An die Christen: Warum ist es nur so schwer, Gott zu vertrauen?
11 Antworten
Daniel hat gegen jedes Problem bis zu 6 Wochen gebetet und länger konnte der Teufel seine Lügengebäude und sein Widerstand nicht halten.
Auch kann es helfen mal die großen Themen mit anderen Menschen zu besprechen. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, in dem ich mal offen anderen Menschen erzählt habe, was mich im Glauben behindert. Es geht dabei nicht um Lösungen sondern dass die Wahrheit gesagt wird.
Ein Beispiel: ich renne gern weg von Gott, wenn ich sein Licht spüre. Ich selbst kenne die Ursache dieses weg rennens nicht genau. Auch habe ich Angst, dass mein Leben nicht gut genug ist, weil ich doch fleischlich lebe. Also Schwerpunkte im Alltag auf Essen, Trinken, Unterhaltung sind. Obwohl all dies mich nicht glücklich machen kann, logischerweise.
Aber allein, weil ich das hier schreibe und weil ich mit Menschen über DEEPE Themen rede, löst Gott dies auf, weil Er nach dem Prinzip arbeitet: Wer die Finsternis aufdeckt, lässt dort Licht hinein. Es nützt mir also GAR NICHTS, wenn ich so tue, als sei ich der Überchrist. Damit würde ich mich selbst erhöhen.
Meine Thesen
1. Gott hat ein Ziel und einen Plan, wenn der eingehalten wird, kann es zu unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Vorstellungen kommen.
2. Selbst Gottes Administration kann nicht immer unmittelbar reagieren, geschweige denn Gott allein.
3. Ungerechtigkeiten sind daher für dieses Leben unvermeidbar.
Zu 2. gibt es ein Beispiel in der Bibel, ein Bote Gottes brauchte drei Tage um sich zu Daniel durchzuschlagen, weil er aufgehalten wurde.
Zu 3. Durch die Entscheidungsfreiheit des Menschen böses tun zu können ,entsteht unvermeidlich Ungerechtigkeit.
Die Entscheidungsfreiheit lehnte der Teufel zu Gunsten von Ungerechtigkeit ab bei der Planung Gottes über seine Geistkinder im vorirdischen Rat..
Jetzt habe ich diese Antwort 5 mal angefangen und jedes mal den Text geändert, weil mir zu dieser Frage sehr viele Dinge durch den Kopf gehen. Eine der besten Fragen in dieser Woche in diesem Bereich. Danke dafür 😀.
Bevor ich loslege, ja, ich weiß das andere Leser hier das anders sehen könnten und werden und jeder da seine eigene Meinung zu hat. Das ist OK.
Ich denke darüber nach, wie es für andere sein könnte, warum andere ein Problem damit haben und ich im Moment nicht. Ich bin jemand, der viele Dinge von einer anderen Seite aus sieht. Eben weil ich selber auch nicht grade auf der Sonnenseite des Lebens stehe. Wenn ich mit meinen negativen Dingen besser im Licht stehen würde wollen, müsste ich Marathon beten, aber das mache ich natürlich nicht. Und das hat einen Grund.
Mir ging als erstes die Frage durch den Kopf, wie verliert man eigentlich das Vertrauen zu Gott. Und eine andere Frage ist auch berechtigt, und zwar, worauf baut das Vertrauen zu Gott bei einer Person auf. Mir ist da nur eine Antwort eingefallen. Und zwar : Der Glaube und Gottes Handeln, das beides ist kein Wunschkonzert das sich immer zu erfüllen hat. Wenn einige Menschen sich an Gott wenden, dann beten sie manchmal völlig "komische" Dinge. Nicht alle Menschen, aber viele.
Manchmal lese ich hier Postings von einigen, da wird zB gefragt: Was muss ich beten, damit dieses und jenes wahr wird.... Was muss ich beten, damit diese oder jene Person mich registriert, oder ich diese Person bekomme. Und und und. Das ist nur ein kleiner Abschnitt mit komischen Gebetsanliegen, die hier so gepostet werden.
