125er Motorrad schwer zu lernen?

6 Antworten

Wenn Du ein schneller Lerner bist und keine Prüfung ablegen musst, dann spricht doch nichts gegen ein paar Fahrstunden in einer Fahrschule. Dann hast Du die Grundbegrife drauf und kannst mit der dann kommenden Fahrpraxis den Rest erlernen/erfahren.

Vielleicht gibt es auch Fahrkurse in Frankreich, wo Du in einem Wochenendkurs die ersten Schritte machen kannst. Das musst Du mal selber recherchieren.

Beim Motorradfahren müssen sehr viele Dinge beachtet werden. Vor allem das Kurvenfahren ist nicht ohne.

Daher würde ich dir zu ein paar Fahrstunden und dann, wenn du schon etwas Praxis hast, zu einem Fahrsicherheitstraining raten.

Schwierig ist es im Grunde nicht, und man kann sich eine Menge Wissen über YouTube Videos aneignen, auch könntest Du Dich mit anderen, erfahrenen Motorradfahrern unterhalten.
Denn mit dem bloßen "Bewegen" eines Motorrades unter Einhaltung der Verkehrsregeln ist es halt nicht getan. Es gibt viele Dinge, die man können und auch viele Dinge, die man wissen sollte :

  • Kreiselkräfte und deren Wirkung / Nutzung beim Motorrad fahren - wie schnell muß ich in der Kurve sein, um nicht umzukippen ?
  • Fliehkräfte und deren usw. - wie schnell darf ich bin der Kurve nicht sein, um nicht aus der Kurve zu fliegen und wieso darf ich in der Kurve eigentlich nicht bremsen ? Und wieso darf ich es eben doch, wenn ich es richtig kann ?
  • Aufstellmoment - was ist das eigentlich und worin liegt die Gefahr ?
  • Bremswirkung, wann Bremse ich wie mit welcher Bremse ?
  • Welcher Reifentyp ist für mich der richtige und wieso müssen die Dinger eigentlich ein- und warm gefahren werden ?
  • Nach welchen Kriterien wähle ich das richtige Motorrad für mich aus ?

All diese Dinge kann man sich selbst beibringen. Ich würde Dir aber empfehlen, ruhig 2 oder 3 praktische Fahrstunden bei einem Fahrlehrer zu nehmen. So ganz ohne Zwang und Prüfungsdruck. Danach kannst Du halbwegs sicher das Motorrad "bewegen" und solltest Dich zu einem Fahrtraining anmelden (z.B. ADAC). Viele sind der Ansicht, sie bräuchten das nicht und wären Naturtalente weil ich nicht ansatzweise klar ist, wie schlecht sie in Wirklichkeit fahren.
Du wirst feststellen, dass Du nach einem (oder auch mehreren, es gibt dann noch Fortgeschrittenen- und Rennstreckentrainings etc.) wesentlich sicherer und zügiger unterwegs sein wirst. Das wiederum resultiert darin, dass Dir das Motorrad fahren überhaupt erst richtig Spaß machen wird.

Ich selbst habe meine Führerscheine seinerzeit vor 35 Jahren in den USA gemacht, die "Fahrausbildung" dort kann man im Grunde nicht als eine solche bezeichnen. Im Grunde also ähnlich, wie bei Dir. Danach habe ich dann hier den o.e. Weg eingeschlagen und kann Dir versichern, dass eine vernünftige Fahrausbildung (insbesondere Fahrtrainings, da lernst Du oft Dinge, die selbst Fahrlehrer nicht wissen) durch nichts (!) zu ersetzen ist. Auch nicht, wenn einige Pseudo-Experten Dir hier das Gegenteil versprechen werden. Denn ein gravierender Nachteil des "Selbst-Unterrichts" ist, dass Du keinen Experten an Deiner Seite hast, welcher Dich gezielt auf Fehler hinweist.

Ich kenne Motorradfahrer, welche selbst nach 30 Jahren immer wieder Trainings besuchen, weil sich halt mit der Zeit auch Fehler einschleichen oder immer noch gemacht werden. Ein Fehler ist ein Fehler - auch wenn man ihn seit 30 Jahren macht.

Viel Erfolg und allzeit gute Fahrt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Motorradfahren ist in erster Linie keine ungefährliche Sache. Auch mit einer 125er kannst du leicht unter die Räder kommen.

Hier mal drei der größten Gefahren:

  1. falsch in eine Kurve fahren (nicht ausreichend reinlegen)
  2. verschmutze oder schmierige Fahrbahn bzw. Steine auf der Fahrbahn
  3. nicht gesehen werden von anderen Verkehrsteilnehmern

Man kann all dem entgegenwirken. Das mit dem richtigen Reinlegen in die Kurven sollte man sehr ausgiebig üben. Wegen den möglichen Verschmutzungen auf der Fahrbahn sollte man allenfalls an übersichtlichen Stellen schnell fahren und wenn es geregnet hat oder noch immer regnet generell sehr langsam fahren. Um besser gesehen zu werden immer Licht an und Warnweste tragen. Sieht zwar nicht so sexy aus, dafür rettet es dir aber im Zweifelsfall das Leben.

Auch wenn du in deinem Land keinen Extraführerschein brauchst für die 125er, würde ich trotzdem ein paar Stunden (auf mehrere Tage verteilt) Fahrtraining auf irgendwelchen Übungsplätzen empfehlen.

Motorradfahren ist aber eine schöne Sache, zweifelsohne. Ich wünsche viel Freude dabei!

Ich habe mit der Zeit bemerkt, dass das extrem individuell ist. Während manche nach der ersten Fahrstunde schon schalten und alles können, brauchen manche da 15 Fahrstunden bis überhaupt was klappt. Wenn du von dir selbst behauptest, dass du ein schneller lerner bist dann versuchs einfach. Vermeide an Anfang jedoch große Straßen. Wenn du schon einen Führerschein hast, ist es noch einfacher, weil du die Verkehrsübersicht ja schon hast.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich fahre aktiv Motorrad