Warum bekommen Leute mit PTBS nicht einfacher Cannabis verschrieben als chemische Medikamente wie Benzodiazepine oder Opiate?
Hab eine Doku von Vice gesehen wo betroffene im Krieg waren und dadurch PTBS bekommen haben. Sie haben von Methadon, Benzodiazepine, Antidepressiva alles bekommen aber kein medizinisches Cannabis. Warum?
6 Antworten
Weil die Medikamente halt im Schnitt immer noch günstiger sind als Cannabis. Desweitern müsste man sich mit seiner Krankenkasse rumschlagen wegen den Kosten.
LG
Juli
Ich habe vom Schmerzarzt vor 4 Jahren Dronabinol, ein Cannabis Medikament ohne THC verordnet bekommen. Es war ziemlich teuer und hat mir in keinster Form geholfen.
Musste wieder auf die vorherige Therapie zurück gehen, auch in Kombination hatte ich keinen Benefit.
Cannabis ist bei Nervenschmerzen indiziert, bei Knochenerkrankungen und vielen anderen Erkrankungen hilft es nicht.
Opiate werden überhaupt nicht zur Behandlung von PTBS eingesetzt.
Die "chemischen Medikamente" wie Sertralin und Paroxetin haben einen nachgewiesenen Nutzen bei PTBS (wenn auch eher gering; Psychotherapie ist in diesem Fall deutlich überlegen). Bei Cannabis ist die Datenlage sehr viel schlechter im Vergleich zu Sertralin oder Paroxetin; es gibt wenige repräsentative Studien mit Cannabis im Zusammenhang mit PTBS.
Cannabis enthält im übrigen auch Chemie (z.B. THC, CBD, H2O (also Wasser), Chlorophyll u.v.m.) bzw. besteht zu 100% aus Chemie.
Zum einen ist jede Substanz chemisch. Wasser ist zB eine chemische Verbindung.
Zum anderen ist Cannabis auf nur ein Medikament von vielen und kein Allheilmittel.
Die Zeiten sind vorbei, Cannabis ist kein BTM mehr und somit ganz einfach auf Rezept zu bekommen.