Wie sehr verdirbt Geld den Charakter?
Beispiel Donald Trump
15 Antworten
Geld verdirbt nicht den Charakter, es bringt nur zum Vorschein, was bereits da ist.
es macht es halt möglich den "miesen Charakter" dann massive auszuleben (ebenso wie die Macht des Amtes) bzw. damit anderen auch zu Schaden.
Geld bedeutet auch oft Macht. Bei vielen löst sehr viel Geld auch Unmoral aus, sie fühlen sich unantastbar.
Trump ist dafür das beste Beispiel.
viel Geld geht häufig einher mit viel Einfluss - Einfluss auf die Politik, Einfluss auf die Gesetzgebung , Einfluss auf die Justiz, möglicherweise Einfluss auf Wahlen - immer zum eigenen Vorteil natürlich - es findet sich immer wieder der eine oder andere an den Schalthebeln der Macht, den du bestechen kannst - und wenn du doch mal vor Gericht landest, sorgst du mit Schweigegeldern dafür, dass die Zeugen sich nicht mehr erinnern können
dies lässt dich mit der Zeit dazu neigen zu denken, du stehst über dem Gesetz und kannst nach eigenen Regeln handeln
schau dir nur die Situation der Kirchen an, dort denkt man auch manchmal, man habe eigene Gesetze, nach denen man Handeln kann, bzw. man denkt, man kann Einfluss nehmen auf verschiedene Abgeordnete - und tut es auch ab und zu und leider sieht der Staat häufig weg
bei den Reichen dieser Welt ist das nicht anders - da ist es mal das günstige Grundstück, das man haben will (und auch bekommt) oder die Villa mit Park, die für die Besteuerung bewertet wird wie die Kate eines armen Fischers oder man bekommt Fördergelder oder Staatsaufträge nur deshalb, weil man zuvor die Finanz- und Staatsmaschinerien ordentlich geschmiert hat, mit netten Spenden fürs Opernhaus zum Beispiel oder man versucht, sich einen Sitz im Parlament zu erschleichen, indem man den Heilsbringer der Menschheit spielt und von ein paar naiven Seelen gewählt wird (er meint es nur gut mit uns) - und da sind die Vertreter der Arbeitnehmer, die sich im Laufe der Geschichte manchmal auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben (siehe VW-Skandal vor rund 20 Jahren oder Neue Heimat)
früher war es noch schlimmer: da predigte man den Bürgern Moral - was einen selber anbelangte, war man sehr viel großzügiger und auch freizügiger - wenn mal was schief lief, dann deckte man das mit Schweigegeldern zu - man spielte den Empörten in Sachen Schwangerschaftsabbrüche und für einen selber war es das Verhütungsmittel Nummer Eins
mit Geld kann man also vieles tun, was normale Bürger nicht tun können und das verdirbt den Menschen - den Charakter nicht unbedingt - wer z.B. zu Korruption/Bestechung neigt, der war zuvor schon hierzu geneigt und hatte nur noch keine Gelegenheit - sie kommt aber häufig irgendwann mal im Leben
Geld kehrt das Wesen des Menschen nach außen, da, versehen mit dem notwendigen Geld, eine gewisse Unabhängigkeit einherkommt, die das gemeine Spiel sozialer Interaktion nicht mehr erforderlich macht. Man braucht keine anderen mehr, sondern wird zu dem, an den sich die Leute wenden. Man ist nicht der, der andere warmhält, weil er irgendwie irgendwann davon profitieren könnte, sondern der, den man warmhält, weil man von ihm zu profitieren hofft.