Und klar. Das Gebet wird sich zu 95% nicht erfüllen. Weder der Lover der vom Himmel fällt, noch die Kohle oder die guten Noten kommen von Gott. Und dann gehts schief. Und dann kommt ein paar Tage später die Frage, ja warum hat Gott mein Gebet nicht erfüllt.
Wenn jemand das Vertrauen in Gott verliert, dann frage ich: Wo waren denn deine Erwartungen und worauf basierte dein Vertrauen? Und dann gehts ja noch weiter. Das Vertrauen ist weg. Weil dieses oder jenes sich nicht erfüllte. Und dann kommen die Schuldzuweisungen. Gott hat nichts getan. Unfall nicht verhindert, Krieg nicht verhindert, Probleme nicht verhindert. Und zu guter Letzt hat er sich diese oder jene Person einfach mal so weggeholt..... Der Schuldige: Gott...... Aber Gott ist nicht der Schuldige in dem Fall. Gott hat den Unfall nicht verursacht, er hat den Krieg nicht verursacht er hat dieses und jenes nicht gemacht. Und ja, er hats auch nicht verhindert. Ich kann morgen über die Straße gehen und er verhindert nicht, dass ich beim Versuch sterben werde. Ja! So ist das. Und das ist nicht Gottes Schuld. Und auch nicht seine Aufgabe. Er kann mir den Hintern retten, aber seine Aufgabe ist es nicht. Denn es entspricht nicht seinem Plan und seinem Ziel. Macht er es doch und rettet mich, dann ist es ein Geschenk. Ich habe schon drei mal so ein Geschenk erhalten. Ich kann nicht erwarten, das das immer so weiter geht. Und ja, das macht mir Angst. Aber so ist es nun mal.
Und dann frage ich mich, wann hat diese Person, die das Vertrauen verloren hat, das letzte mal in der Bibel gelesen. Kennt diese Person Jesus, kennt sie Gottes Plan, seine Aufgabe oder sein Ziel? Oder besteht der Glaube nur aus dem Erlebten Religions oder Konfirmandenunterricht, den man sowieso machen musste weil man nicht weg konnte oder weils in der Kultur liegt/lag.
Jeder Christ sollte doch eigentlich Gottes Plan und dessen Ziel kennen. Sollte....
Ganz ehrlich... das erste mal von Gottes Plan hatte ich nicht in der Kirche gehört. Nicht im Konfirmanden Unterricht, nicht im Relli Unterricht. Die Thematik wurde da überhaupt nicht behandelt. Klar, Jesus wurde als Erlöser hingestellt. Aber wohin das alles führen wird, das wurde zu meiner Zeit damals nicht erwähnt. Die Offenbarung, ein Kapitel das selten bis nie behandelt wurde zu meiner Zeit damals. Weder im Unterricht, noch in der Kirche. Der Tenor war: Jesus starb für unsere Sünden und wenn man tot ist, kommt man in den Himmel, oder in die Hölle. Und in was soll man denn vertrauen, wenn man weder Plan noch Ziel kennt? Wenn ich nur darauf vertrauen kann, das meine Gebete erhört werden, und das dann doch nicht passiert, dann schwindet das Vertrauen irgendwann, wenn es öfters passiert das ein Gebet nicht so erfüllt wird wie man sich das erhofft hat, oder es vielleicht gar nicht erfüllt wird. Das erste mal las ich Mitte 20 selber die Bibel. Und da war dann auch die Offenbarung dabei. Und erst da ergab alles irgendwie Sinn.
Und jeder Christ sollte wissen, das jedes erhörte und beantwortete Gebet ein Geschenk Gottes ist. Geschenke sind freiwillig. Sie können gegeben werden, müssen aber nicht. Und da sind wir wieder bei den Erwartungen. Es ist eine Spirale die sich wiederholt und wer Gottes Plan und das Ziel nicht kennt, der verliert sich und das Vertrauen.
Für einen Christ sollte eigentlich klar sein, das der Plan Gottes und das Ziel Gottes Vorrang haben, immer. Wenn man auf den Plan und das Ziel Gottes vertraut und versteht, das alles was hinzugegeben wird von Gott ein Geschenk ist und wenn man erkennt das der Glaube kein Wunschkonzert ist und zudem seine Erwartungen an dieses Wunschkonzert noch runter schraubt, dann dürfte eigentlich das Vertrauen in Gott nicht weggehen.
