Umgangsrecht und spontane Treffen
Hallo Zusammen,
Ich habe mich nach der Geburt unseres zweiten Sohnes von meinem Exmann getrennt. Er hat mir oft sehr weh getan.
Bei der Geburt unseres Sohnes bin ich stark gerissen unser Sohn hat auch erst nicht geathmet. Mein Ex meinte er könnte uns aber nicht besuchen weil die 8 Stündige Geburt so anstrengend für ihn war, dass er sich erstmal einen Tags ausruhen müsste.
Unser Sohn ist Samstag geboren, Sonntag hat er sich ausgeruht, Montag nur gemotzt, dass das alles nichts für ihn ist und Dienstag ist er wieder arbeiten gegangen.
Er wollte den großen Sohn am Anfang nur 1x in Monat sehen, nach der Trennung. Ich bin zum Jugendamt gegangen und habe es mittlerweile für die Kinder geschafft, dass sie ihren Papa jedes 2. Wochenende 2 Tage sehen.
Mein Exmann liebt es, wenn es mir schlecht geht. Er provoziert mich gerne. Und immer so, dass Außenstehende sagen "jetzt stell dich doch nicht so an,"
Ich habe ihm gesagt, dass ich außer den festen Terminen keinen Kontakt mit ihm haben will.
Jetzt fragt er immer spontan wann er die Kinder haben kann. Und icg möchte, dass die Kinder ihren Vater sehen. Er fährt aber so lange Auto, dass sie einschlafen um 16 Uhr und dann abends nicht in den Schlaf finden. Er lässt nicht mit sich reden. Und ich will einfach nichts mehr mit ihm zu tun haben.
In der Elternvereinbarung steht "jedes zweite Wochenende". Das war das, was er bei dem Gespräch mit dem Jugendamt wollte. Wie kann ich ihm klar machen, dass er sich bitte auch daran halten soll und mir nicht alle paar Tage schreiben soll?
3 Antworten
Ihr seid beide die Eltern dieser beiden Kinder. Ob ihr das wollt oder nicht - dadurch seid ihr lebenslang miteinander verbunden, weil ihr beide die Verantwortung für diese Kinder übernommen habt! Du wirst somit weiterhin im Kontakt mit ihm bleiben müssen - nämlich im Sinne deiner Kinder, weil er ihr Vater ist und weil ihr als Eltern gemeinsam diese Verantwortung habt! Das ist sicherlich nicht einfach, wenn er immer provoziert. Aber zum Provozieren gehören halt schon auch immer zwei - der, der provoziert, aber auch der, der sich provozieren lässt. Und genau da kannst du ansetzen - also an dir selbst arbeiten, um dich nicht provozieren zu lassen, um in der Situation besser und schneller zu merken, was er vorhat und um dann nicht darauf einzugehen. Eben im Sinne deiner Kinder, weil ihr beide nun mal ihre Eltern seid und diese Aufgabe und Rolle irgendwie gemeinsam weiterhin erfüllen müsst, auch wenn ihr kein Paar mehr seid.
Natürlich musst du dir dabei nicht von ihm den Alltag durcheinanderwerfen lassen. Das wäre ja auch nicht im Sinne eurer Kinder. Diese brauchen ja Strukturen, an denen sie sich orientieren können, die ihnen Sicherheit und Halt geben. Somit wäre es natürlich nicht der richtige Weg, dass er sich immer dann, wenn er gerade mal Lust hat, blicken lässt und sonst nicht.
Somit ist es völlig legitim, wenn du ihm auf seine Frage antwortest, dass er dann und dann wieder sein Wochenende hat und somit die Kinder am soundsovielten um soundsoviel Uhr abholen kann.
Ebenso kannst du aber natürlich auch noch mal in Ruhe überlegen, ob es nicht vielleicht ab und an dann auch für dich ganz praktisch wäre, wenn er hier und da auch außer der Reihe mal einspringt und du seine Fragen genau dafür nutzt. Also, wenn er fragt, antworte doch ruhig auch mal mit sowas wie "Sohn 1 hat dann und dann Fußballtraining von X bis Y Uhr. Kannst du ihn dorthin begleiten und ihn danach nach Hause bringen?". Damit könntest du seine Wankelmütigkeit ganz wunderbar zu einer nützlichen Hilfestellung für dich herumdrehen :).
Danke, dass du dir Zeit für die Antwort genommen hast. Da steckt viel drin. Ich werde an mir arbeiten, mich weniger provozieren zu lassen und das mit dem Training ist eine gute Idee :) danke
wenn er mehr umgang möchte, wird es zeit für eine neue umgangsvereinbarung:
- 2-3 nachmittage die woche mit einer übernachtung
- jedes zweite we von fr-so
- hälftige ferien und feiertage
- 3 wochen urlaub
bis zum wechselmodell wäre so möglich. also frage ihn was er gerne an umfang möchte und weite aus. er muss dich ja nicht sehen, er kann die kinder auch einfach aus der kita abholen und wieder hinbringen. das ist kein problem.
wenn du das nicht ermöglichen möchtest, weil du umgang boykottieren willst und bindungsintolerant, könnte er die kinder alternativ zu sich nehmen und du siehst sie nur noch 4 tage im monat.
Ihr Mann scheint sehr freundlich zu sein. Zudem ist es sehr unverantwortlich, ihren Neugeborenen arbeiten zu lassen. Schenken sie ihrem Mann doch mal eine Tafel Schokolade, für die Unannehmlichkeiten.
Grüße,
Locke