Wie kann das Nicänische Glaubensbekenntnis, das die Einheit und Gleichheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist betont, mit der Vorstellung einer hierarchischen


13.08.2025, 15:41

Da ist mir ein kleiner handwerklicher Fehler passiert, man möge katholische durch christliche Kirche ersetzen haha Herr erbarme dich


13.08.2025, 15:46

Symbolbild religiös 🏳️‍🌈 🦊 🐴 💆‍♀️ 👰‍♀️

3 Antworten

Also, 1. Es heißt „ich glaube“. Denn erstens steht im Original „Credo“ (lat. = ich glaube) 2. Von einer hierarchischen Beziehung hab ich noch nichts gehört gehabt. Und 3. es geht beides, „katholisch“ und „christlich“


Derya64 
Beitragsersteller
 13.08.2025, 16:22

Oh, nein, jetzt sind mir die Auszeichnungen ausgegangen, danke dir 🦊

Sehr gute Frage !

Diese Frage baut auf einer falschen Prämisse deinerseits auf:Es gibt in der katholischen Lehre keine "Hierarchie" im Wesen Gottes. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind wesensgleich, ewig und allmächtig – keiner ist „höher“ oder „niedriger“.

➡️Die Vorstellung, dass innerhalb der Dreifaltigkeit eine Rangordnung bestünde, ist keine katholische Lehre, sondern eine alte Irrlehre (subordinatianischer Arianismus und semi-arianische Strömungen), die die Kirche bereits im 4. Jahrhundert klar zurückgewiesen hat.

➡️Das Nicänische Glaubensbekenntnis betont ausdrücklich: gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater“

  • und von beiden gilt ebenso, dass der Heilige Geist „zugleich angebetet und verherrlicht“ wird.
Das bedeutet: Sie sind gleich ewig, gleich göttlich, gleich würdig.

Was manchmal als „Unterordnung“ bezeichnet wird, betrifft nicht das göttliche Wesen, sondern die Sendung in der Heilsgeschichte:

  • Der Sohn wird vom Vater in die Welt gesandt,
  • der Geist wird vom Vater und vom Sohn gesandt.

➡️Diese „Sendung“ ist eine freiwillige Rollenordnung im Heilsplan, keine Rangordnung im göttlichen Sein.

Die Dreifaltigkeit kennt keine himmlische Leiter, sondern vollkommene Einheit und Gleichheit in drei Personen.

Jede „Hierarchie“ darin ist ein Missverständnis – und wurde von der Kirche immer abgelehnt.

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule

Für mich stehen diese Art von Bekenntnisse für die Überbetonung des mentalen Glaubens in den Kirchen. Es ging ihnen immer in erster Linie darum, eine bestimmte Glaubensweise aufrechtzuerhalten und die Häretiker zu bekämpfen, anstatt sich zu bemühen, dazu einen innerlichen Prozess aufrechtzuerhalten, durch den man das Geglaubte auch verwirklichen kann.

Über was Theologen da streiten, hat mit der heutigen Gesellschaft nichts zu tun, man hat da durch dieses Studium eine eigene Bubble geschaffen und es sich darin gemütlich gemacht. Und darin bleibt man auch. Klar, die Krise ist allumfassend, es gibt auch immer weniger Theologiestudenten, aber es finanziert sich noch und ist halt bequem darin. Darum tuts mir nicht leid, aber um die ganze Infrastruktur schon, die da verlorengeht, ganz still, Jahr für Jahr...

Woher ich das weiß:Hobby – Religionsübergreifene Suche

Ignatius1  14.08.2025, 09:14
Du unterschätzt klar warum solche Bekenntnisse überhaupt entstanden sind.

Es ging nicht darum, eine „Glaubens-Bubble“ für Theologen gemütlich zu machen, sondern den Kern des christlichen Glaubens gegen Verzerrungen zu schützen.

➡️Wenn man die Gottheit Jesu oder die wahre Natur des Heiligen Geistes verwässert, verliert das Evangelium selbst seinen Inhalt , dann bleibt nur eine moralische Philosophie übrig, aber kein Erlösungswerk.

Gerade das Nicänische Glaubensbekenntnis war keine akademische Marotte , sondern eine lebenswichtige Klärung:

  • Wer ist Christus wirklich?
  • Ist Er nur ein Mensch, nur ein Engel
  • oder wahrer Gott, der rettet?

Das war nicht Theorie, das war Überlebensfrage für den Glauben.

Natürlich braucht es einen gelebten, inneren Glauben.

Aber ohne eine klare Grundlage verläuft sich dieser Glaube in Beliebigkeit.

Ein innerlicher Prozess ohne feste Wahrheit ist wie ein Haus ohne Fundament ,egal wie „echt“ er sich anfühlt, er bricht bei der ersten Belastung zusammen.

Die Kirche hat nicht aus Bequemlichkeit Bekenntnisse formuliert, sondern um die Wahrheit zu bewahren, damit wir überhaupt wissen, wen wir anbeten und in wen wir unser Leben setzen.

vedian  14.08.2025, 10:01
@Ignatius1
Natürlich braucht es einen gelebten, inneren Glauben.

Ich habe einfach nicht den Eindruck, dass es der Kirche darum gegangen ist. Es sollen nur alle so glauben, wie wir es vorgeben, weil nur wir wissen, wie es richtig ist... Praktische Verwirklichung war nicht entscheidend.

Ignatius1  14.08.2025, 18:59
@vedian

Das liegt vermutlich daran ,dass du mit der Akribisch dokumentierten Kirchengeschichte der K.Kirche und ihren Unzähligen Klarstellungen etwa in Enzykliken und Bullen und Bischofs Briefen nicht vertraut bist .

Oder etwa mit dem Katechismus der für alle Katholiken verbindlich umzusetzen ist.

(Aber hier auf GF kennen 9 von 10 Ex Katholiken diesen gar nicht.)

Wenn katholiken das dann ignorieren dann ist das ,dann nicht das,Versäumniss der Kirche,sondern der Menschen .

Oder meinst du die Kirche sollte Folter anwenden ,wenn die Gläubigen nicht gehorchen ? Also irgendwann solltet ihr euch dann schon entscheiden..für ein Narrativ.Dauernd wird der Kirche Folter unterstellt. und jetzt soll es ihr nicht ernst gewesen sein..?

Also was denn nun ?

Beides kann wohl nicht wahr sein..

Tatsächlich ist beweisbar beides falsch.

vedian  14.08.2025, 19:17
@Ignatius1

Was Du im Grunde sagst, ist, dass den Katechismus umzusetzen zu Verwirklichung führt. Das denke ich nicht. Tugendhaftigkeit ist wichtig, aber kein Ziel an sich, sondern nur das Fundament, auf dem man den inneren Weg geht.

Ich hab mich praktisch umgesehen, und diese Kurse gehen gut, auch christliche Kontemplation. Nur verbreitet sich das völlig abseits des Kirchengeschehens, sogar in dieser großen Krise kommen die Theologen, Priester, Bischöfe und Ordensleute nicht hoch. Schade, die Verwaltung des Untergangs.