Und warum ist es so schwer? Diese Frage müsste sich jeder selber beantworten. Denn in der Antwort dieser Frage, liegt die Begründung, warum man am Glauben straucheln könnte. Und da gibts keine Einheitsantwort. Diese Antwort ist für jede Person anders. Jeder hat einen eigenen wunden Punkt woran der Glaube straucheln könnte, bzw das Vertrauen verloren geht.
Für mich selber war es ein langer Weg das zu erkennen. Ich habe 43 Jahre dazu gebraucht. Und ich hatte alles. Reli Unterricht, Konfirmanden Unterricht, Religionspädagogik, evangelische Kirche und sektenähnliche Glaubensgemeinschaft...... Irgendwann fernab der Religion hatte ich eine Fortbildung. Der Dozent kam in die Halle und sagte: Heute ist der erste Tag, an dem ihr euch von euren Erwartungen verabschiedet. Das war provokant. Viele meiner Kolleginnen sind wie ein HB Männchen in die Luft gegangen, eine ist sogar gegangen und hat sich lieber auf der Arbeit an die Dokumentation gesetzt. Ich arbeite in einer Kita. Viele Kolleginnen haben sehr hohe Erwartungen. An sich selbst, ans Kind, an die Eltern, die Kollegen den Träger. Die Kolleginnen mit den meisten Erwartungen sind jene, die oft anecken bei Eltern, Kinder, Kollegen oder dem Träger, oder aber sie ecken mit sich selbst an, weil die Erwartungen so hoch sind, das sie alles und noch mehr geben und am Ende im Burn Out sind. Ich bin 16 Jahre in der Kita. In dieser Zeit sind mehr als 100 Erzieherinnen gegangen und gekommen. Die wenigsten verschwanden wegen Schwangerschaft, oder Rente. Sie verschwanden, weil die Erwartungen in irgend einem Bereich zu hoch waren und sich nicht erfüllten oder erfüllen ließen. Sehr viele sind im Burn Out verschwunden.
Was passiert wenn man sich von seinen Erwartungen löst? Wer keine Erwartungen hat, der wird weniger, oder vielleicht gar nicht enttäuscht. Für mich auf der Arbeit bedeutet das zB, wenn das Kind etwas nicht lernt, dann liegt das nicht an mir, den Umständen oder dem Kind selber, sondern es bedeutet, ich habe noch nicht die richtige Methode gefunden, die das Kind braucht um etwas zu lernen. Ich verändere meine Strategie so lange bis es dem Kind hilft. Manchmal muss ich das abbrechen und übergebe das an den nächsten. Nicht weil ich nicht in der Lage bin, sondern weil meine Methoden erschöpft sind und eine andere Kollegin andere Methoden hat. Solche Kinder habe ich jedes Jahr. Und dann gibts Kolleginnen die geben ihr Kind zu mir, weil eben sie auch mit ihren Methoden am Ende sind. Dieses Jahr wirds besonders interessant. Ich übernehme gleich eine komplette neue Gruppe mit 19 neuen Kindern. Die andere Kollegin, die die Gruppe im letzten Jahr hatte, kam mit der Gruppe nicht klar. Sie kam frisch von der Schule und hat die Gruppe noch nicht so unter Griff bekommen können. Meistens übernehme ich solche Gruppen, damit die wieder ins Lot kommen und wenn die Gruppe läuft, wechsele ich wieder. Kiez Kita halt. Soziales Randgebiet. Aber wir entfernen uns vom Thema....
Für das Vertrauen an Gott brauchts keine eigentlich Strategie. Erwartungen runter schrauben, und nochmal nachlesen wohin Gottes Weg geht. Und alles was gegeben wird als Geschenk annehmen. Dann sollte es klappen.
Jetzt mag man sagen... Was ist mit der (guten) Hoffnung?
