Angst, dass es Romanidee schon gibt?
Hallo, also meine Frage lässt sich nicht so einfach beschreiben, dennoch versuche ich es einfach:
Schon immer habe ich gerne Geschichten geschrieben und war mir sicher, es irgendwann auch mal mit einem Roman auszuprobieren. Der Plan, dies ernsthaft umzusetzen existiert bereits seit ca. 3 Jahren. Innerhalb dieser Zeit hatte ich einige Ideen, diese aber immer wieder verworfen. Bald gelang es mir endlich, einen mich zufriedenstellenden Plot zu entwickeln, ich war hochmotiviert und voll in meinem Element. Und dann - mitten während meiner "Arbeit" - erfuhr ich von einen Film, welcher bereits älter war und fast 1 zu 1 die selbe Handlung aufwies. Daraufhin war ich etwas entrüstet, dennoch wollte ich nicht aufgeben und habe einige Aspekte am Grundgerüst meiner Geschichte verändert. Aber dann geschah fast dasselbe mit einem anderen Roman. Diesmal gab es zwar größere Unterschiede, dennoch meines Erachtens nach zu viele Parallelen, als dass ich hätte sagen können: "Das Rad neu erfinden kann ich nicht." Klar, da draußen fallen so viele Ideen, dass es sich wohl kaum vermeiden lässt, dass sich einige darunter ähneln, aber bei meinen beiden Erfahrungen war das schon extrem.
Mir erscheint das alles jetzt einfach nur noch schwierig und ich weiß nicht weiter. Ich spüre einen enormen Drang, meine Ideen zu einem Buch zu machen, dabei sind es immer nur "Second-hand- Ideen"... das frustriert mich sehr.
Vielleicht schreibt jemand unter euch auch leidenschaftlich gerne, kennt diese Angst, bzw Enttäuschung und kann mir Rat geben?
Danke im Voraus.
2 Antworten
Wenn Du nicht gerade versuchst James J. zu toppen (Finnegans Wake ist selbst heute kaum zu verstehen) bleibt es nicht aus das man auf die Ideen anderer Autoren aufbaut. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil.
Borges konnte mit Tlön, Uqbar, Orbius Tertius noch viele Aspekte setzen. Aber auch er hat auf andere aufgebaut.
King auf Lovecraft dieser auf Poe jener auf...
Vom Gilgamesch-Epos bis zu Salman Rushdie. Die Geschichte der Literatur, die meisten Autoren wurden von ihren Vorgängern beeinflusst.
Niemand würde bezweifeln das die Werke des halblegendären Homer, Odyssee und die Ilias, bis heute durch die literarische Welt schallen. Eben wie
Allein Shakespeare hat so ziemlich jede Idee, im Grunde verarbeitet die sich für Ihn als Vergangenheit dargestellt hatte.
Du musst das Rad nicht neu erfinden, aber es ist glaube ich, sehr schwer eine "Neue Idee" zu denken, die nicht schon erdacht wurde. Man kann aber wie es Literaten und Autoren schon immer getan haben auf das Gedankengut Vorgänger aufbauen.
Es wird sich nicht verhindern lassen, die meisten Ideen gab es schon einmal. Aber das sollte doch nicht abhalten, diese Ideen umzusetzen, denn es bleibt ja doch immer ein individuelles Buch/eine individuelle Geschichte, das/die durch den Schreibstil des Autors geprägt ist, auch durch eine Erfahrungen und Erlebnisse, sprich die eigenen Gefühle.
Da dürfte es wirklich sehr schwierig werden, eine komplett eigene Story zu kreieren, die noch nie auf dem Markt war.
Du siehst es ja mal allein an Vampir-Stories...wie oft da Bücher auf den Markt kommen, oft die gleiche Basis aber alle haben ihre Anhänger. Nosferatu/Dracula...drölf Zillionen mal neu geschrieben, neu verfilmt, und trotzdem ist jedes anders und auf seine Weise "gut".
Ich schreibe selbst und meine Ideen gab es auch schon...klar...manchmal inspiriert mich auch ein Buch oder ein Film zu einer Geschichte und ich schreibe das weiter oder neu.
Aber auch, wenn man Geschichten aus dem eigenen Alltag nimmt, irgendeiner hat etwas ähnliches erlebt. Ist doch auch okay. Es bleibt persönlich gefärbt und darum geht es ja letztlich.
Das soll niemanden vom Schreiben abhalten, ganz im Gegenteil...und enttäuscht sollte man auch nicht darüber sein. Vielleicht ist man selbst mal Vorlage...