Als Sohn für Stammhalter sorgen oder längst veraltete Ansicht?
Hallo erstmal,
gestern war wieder einer jener Tage: eigentlich sollte sich die Familie zu einem frohen, besinnlichen Weihnachtsabend treffen. Das war zumindest auch anfangs der Fall! Doch dann hat mich mein Dad mal wieder auf meine "Pflichten" als einziger Sohn von ihm "erinnert". Seiner Meinung nach bin ich, wie es noch bis vor einem halben Jahrhundert der Fall war, dafür zuständig, ebenfalls irgendwann einen Sohn, also einen Stammhalter zu zeugen, der meinen / unseren Nachnamen weiterträgt und damit die Familie am Leben erhält. Das hat er wohl, wie ich glaube, auch damals von seinem Vater so eingetrichtert bekommen, und dieser wohl von dessen usw. Jedenfalls scheint dieses doch recht überholte Denken in meiner Sippschaft Tradition zu haben.
Anfangs dachte ich immer, mein Dad meine das im Scherz. Dem ist leider nicht so! Denn je öfter das zur Sprache kommt, desto mehr steigert er sich hinein. Ihn scheint es mordsmäßig zu stören, dass ich mit meinen 28 Jahren noch immer Junggeselle und Single bin und zumindest momentan nicht viel darauf gebe, das bald zu ändern. Seinen "Enkelsohn" sieht er damit, wie soll ich sagen, "in Gefahr"!?
(...)
Mittlerweile bin ich die ständigen Diskussionen leid, und auch meine Geschwister (zwei Schwestern) scheint es zu stören. Sie sind beide jünger als ich und auch bei ihnen sieht es, zumindest in naher Zukunft, nicht nach Kindern aus. Aber das scheint hier nicht so sehr zu Debatte zu stehen, schließlich sind sie ja Frauen. Und nur der erstgeborene Sohn hat schließlich dafür zu sorgen, dass die Blutlinie nicht abreisst, denn nur männliche Kinder sorgen mit ihren männlichen Nachkommen dafür, dass der Familienname erhalten bleibt.
Meine Frage nun: wie kann ich meinen Dad davon überzeugen, dass es heutzutage Quatsch ist, so zu denken? Meine Mom meint zwar auch, für ihn würde eine Welt zusammenbrechen, wenn er von mir niemals Enkel bekommen würde. Aber dennoch ginge das Leben doch weiter, oder?
5 Antworten
überzeugen ist da nicht.
einfach ignorieren.
sicher ist es schön, wenn der familiennamen weitergetragen wird, bei uns gibt es in meiner generation nur mädchen und da ist es schön, das mein neffe den familiennamen trägt.
allerdings ist es so, das bei uns in der familie viele familiengeschichten erzählt werden und man so auch von den familien der frauen weiss, deren nachname nicht mehr in der familie getragen wird.
das ist viel wichtiger, ob die nächste generation müller, schmidt oder wie auch immer heisst.
wenn dann die enkel da sind, wird dein vater happy sein, egal wie er oder sie heisst.
Ja diese dummen Vorstellungen haben wahrscheinlich viele. Ignorieren und dein eigenes Leben leben. Lasst euch nicht zwingen. Dann hat er wohl Pech. Ich bin zwar ne Frau aber meine Mutter fragt auch nach Enkeln und das ständig. Ich sehe aber keine Ansichten das in naher Zukunft zu ändern. Pech ne?
Ja, natürlich ist das Pech für meinen Vater / deine Mutter! Was würde es bringen, wenn wir jetzt Eltern würden, wo wir noch nicht dafür bereit sind? Nichts, logisch!
Aber es muss doch eine sinnvolle Taktik geben, wie man diesen sinnlosen Dikussionen aus dem Weg gehen oder zumindest im Keim ersticken kann, oder? Oder wie gehst du damit um, wenn dich deine Mum mal wieder "zur Rede stellt"??
am besten versuchst Du das Thema zu ignorieren .. diskutieren bringt da vermutlich gar nichts ... einfach ja ja dazu sagen ... und ansonsten nicht weiter komentieren ...
Du wirst ihn nämich in seinen verstaubten Auffassungen nicht ändern können -- leb einfach Dein Leben weiter, so wie Du willst ..
Diese veralteten Ansichten haben hier auch noch ein paar ältere Leute. Für die ist nur Familie: Mutter, Vater, Kinder in Ordnung. Selbst Singles halten sie für nichts Normales.
Ich antworte jetzt mal als Frau: Als ich geheiratet habe, habe ich meinen Namen beibehalten und auch unser Sohn trägt MEINEN Namen. (Weil der Nachname meines Mannes so ist, dass sich die Kinder dafür auf dem Schulhof rumprügeln müssen) Das hat mir mein Schwiegervater nie verziehen. Trotzdem war es gut so. Gehe deinen eigenen Weg!