Hoffnung und Erwartung sind 2 verschiedene Dinge. Die Hoffnung soll man nicht runter schrauben, die Erwartung schon. Hoffnung, das basiert auf einer Gefühlslage während Erwartung auf Erfahrungen, Fakten oder Annahmen basieren. Hoffnung ist immer positiv besetzt und auch wenn das Gebet sich nicht erfüllt verschwindet die Hoffnung nicht, weil das Ziel ist ein anderes. Bei einer Erwartung basiert alles auf die vorher vielleicht positiv gemachten Erfahrung mit Gott, oder dem Fakt, das in der Bibel steht, das Jesus das so und so schon mal gemacht hat, also muss es doch eintreten. Oder die Annahme, dass wenn man nur gläubig genug ist, dieses oder jenes Gebet erfüllt wird. Aber so funktioniert das nicht.
Ich bleibe beim Vertrauen. Ich vertraue darauf, das Gott sein Ziel erreichen wird. Früher oder später wird das passieren. Es kann mit mir sein, oder auch ohne mich. Hängt ja auch ein bissl von den Sünden ab. Das ist aber eine unbekannte Sache und damit kann ich nicht rechnen. Aber da liegt dann meine Hoffnung. Aber erwarten kann und werde ich nichts. Ich erwarte nicht, dass meine Gebete erhört werden, und ich erwarte nicht, dass ich irgendwann im Himmel sein werde, freue mich aber wenn das eine oder andere doch zutrifft.
Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich auf Gott vertrauen kann. Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das kann.
In meinen Leben sind einige Sachen gut gelaufen, andere dagegen nicht gut. Mich erinnerte das an Abraham, der auf der einen Seite als wohlhabend beschrieben wird und deshalb froh sein konnte. Auf der anderen Seite war er lange kinderlos, was ihn sicherlich sehr beschäftigte. Er selbst hat nicht mehr daran geglaubt, noch ein Kind zu bekommen. Aber Gott hat es ermöglicht, dass es im hohen Alter doch noch geklappt hat. Was ich damit sagen will: Du, ich und auch Menschen in der Bibel haben in ihrem Leben immer wieder Rückschläge und Enttäuschungen erlebt. Aber am Ende hat Gott es noch zum Guten gewendet und Sachen ermöglicht, mit denen wir selbst nicht mehr gerechnet hätten.
Ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Das kommt durch die Gesellschaft.
Wir Menschen stehen stark unter dem.Einfluss dieser - Zwiebeln andere , zweifeln wir.
Außerdem haben wir nur subjektive Erfahrungen aber keine Beweise wodurch andere uns oft einreden wollen es wäre weniger real.
Bei 1 stimme ich dir voll zu.
Nummer 2 sehe ich etwas anders. Ich würde aus dem "kann" ein "muss" machen. Gottes Administration muss nicht immer reagieren weil...... Gott hat ein Plan und ein Ziel, wie du in 1 so schön festgehalten hast. Vielleicht sind andere Dinge in dem Moment wichtiger.
Nummer 3 sehe ich nicht als Ungerechtigkeit an. Du gehst über eine Straße, ich gehe über eine Straße. Mich überrollt das Auto, du wirst rechtzeitig von Gott gerettet. Ist das ungerecht? Nein, wenn du es als Geschenk betrachtest dann ist es nicht ungerecht. Geschenke sind freiwillig. Ich kann nicht erwarten das ich von Gott so beschenkt werde. Ich kann hoffen das es so ist. Stell dir vor du gehst zum Geburtstag deines besten Freundes. Du bringst ihm ein Geschenk mit. Die anderen bekommen von dir kein Geschenk obwohl sie auch da sind. Du kannst dich aber freiwillig entscheiden jedem eine Kleinigkeit mitzubringen. Aber erwarten können die anderen das nicht. Und es ist auch nicht ungerecht wenn du ihnen nix mitbringst, denn sie haben ja nicht Geburtstag, sondern dein Freund. Ich kann genau so wenig erwarten das Gott mich rettet in dieser Situation, noch können die anderen Gäste rechnen, das du ihnen auch was mitbringst. Das ist nicht ungerecht. Aber ich freue mich wenn ich gerettet werde und die anderen freuen sich auch wenn du sie bedenkst. Da steckt Hoffnung hinter und Hoffnung ist immer positiv besetzt.