Alternativen zum Ritzen?

12 Antworten

Hey, tut mir leid für dich, war auch in so ner ähnlichen Situation. Hab mich an den Armen geritzt, nicht bewusst, eher so, dass ich erst danach den Schmerz gespürt und gemerkt hab, was ich gemacht habe.

Habe mich dann entschlossen es nicht mehr zu tun, es geschafft, Rückfälle gehabt, etc. In der Zeit habe ich mir ein Tattoo über, selbst entworfen, immer wenn ich Rückfälle hatte, daran gedacht, weiter entwickelt usw. Letztendlich wollte ich mir genau das Tattoo stechen lassen, auf die Narben, die Schnitte mussten also erst verheilen...

Ich hab mich, nachdem ich das Tattoo hatte lange nicht geritzt, wieder rückfall gehabt, an anderen Körperstellen usw.

Das Ende vom Lied, bin heute so gut wie selbstverletzungsfrei, klar ich hatte des öfteren schon Messer in der hand, war aber immer stärker als die Hand des Bösen. 😜

Ach jetzt weiß ich nicht genau, was du fühlst, wie es dir geht, was du erlebt hast, warum du dich ritzt, aber egal was dein Grund ist, bitte denk daran, es gibt menschen, denen du etwas bedeutest, auch wenn du nichts davon weißt. Und du selbst wirst dir, wenn nicht jetzt schon, auch wichtig sein. Du bist wichtig und einzigartig.

Nichts kann so schlimm sein, dass wir uns selbst zerstören. Wenn andere uns zerstören wollen, müssen wir stärker sein, es ist unser Leben und niemand darf sich sein Leben einfach so kampflos nehmen lassen.

Ich hoffe du findest in deinem Umfeld jemanden mit dem du reden kannst, wenn nicht, dann würde ich dir eine Psychologische/Therapie /Beratung was auch immer empfehlen.

Hast du guten Draht zum Hausarzt? Frag ihn/sie doch mal, die haben Adressen.

Was mir beim Schreiben grade einfällt, ich hab mir damals, als es noch so schlimm war diese kleinen Ammoniak püllchen in der Apotheke geholt. Die mach man kaputt und riecht daran, das ist ein starker reiz und starke reize können dabei helfen.

Ich wünsche dir, dass du Hilfe findest, weil so wie es jetzt ist kanns ja auch nicht weitergehen, das weißt du ja auch schon. Gut dass du dir hier Hilfe holst, aber hol dir auch im " real life " hilfe. Du bist nicht allein.

Alles Gute und viel Erfolg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Niemand verletzt sich täglich ohne Grund! Da scheint es etwas ziemlich schweres zu geben, was dir so viel Druck verursacht, dass du täglich zur Klinge greifen musst. Das wird leider nicht einfach verschwinden, egal auf welche Methoden du umsteigen wirst! Du musst an den Ursachen arbeiten, nur so kann es aufhören...

Hast du mal daran gedacht dir Hilfe und Rat zu holen? Es gibt ja viele Möglichkeiten:

  1. Onlineberatungsstellen wie z.B. Der Weg nach Vorne bietet kostenlose, anonyme und vertrauliche Onlineberatung von professionellen BeraterInnen für Jugendliche und Erwachsene unter http://der-weg-nach-vorne.de/
  2. Hotlines wie die NummergegenKummer, eine Hotline speziell für Kinder und Jugendliche, sodass du mal mit jemand sprechen könntest.
  3. Beratungsstellen, die eine sehr ähnliche Arbeit wie Therapeuten leisten, aber vom Zugang her viel leichter zu erreichen sind.
  4. Selbsthilfegruppen für Jugendliche, damit du andere kennenlernst, die ähnliche Erfahrungen machen.

Du kannst auch mehrere Angebote gleichzeitig nutzen, so wie es dir hilft! Das eine schließt das andere nicht aus. Am Ende wäre es wahrscheinlich eine Psychotherapie, aber der Schritt scheint ja noch zu schwer zu sein?!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Klinische Sozialarbeit

Hey,

ich kenne dein Problem sehr gut.

Am besten ist es natürlich, wenn du entgültig aufhörst. Aber ich kann mir vorstellen, dass das für dich zur Zeit unmöglich anfühlt.

Am wichtigsten wäre, wenn du dir professionelle Hilfe suchst und dir überlegst, warum du diesen Schmerz brauchst. Kannst du selber an deiner jetzigen Situation etwas ändern? Kannst du aktiv neue Freunde suchen?

Als "Überbrückung" rate ich dir sogenannte Skills anzuwenden. Das sind Ersatzhandlungen, bei denen du dir auch Schmerz zufügen kannst, ohne dir dadurch wirklichen Schaden anzurichten. Ein Beispiel wäre ein Gummiband an deinem Handgelenk schnippsen zu lassen. Das nimmt dir wenigstens den Druck. Im Internet findest du einige Listen, wo viele Skills aufgeführt sind.

Sei dir bewusst, dass du es nicht musst. Du bist kein Sklave deines Problems. Du triffst jedesmal die Entscheidung dich zu schneiden. Du greifst zum Messer. Versuche wenigstens einmal dem Druck zu widerstehen und sei Stolz auf dich, wenn du es geschafft hast. Dann schaffst du es beim nächsten mal wieder und es wird immer weniger. Versuche dich in solchen Situationen abzulenken, vielleicht nicht alleine zu sein und deinen Druck zu überstehen. Er wird irgendwann verschwinden.

Was ist denn deine Motivation aufzuhören?

Mal von Therapie abgesehen, zu der ich dir auch dringend rate, gibt es durchaus weniger bis gar nicht gefährliche Alternativen, wie ein Gummiband ans Handgelenk machen und dagegen schnipsen lassen oder auf dem Körper mit einem Stift rumkritzeln...

Zu dem Punkt, dass du zu keinem Arzt willst (wobei die richtige Adresse z.B. ein Facharzt für Psychiatrie wäre oder ein Psychotherapeut):
Wer sich nicht helfen lassen will, dem ist nicht zu helfen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung