Was tut ihr gegen Anhaftungen (Buddhismus und Religion allgemein)?
Anhaftung (Sanskrit: upādāna) ist ein zentraler Begriff im Buddhismus.
Definition:
Anhaftung bedeutet Festhalten an Dingen, Menschen oder Vorstellungen, obwohl sie vergänglich sind. Es ist nicht bloß Liebe oder Wertschätzung, sondern ein Klammern, das Angst vor Verlust erzeugt.
Beispiel:
Jemand hängt so sehr an seinem Auto, dass jeder Kratzer ihn wütend macht.
Eine Mutter will ihr Kind nicht loslassen, selbst wenn es erwachsen ist.
Hintergrund:
Im buddhistischen Denken ist Anhaftung eine der Ursachen für dukkha (Leiden). Sie entsteht aus dem Irrtum, dass etwas Bleibendes oder Besitzbares existiere.
Fun-Fact:
Das Pali-Wort upādāna heißt wörtlich auch „Brennstoff“ – Anhaftung ist also das Holz, das das Feuer des Leidens am Brennen hält.
Kontrast:
Liebe ohne Anhaftung ist möglich. Sie zeigt sich als Hingabe ohne Besitzdenken.
👉 Soll ich dir die vier Formen der Anhaftung nach dem Buddhismus auflisten?
3 Antworten
Anhaften ist kein Problem, das nur Buddhisten angeht. So ziemlich jeder Mensch haftet so ziemlich an allem an, was er hat und was er haben möchte. Unsere ganze westliche Kultur baut auf diesem Anhaften, Anhäufen und Immer-mehr-haben-wollen auf.
Die Frage ist, ob ich da mitmachen will. Hilfreich ist dann, das Gegenteil zu üben – nämlich zu üben, etwas zu geben.
Da uns das meist schwer fällt, könnte ich einfach mal mit einer kleinen Übung anfangen, nämlich etwas Wertvolles, etwa einen großen Geldschein, von einer Hand in die andere zu geben und das sehr oft wiederholten.
Ich könnte auch eine Schüssel Reis nehmen und mir vorstellen, dass dieser Reis allen Reichtum der ganzen Welt enthält und diesen abgeben, indem ich den Reis in eine andere Schüssel gieße und das immer wieder wiederhole.
Ich kann mir klar machen, dass die Dinge nicht so wichtig sind, dass anderes im Leben wichtiger sein kann und dass ich im Tod sowieso alles aufgeben muss.
Ich kann auch tatsächlich etwas verschenken. Vielleicht kann ich Bedürftigen etwas Geld oder Essbares schenken. Und mit der Zeit kann ich auch mal etwas mehr und etwas Wertvolleres verschenken. Und das kann ich immerzu steigern.
Es gibt einen Weg – wenn ich es denn will.
Jedem das Seine. Sich von emotionaler Abhängigkeit zu befreien ist durchaus vorteilhaft, aber man muss es nicht übertreiben. Es ist natürlich etwas zu lieben und dann den Schmerz zu spüren, den der Verlust davon mit sich bringt. Dadurch werden wir stärker.
Ich komme ins Jetzt und rufe mir ins Bewusstsein, dass sich alles permanent im Wandel befindet. Es gibt das Zitat von Alan Watts "Du bist das Universum, das sich selbst wahrnimmt".
Darum glauben Buddhisten eigentlich auch nicht an ein Sterben sondern an ein sich wandeln der Dinge.
Jeder Moment ist ein Tod und eine Wiedergeburt.
Am stärksten haften wir sicher an diesem Körper an.