Wie beeinflussen soziale Medien unser Selbstbild und unsere Beziehungen?
Soziale Medien sind heute fast überall – wir scrollen durch Bilder, Stories und Posts, die oft zeigen, wie perfekt das Leben anderer aussieht. Das kann ganz schön an unserem Selbstbewusstsein nagen, weil wir uns schnell mit anderen vergleichen. Gleichzeitig sind soziale Medien auch eine tolle Möglichkeit, mit Freunden in Kontakt zu bleiben und neue Leute kennenzulernen. Mich interessiert, wie ihr das seht: Macht euch Social Media eher Druck oder tut es euch gut? Habt ihr vielleicht Tipps, wie man einen gesunden Umgang damit finden kann?
2 Antworten
Deine Frage trifft einen Nerv unserer Zeit. Soziale Medien sind wie ein Spiegel – aber oft ein Zerrspiegel. Wir sehen dort selten das echte Leben, sondern sorgfältig inszenierte Ausschnitte: das perfekte Foto, der durchtrainierte Körper, das harmonische Paar. Das erzeugt unbewusst einen inneren Druck – „Warum bin ich nicht so?“ oder „Was stimmt mit mir nicht?“
Unser Selbstbild entsteht stark im Vergleich mit anderen. Wenn der Maßstab dabei aber künstlich ist, wird das eigene Bild schnell verzerrt. Vor allem in Zeiten, in denen man sich selbst unsicher fühlt, können Likes und Stories die eigene Wahrnehmung noch stärker manipulieren.
Beziehungen leiden oft still darunter: Wenn ich mich selbst als „nicht genug“ empfinde, fällt es mir schwer, mich ehrlich zu zeigen. Ich beginne vielleicht sogar, mein Leben ebenfalls zu inszenieren – aus Angst, nicht mithalten zu können.
Ich persönlich verzichte im privaten Umfeld vollständig auf Social Media. Es gibt mir nichts (mehr), weil ich es als flach und oberflächlich empfinde. Ich habe mich oft darin verloren und dann mit Schrecken festgestellt, wieviel Zeit ich damit verbracht habe, die ich sinnvoller hätte investieren können.
Im beruflichen Umfeld nutze ich Social Media, soweit es sinnvoll und zielführend ist. Aber auch hier vermeide ich alles, was mich von meinen wesentlichen Zielen ablenkt und beschränke meine Aktivität auf das Wesentliche.
Weder Druck noch tut es gut. Ich denke nicht, dass ich so sein müsste wie jemand auf Social Media, trotzdem zieht es Zeit und lenkt ab. Es hat also für mich mehr Nach- als Vorteile.
Das Problematischste ist das Doomscrolling. Man kommt da kaum raus, es zerstört die Aufmerksamkeitsspanne und das Interesse an anderen Tätigkeiten. Social Media sollte man bis auf das Geringstmögliche sein lassen, da es meiner Meinung nach kaum Nutzen hat.
Das Wichtigste ist aber Reflexion, wenn es tatsächlich Menschen gibt, die TikToks zur Motivation und Instagram Beiträge zur Wissensanhäufung nutzen o.Ä., dann ist das ja völlig in Ordnung. Für mich ist es eher negativ.