Zwischen Schwarz und Weiß liegt die Realität
(KI-Bild )
Wir leben in einer Zeit, in der viele von „Wahrheit“ sprechen.
Das Wort taucht in Schlagzeilen, Gruppenprofilen und Parolen auf.. doch oft geht es nicht um eine offene Suche, sondern um die Verteidigung einer bereits festgelegten Position.
Wer glaubt, die Wahrheit vollständig zu besitzen, baut Mauern: Alles, was nicht exakt ins eigene Raster passt, wird abgelehnt.
Jede Abweichung.. selbst wenn sie in großen Teilen zustimmt gilt als Gefahr.
So entstehen geschlossene Systeme, die jede andere Stimme aussortieren, bevor sie das Weltbild berühren kann.
Dieses Verhalten schützt vor Unsicherheit und kognitiver Dissonanz aber es tötet den Diskurs.
Und mit ihm jede Chance, die eigene Sicht zu erweitern.
In dieser Gruppe geht es nicht darum, eine Wahrheit zu besitzen und zu verteidigen.
Hier geht es darum, weiterzudenken auch dann, wenn eine andere Sicht unbequem ist oder bestehende Überzeugungen ins Wanken bringt.
Widerspruch ist hier keine Bedrohung, sondern eine Gelegenheit, den eigenen Standpunkt zu schärfen.
Wahrheit ist kein Besitz.
Sie ist ein bewegliches Bild, das nur durch Reibung und Austausch klarer wird.
Wer diesen Prozess blockiert, friert in seiner eigenen Position ein.. egal, wie kritisch er sich selbst nennt.
Die entscheidende Frage:
Bist du bereit, weiterzudenken oder reicht es dir, das zu bewahren, was du schon glaubst?Und bist du bereit, das trotzdem respektvoll zu tun? Oder denkst du es ist unmöglich ist mir Menschen zu Diskutieren die eine völlig andere Meinung haben?
3 Antworten
wenn ich
anfange zu verstehen, dass vieles / etliches von dem, was ich als Wahrheit "empfinde", vielleicht nur Wahrnehmung ist
meine Angst nicht für Blockade oder davon laufen verwende, sondern diese Energie nutze, mir etwas genauer anzusehen, was da genau bei mir welche (alten?) Ängste auslöst
meiner Neugier fördere & erlaube, Fremdes zu erkunden
immer tiefer verstehe, dass es keine absolute Wahrheit für alle Menschen jeweils geben wird
die Erde keine Autobahn ist, sondern eben viele inviduelle persönliche Wege innerhalb eines Wegenetzes
aufhöre faule Kompromisse einzugehen für Ersatzbefriedigung meiner Bedürftigkeiten, sondern statt dessen diese endlich mal wahrhaftig in der Tiefe in mir erkunde, akzeptiere, an den Hand nehme und erfülle
verstehe, dass alles was mir begegnet auch immer ein kosmisches Geschenk enthält und mich hier ausbilde, dieses schneller und besser zu erkennen und anzunehmen
statt mit den Fingern auf die Anderen zu zeigen (die ich eh nur begrenzt hier verändern könnte) lieber mir meine Eigenanteile anschaue, wieso es soweit gekommen ist
mich wieder verbinde mit den Kreisläufen der Natur und nicht denke, ich stehe über denen
den Tod als ein großer Wandlungsschritt wahrnehme, zwischen dem materiellen biologische Leben und dem energetische Leben (mit der Essenz der Lebens) und ihn dann auch willkommen heisen und loslassen kann
meine Heimat finde und mit erschaffe, in der ich mit meiner ganzen Persönlichkeit willkommen bin
meine Talente entwickle, verfeinere, ausbaue und die erfolgreich in die Welt hole
.
wie würde sich da wohl meine Welt verändern?
So meine Gedanken, gerade hin zur Mitternacht.
Ja, die eigene (Pseudo-) "Wahrheit" so einfach zu zementieren, ohne viel tiefer gegraben zu haben, ohne sachliche Pro-/Kontra-Beleuchtung verschiedener Perspektiven, ohne Reflektion (z. B. über mangelnd gesicherte Datengrundlagen) etc. sieht man leider traurig oft. Das ist alles gar nix, man baut dann auf Sand und verbreitet Unsinn... Und zudem ist sowieso (schwarz...weiß...) vieles sehr subjektiv, auch dazu sollte man sich viel bewusster sein wie wenig objektives Wissen wir zumeist eigentlich haben.
Ich bin ein großer Fan der Weisheit des Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß... ...Ich scheine also um dieses wenige doch weiser zu sein als er [andere], dass ich, was ich nicht weiß, auch nicht glaube zu wissen."
Danke! :)
Ja, die Leute, die laut "Ich sage halt nur die Wahrheit!" rufen, verbreiten fast immer krasse Lügen, aber glauben leider selbst daran. Sie sind meist mental in einer Propaganda-/Brainwash-Bubble gefangen und sind meiner Erfahrung nach i. d. R. rationalen Argumenten nicht mehr zugänglich, alles wird mit kruden Pauschalargumenten weggeblockt und das (negative) Bauchgefühl hat bei denen die komplette Herrschaft übernommen.
Du hast völlig recht, wenn man >wirklich< nach Wahrheit sucht und dafür richtig kommunizieren will, muss man es eben auch mal anders sehen und sich zumindest Zeitweise auf Standpunkte ernsthaft einlassen, sinnvoll argumentieren etc. - meiner Erfahrung nach wollen solche wütenden, lautstarken Behaupter der "Wahrheit", aber gar nicht nach Wahrheit suchen, sondern sie wollen einfach nur Recht haben in ihrem verkorksten, vorurteilsgeprägten und oft verschwörungstheoretischem Weltbild. Gegenargumente nerven nur und dann wird eben gebrüllt.
Traurige Zeiten, es beunruhigt mich wie viel man das heute mitkriegt, wir müssen dringend dafür sorgen die Jüngeren vor diesem toxischen, unreflektierten Falschdenken zu schützen, zugunsten einer besseren Zukunft...
Ich finde das Thema, sehr interessant und ich bin auch zu großen Teilen bereit, meinen Horizont zu erweitern und mich auf anderes einzulassen. aber es fällt mir nicht immer leicht. Deshalb glaube ich, das jeder Mensch diesen Teil an „Wahrheit“ also wie du es zum Teil beschreibst, Dinge an denen man festhält, hat. Die Welt ist so kompliziert geworden, dass es in vielen Teilen gar nicht möglich ist die Wahrheit zu finden, bzw. man sich Zeit dafür nehmen muss. Deswegen beruht einiges von manchen Wahrheiten nur auf Meinungen und damit der Verteidigung von Weltbildern. Und an dieser Stelle kann man die „Wahrheit“ nutzen um das Gute zu verteidigen.
Dennoch glaube ich, sich vollständig auf Neues einlassen ist nie einfach, trotzdem würde ich vielen Raten dies mehr zu tun um einen Austausch zu fördern.
Lukas,15
Das hast du schön geschrieben 😊 Danke für deinen Beitrag!
Das hast du schön geschrieben. 😊
Leider habe ich kürzlich eine Einladung zu einer sogenannten „Aufklärer“- oder „Wahrheits“-Gruppe bekommen. Anfangs war ich baff, später musste ich jedoch enttäuscht feststellen, wie radikal das Ganze ist. Vor allem der Betreiber... Trotz vieler Gemeinsamkeiten wurde ich ohne wenn und aber eliminiert aus der Gruppe.
Natürlich können Diskussionen hitzig werden, aber man muss nicht sofort Menschen ausschließen oder blockieren. Gerade jetzt sollten wir, die kritisch und frei denken, zusammenhalten und uns gegenseitig inspirieren. 😅
Wenn es anstrengend wird, kann man immer noch sagen: „Ich verstehe deinen Punkt, aber man kann es auch mal anders sehen.“
Vielleicht lebe ich in einer Traumwelt aber ich muss zugeben: Ich bin sensibel. 😅