Was tut ihr gegen Anhaftungen (Buddhismus und Religion allgemein)?

3 Antworten

Anhaften ist kein Problem, das nur Buddhisten angeht. So ziemlich jeder Mensch haftet so ziemlich an allem an, was er hat und was er haben möchte. Unsere ganze westliche Kultur baut auf diesem Anhaften, Anhäufen und Immer-mehr-haben-wollen auf.

Die Frage ist, ob ich da mitmachen will. Hilfreich ist dann, das Gegenteil zu üben – nämlich zu üben, etwas zu geben.

Da uns das meist schwer fällt, könnte ich einfach mal mit einer kleinen Übung anfangen, nämlich etwas Wertvolles, etwa einen großen Geldschein, von einer Hand in die andere zu geben und das sehr oft wiederholten.

Ich könnte auch eine Schüssel Reis nehmen und mir vorstellen, dass dieser Reis allen Reichtum der ganzen Welt enthält und diesen abgeben, indem ich den Reis in eine andere Schüssel gieße und das immer wieder wiederhole.

Ich kann mir klar machen, dass die Dinge nicht so wichtig sind, dass anderes im Leben wichtiger sein kann und dass ich im Tod sowieso alles aufgeben muss.

Ich kann auch tatsächlich etwas verschenken. Vielleicht kann ich Bedürftigen etwas Geld oder Essbares schenken. Und mit der Zeit kann ich auch mal etwas mehr und etwas Wertvolleres verschenken. Und das kann ich immerzu steigern.

Es gibt einen Weg – wenn ich es denn will.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 30 Jahre Belehrungen tibetischer Buddhismus; Zen

Jedem das Seine. Sich von emotionaler Abhängigkeit zu befreien ist durchaus vorteilhaft, aber man muss es nicht übertreiben. Es ist natürlich etwas zu lieben und dann den Schmerz zu spüren, den der Verlust davon mit sich bringt. Dadurch werden wir stärker.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich komme ins Jetzt und rufe mir ins Bewusstsein, dass sich alles permanent im Wandel befindet. Es gibt das Zitat von Alan Watts "Du bist das Universum, das sich selbst wahrnimmt".

Darum glauben Buddhisten eigentlich auch nicht an ein Sterben sondern an ein sich wandeln der Dinge.

Jeder Moment ist ein Tod und eine Wiedergeburt.

Am stärksten haften wir sicher an diesem Körper an.