regelmäßig meldet. Tja und dann hat er mir auch erzählt dass er einen Unfall hatte. Seitdem habe ich fast schon Panik wenn er fahren gehen will, vorallem weil er das alles abtut im Sinne von, ach dass ich mir die Hand zertrümmert habe und ich bewusstlos war kommt halt eben mal vor, alles halb so schlimm, mit 300 kmh kann auf der Rennstrecke nichts passieren..mhmmm genau...ABER ich war die jenige die den ganzen Sommer sich um ihn gekümmert hat, im Krankenhaus war, wir eigentlich nichts unternehmen konnten und und und...
Wenn ich ihn darauf anspreche dass ich wirklich Angst um ihn habe, meint er nur, es wäre eine irrationale Angst, weil es ist nicht gefährlich (man muss dazu sagen, dass er jede Session ein paar mal stürzt, aber meistens nichts passiert) Wenn die Session heuer wieder startet weiss ich quasi schon dass er wieder stürzen wird - weil es jedes Jahr passiert - und kann nur beten dass nichts schlimmes passiert.
Um ehrlich zu sein habe ich keinen Bock mehr auf diesen Scheiß, es ist für mich super anstrengend mich darauf zu konzentrieren mir keine Sorgen zu machen und andererseits finde ich es auch egoistisch dass er meint: Ich muss verdrängen dass du Angst um mich hast, damit ich Spaß haben kann beim fahren - der Satz kam gestern, was mich wirklich wütend macht, denn er vermittelt mir damit dass er zwar registriert dass ich Angst um ihn habe (was er auch niedlich findet) aber dass es dennoch egal sein muss, da er sonst keinen Spaß haben kann...finde ich nicht so schön die Einstellung muss ich ehrlich sagen....
Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll...schon klar es ist sein Hobby, ich will ihm nichts vorschreiben, aber wie soll ich damit umgehen? Lieg ich falsch dass ich denke er wäre egoistisch...? wie gesagt es ist ja nicht eine Laune von mir, sondern ich bin einfach krank vor Angst - dass kann ich nicht einfach so wegschieben...was meint ihr, wie würdet ihr handeln?
grüße Paula...
6 Antworten
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du dir große Sorgen machst. Hatte er das Hobby schon, bevor ihr zusammen kamt? Ist aber eigentlich egal, denn du wirst ihn leider nicht davon abhalten können, in diesem Sport seine Erfüllung zu finden. Vielleicht würde sich etwas ändern, wenn er Verantwortung für eine Familie (Frau, und vielleicht auch ein Kind) übernehmen müsste, aber selbst dann würde ihm wohl auf Dauer etwas fehlen, wenn er auf sein Hobby verzichten müsste.
Um diesen Sport zu unterstützen müsstest du dafür echt "geboren" sein. Wenn du ihn unterstützen willst, müsstest du ihn aber zu seinen Rennen begleiten, dich für seine Erfolge freuen, dich um ihn kümmern, wenn es ihm schlecht geht. Wenn du nur immer Angst hast und seinen Sport so gar nicht nachvollziehen kannst......hm, dann wird es für dich schwer bis unmöglich, die Beziehung auf Dauer glücklich zu führen. Er wird nicht von seinem Hobby weg wollen und du wirst ständig mit der Angst leben (müssen)......warte ab, wie sich das alles entwickelt.....und entscheide dann, ob du da mithalten kannst und willst....
Hoffentlich weiß dein Freund das zu schätzen, dass du so zu ihm hältst und zu Kompromissen bereit bist! Hut ab, find ich toll! Viel Glück!
Nach 6 Jahren Beziehung und einem Unfall der nicht ganz so glimpflich abgegangen ist, sollte er eigentlich ein wenig Kompromissbereitschaft und vor allem Vernunft zeigen.
Wie will er denn mit einer ehemals zertrümmerten Hand die Kraft und Geschicklichkeit aufbringen noch adäquat in brenzligen Situationen zu reagieren? (Gashand oder Kupplungshand?)
Er muss doch erstmal die Funktionsfähigkeit seiner Hand richtig wiederherstellen. Kraft und Belastbarkeit werden nie wieder die Gleichen sein wie vorher.
Will er etwa sofort wieder auf die Rennstrecke? Dann ist deine Angst nicht nur nachvollziehbar und berechtigt, sondern eigentlich schon sowas wie ein Prognose!
Noch so ein Sturz, dann ist sein Hand vielleicht nicht mehr brauchbar und er nicht mehr arbeitsfähig. Und mit Moppedfahren ist dann auch nichts mehr, jedenfalls für eine lange Zeit.
Ich finde sein Verhalten nicht nur egoistisch und unvernünftig, sondern vor allem verantwortungslos- und dir gegenüber spiegelt es auch eine Form der Gleichgültigkeit und geringer Wertschätzung wider. Das geht schon in Richtung Sucht- ein Adrenalinjunkie! Die Sucht ist stärker als alles andere.
(Meine Meinung- und ich fahre selber auch!)
Er soll es erstmal langsam angehen lassen und das mit der Rennstrecke noch eine Weile aufschieben, bis er raus hat, wie seine "neue" Hand funktioniert.
Alles Andere wäre reine Dummheit!
Entweder kommst du mit dem Hobby/Leidenschaft deines Freundes klar oder du beendes die Beziehung. Wenn du jedes mal vor Angst um ihn zitters macht eure Beziehung auch keinen Sinn mehr. Wenn er sein Hobby wegen deiner Angst aufgeben würde hättes du ständig einen unzufriedenen Freund, das ist auch keine Lösung. Auf einer Rennstrecke schnell zu fahren ist nicht so gefährlich wie im Straßenverkehr. Knochenbrüche sind, sogar bei Weltmeistern, häufig.
Hi danke für deine Antwort, tja, mir ist schon klar dass ich damit klar kommen muss nur habe ich noch keinen Weg gefunden wie ich das anstellen soll...die Angst ist ein Schwein :D
Um es kurz zu sagen, es ist ein Virus von dem man nur schwer geheilt werden kann. Wenn er nicht von sich aus und/oder dir zuliebe damit aufhört wirst du ihn zwingen müssen was aber mit Sicherheit schief geht.
Sorry ist aber so.
laaaanger text.
chon klar es ist sein Hobby, ich will ihm nichts vorschreiben
kannste auch nicht und wegen dir wird er sein hobby auch nicht aufgeben. lebe damit oder trenne dich.
auf abgesperrten rennstrecken ohne gegenverkehr passiert übrigens weniger als im öffentlichen strassenverkehr
danke für die schnelle Antwort, ja ich weiß dass es weniger gefährlich ist auf Rennstrecken zu fahren, als im Straßenverkehr....ich bin auch nicht der Typ der seinen Partner vorschreibt was er zu tun hat, daher auch meine Frage wie ICH damit umgehen kann/lernen kann...trennen wäre doch etwas heftig, nach 6 jahren Beziehung...hmm
Hi, danke für deine Antwort...naja ich habs versucht, sagen wir mal so...ich war mit auf der Rennstrecke, fahr ich aber nicht mehr mit weil mir da erst recht schlecht wird wenn ich seh wie es die leut nach der reihe raus haut und quasi gar nicht hin schauen kann...tja mit der Angst umgehen lernen wäre das Ziel, wie schon erwähnt, ich bin nicht der Typ der Dinge vorschreibt oder verbietet - was ich in dem Fall liebend gerne machen würde muss ich zugegen - aber aus meiner Einstellung heraus würde ich es niemals wagen...vl suche ich einen Coach auf um damit klar zu kommen...ansonsten passt unsere Beziehung wunderbar