Warum wird der Beruf Bankkaufmann immer noch so gefeiert, obwohl man im Endeffekt nur Finanzprodukte andrehen muss, die man selbst nie abschließen würde??
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum der Beruf des Bankkaufmanns immer noch so gehypt wird. Am Ende sitzt man doch den ganzen Tag im Anzug in irgendeiner sterilen Filiale, verkauft Versicherungen, Kredite und irgendwelche Finanzprodukte, die man selbst gar nicht empfehlen würde, wenn man ehrlich wäre. Der Kundenkontakt ist oft oberflächlich, und der Druck, Umsätze zu bringen, ist enorm. Es geht nicht mehr darum, Menschen fair zu beraten, sondern nur noch darum, möglichst viele Produkte loszuwerden – fast schon wie im Callcenter. Und dann dieses Bild von „seriös und angesehen“ – die Zeiten sind doch längst vorbei. Banken schließen reihenweise Filialen, der Online-Bereich übernimmt alles, und irgendwann wird man wahrscheinlich von einem Algorithmus ersetzt. Und für all das macht man eine mehrjährige Ausbildung, verdient anfangs auch nicht viel mehr als in anderen kaufmännischen Berufen – aber hat dafür eine Menge Druck, Zielvorgaben und eine ziemlich starre Hierarchie. Ist das wirklich ein Beruf mit Zukunft? Oder klammern sich da nicht einfach viele an ein altes Prestige, das schon längst nichts mehr wert ist?