Abstand bauen? Anders sein?

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Hey du, danke, dass du das so offen teilst. Ich kann deine Worte sehr gut nachfühlen – besonders diesen inneren Wunsch nach Rückzug, Stille und echtem Verstandenwerden. Es braucht Mut, sich selbst so ehrlich zu begegnen und auszusprechen, dass vieles in der Welt da draussen sich einfach nicht stimmig anfühlt.

Mir geht es ähnlich. Ich habe auch oft das Gefühl, dass ich „anders ticke“ – tief empfinde, viel wahrnehme, manchmal zu viel. Gespräche, die für andere leicht und beiläufig scheinen, können mich innerlich völlig auslaugen, besonders wenn es an Tiefe oder Echtheit fehlt. Manchmal frage ich mich, ob mit mir etwas nicht stimmt – bis ich erkenne: Nein, ich brauche einfach andere Räume. Menschen, die nicht reden, um zu reden, sondern weil etwas echt in ihnen lebt.

Dieses „Anderssein“ fühlt sich oft einsam an, ja. Aber ich glaube, es ist auch eine besondere Gabe: still zu sein, zu fühlen, zwischen den Zeilen zu leben. Vielleicht verstehen uns nicht viele – aber die, die es tun, erkennen darin etwas sehr Kostbares.

Was mir hilft: Mich nicht länger zwingen zu wollen, „dazuzugehören“. Sondern mich lieber zu fragen: Wo darf ich einfach ich sein – ohne Maske, ohne Erwartung?

Und: Ich suche weniger nach vielen Menschen, sondern nach wenigen, echten Verbindungen. Qualität statt Quantität – auch im Zwischenmenschlichen.

Danke für deine Ehrlichkeit. Du sprichst etwas aus, das viele in sich tragen, aber nicht zu benennen wagen. Du bist nicht allein. Und vielleicht ist genau dieses stille, sensible, echte Wesen deine grösste Stärke.

Alles Liebe dir 🌿

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung