Seine Eltern akzeptieren mich nicht.
Hallo ihr Lieben,
zur Vorgeschichte: Ich (30) habe im Februar meine Kindheits-/Jugendliebe auf einem Geburtstag wieder getroffen. (Wir waren damals ineinander verliebt, aber nicht wirklich zusammen, auch wenn wir viele Erfahrungen miteinander gemacht haben.)
Es hat sofort wieder gefunkt. Problem war, dass er dort noch verheiratet war. Ich habe aus meiner Ehe, die vor ca. 1 1/2 Jahren geschieden wurde, außerdem noch zwei Kinder.
Das war für ihn absolut kein Problem, da er auch ein Kind hat.
Wir sind jetzt seit April offiziell zusammen, er hat sich von seiner Frau getrennt.
Ich könnte eigentlich nicht glücklicher sein, es harmoniert einfach perfekt, dazu kommt auch noch diese Vertrautheit, die ich noch nie mit einem anderen Mann hatte. Er hat mir auch gestanden, dass er oft von mir geträumt hat, und das beruhte auf Gegenseitigkeit.
Es ist einfach nur schön mit ihm.
Nun waren wir heute bei seinen Eltern eingeladen. Da sie etwas weiter weg wohnen wollten wir die Nacht über bleiben. Ich hatte sie vorher schon auf dem Geburtstag von seinem Bruder mehr oder weniger Kennengelernt. Dort ist mir schon aufgefallen, dass sie äußerst distanziert gegenüber mir waren.
Heute war das ganze noch schlimmer, ich hatte meine Kinder mitgenommen und es kamen nur passiv-aggressive Kommentare, sowohl von ihm als auch von ihr.
Es fing schon beim Essen an. Ich bin Veganer, das wissen sie, allerdings gab es für mich nur trockenen Reis und einen grünen Salat zur Auswahl. Kein Problem- esse ich. Aber nett finde ich das auch nicht. Meinen Kindern hat mein Freund dann zumindest Pommes gemacht.
Dann kamen Kommentare wie "also du hättest dir ja schon was anderes anziehen können." (hatte ein knielanges Trägerkleid mit einem Blazer an. Was daran falsch war hat sie mir nicht erklärt.) "deine Kinder sind auch nicht gerade gut erzogen." (mein kleiner Sohn ist 3, meine Tochter 5, sie haben gequengelt weil es für sie langweilig war, außerdem -> neue Umgebung, mit einer nicht gerade guten Stimmung.)
Außerdem haben sie die meiste Zeit Albanisch (mein Freund kommt aus dem Kosovo) gesprochen. Mich sozusagen ignoriert.
Und auch generell hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie lieber seine noch Frau, die auch aus dem Kosovo kam, für Ihren Sohn haben wollen. (Ich komme ursprünglich aus der Slowakei.)
Jedenfalls wurde es mir irgendwann zu viel, vor allem weil mein Freund nichts, wirklich gar nichts, dazu gesagt hat. (Was mich schon sehr verletzt hat, vor allem weil er mich sonst immer bedingungslos unterstützt.) Ich habe ihnen dann sachlich meine Meinung mitgeteilt und bin aufgestanden, hochgegangen und habe meine Sachen eingepackt. Währenddessen kam mein Freund auch zu mir und hat gesagt, dass es ihm sehr leid tut. Und dass seine Eltern mich erstmal richtig kennen lernen müssen. (Wie soll das aber gehen wenn sie mir von Anfang an keine Chance gegeben haben?) Er wollte mich zum bleiben bringen, hatte auch tränen in den Augen. Aber ich bin gegangen.
Jetzt sitze ich weinend mit meinen Kindern in einem Hotelzimmer. Er hat mich des öfteren angerufen und auch geschrieben, habe es aber ignoriert.
Ich bin gerade absolut überfordert und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Bin dankbar über jegliche Tipps.
Habe ihm jetzt geschrieben, dass ich die Nacht darüber schlafen werde und wir morgen reden.
Ist es dir denn wichtig, dass du ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hast?
Um ehrlich zu sein wäre es mir eigentlich egal. Da er aber sehr an seiner Familie hängt, würde ich mich um einen, zumindest normalen Umgang bemühen.
4 Antworten
Ich würde meinem Freund klipp und klar sagen, dass es das letztemal war, dass ich Kontakt mit seinen Eltern haben werde, aber kein Problem damit haben werde, dass er sie künftig eben alleine besucht.
Sowas kommt öfter vor, als man glaubt. Und ich höre immer, dass so eine Regelung die beste ist.
Du wunderst Dich darueber? Nun, seine Eltern sind moeglicherweise auch mit Dir ueberfordert.
Immerhin bist Du in die Ehe Deines Freundes eingebrochen, hast einem Kind den Vater genommen [ich gehe nicht davon aus, dass er sein Kind in Eure Beziehung mit eingebracht hat].
Deine Gefuehle kann ich zwar durchaus nachvollziehen; Deine Skrupellosigkeit nicht.
SO geht es wohl auch seinen Eltern - und irgendwo sitzen jetzt weinend seine Frau und sein Kind...
P.S. Du beklagst, dass Deine "Beute" sich nicht fuer Dich bei seinen Eltern eingesetzt hat? Selbstverstaendlich hat er das nicht, denn dieser Mann ist ein charakterloser Waschlappen. Waere es anders, haette er Verantwortung gezeigt und haette seine Frau und sein Kind nicht einfach im Stich gelassen. - Wenn Du mit ihm zusammen bleibst, wirst Du mit Sicherheit noch eine Menge anderes an ihm finden, das Dich an ihm stoert.
"Und auch generell hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie lieber seine Ex-Frau, die auch aus dem Kosovo kam für Ihren Sohn haben wollen."
Da hast Du wohl ganz richtig gefuehlt; und das ist auch deren gutes Recht. Ganz sicherlich haetten sie an diesem Tag lieber ihre Schwiegertochter und ihren eigenen Enkel bei sich gehabt; das kann man ihnen wohl kaum verdenken. Der Umstand, dass DU es nun bist, die anstelle ihrer Schwiegertochter Tisch und Bett mit ihrem Sohn teilt, ist fuer sie keine Verpflichtung Dir gegenueber, das solltest Du mal bedenken.
Und, auch ganz wichtig: seine "Exfrau" ist die Mutter seines Sohnes erst, nachdem die beiden geschieden sind. Vorher nicht. Das solltest Du Dir unbedingt einmal vor Augen fuehren. DU hast [noch] keinerlei Ansprueche.
Und wenn mir zur Sache auch noch ein persoenlicher Kommentar erlaubt ist:
Ihr lebt erst seit April - also nur sehr kurze Zeit - und dazu noch unter voellig ungeklaerten Umstaenden zusammen. Deine Reise dorthin war bei weitem zu frueh und auch fuer Deine Kinder nicht zumutbar, denn Du haettest zumindest einkalkulieren muessen, dass Du dort keinesfalls mit offenen Armen empfangen werden wuerdest. Wenn Dein "Freund", der dies offensichtlich auch nicht bedacht hat, seine Familie sehen will, lass ihn doch fahren. Alleine.
Das Verhalten seiner Eltern - so sehr ich deren Abneigung gegen Dich unter den gegebenen Umstaenden auch nachvollziehen kann - finde ich, milde ausgedrueckt, auch mehr als seltsam. Mehr Format haetten sie gezeigt, wenn sie Dich und Deine Kinder ueberhaupt nicht eingeladen haetten. Dann waere Zeit geblieben, Dir mit Deinen Kindern ein, zwei schoene Tage ohne Freund zu machen.
Aber einladen und Feindseligkeit herauskehren? Noch dazu in Gegenwart Deiner Kinder? Wie primitiv!
Es ist und bleibt verzwickt. Dir wird nichts anderes uebrig bleiben, als abzuwarten, wie sich die Dinge - und Dein Held - entwickeln.
Dazu gehören immer 2 und wäre seine Ehe glücklich gewesen wäre es gar nicht erst so weit gekommen. Außerdem kann man nicht nur wegen der Kinder zusammen bleiben wenn man sich nicht mehr liebt, darunter würden alle leiden, auch die Kinder!
Ist keine gute reaktion von den Eltern aber dein Freund kann nun wirklich auch nichts dafür, deswegen verstehe ich nicht warum du ihn ignorierst.
Weil er, wie beschrieben, nichts dazu gesagt hat. Ich hätte mir ein bisschen Unterstützung von ihm gewünscht, was ich ihm auch gesagt habe. Daraufhin kam allerdings kaum etwas.
Es hört sich alles ziemlich scheiße an aber ihn zu ignorieren ist vielleicht auch nicht das beste. Hast du ihm gesagt das es dich ZB stört das er nichtmal seine Eltern ein wenig zügelt.
Ja das habe ich ihm gesagt als er zu mir hochgekommen ist, daraufhin kam nur, dass es ihm leid tut. Weiterhin aber nichts. Was mich natürlich auch zusätzlich verletzt hat.
Ich habe natürlich auch keine Lösung, ich bin halb so alt wie du. Sorry
Erstmal danke für deine Antwort.
Immerhin bist Du in die Ehe Deines Freundes eingebrochen, hast einem Kind den Vater genommen
Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich unfair. Die beiden haben momentan das sogenannte "Wechselmodell" das heißt, das Kind ist abwechselnd eine Woche bei der Mutter, und eine Woche bei ihm.
Und mich als skrupellos zu bezeichnen ist schon etwas anmaßend. Immerhin gehören immer zwei dazu, und wie du auch sagst, für meine (und auch seine) Gefühle kann ich nichts.
Er hat sie auch nicht im Stich gelassen, er hat ihr das offen und ehrlich kommuniziert. Sonst hätte ich das auch nicht gewollt. Wie soll man das denn anders machen? Soll er mit einer Frau zusammen bleiben, wenn er sich in eine andere verliebt hat?
Bei meinem Ex-Mann war das auch so ähnlich. Dieser hatte mir auch eröffnet, dass er mich nicht mehr liebt. Das war die erste Zeit sehr hart, aber es ist fair und ehrlich abgelaufen.
Natürlich ist es deren gutes Recht, aber wie du sagtest, warum laden sie uns dann ein? Ich habe das als "Schritt auf mich zukommen" empfunden und dann das?
Und, auch ganz wichtig: seine "Exfrau" ist die Mutter seines Sohnes erst, nachdem die beiden geschieden sind. Vorher nicht. Das solltest Du Dir unbedingt einmal vor Augen fuehren. DU hast [noch] keinerlei Ansprueche.
Da hast du natürlich Recht, ich muss mich korrigieren seine "noch Frau".
Und auch bei den Kindern muss ich dir zustimmen, diese hätte ich unter keinen Umständen mitnehmen dürfen.