Paranoia und Cannabis

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Hallo

Ich habe auch mindestens 10 Jahre lang recht viel gekifft und bei mir stellten sich am Ende die gleichen Probleme ein . Am Ende war ich kaum noch in der Lage meinen Alltag zu meistern.

Paranoia scheint mir eine natürlich Langzeitfolge von Cannabis Konsum zu sein . Die Wahrnehmung ist total gestört . Ich hatte auch etliche Panik Ataken ,die ich allerdings erst hinterher als solche erkannt habe .

Ich habe meinen letzten Joint vo ca 14 Jahren geraucht und ich kann sagen das ich zusätzlich einen Defekt in meinem Gedächtnis festgestellt habe ,was mich heute auch recht belastet ,aber ich komm einigermassen klar damit .

Mit den Jahren heilt das wohl etwas aus ,insbesondere die Paranoia ist bei mir völlig verschwunden ,ich muss aber sagen das ich auch viel Heilungsgebet in Anspruch genommen hatte .

Ich glaube wir können noch von Glück reden dass uns nur dies zugestossen ist ,denn es gibt viele warnende Stimmen die bei THC von Gehirngift sprechen .

Es gibt Menschen die bekommen Psychotische Zustände von Cannabis ,das ist auch kein Wunder bei den hochgezüchteten Indor Produkten heute ,das sind keine leichten Drogen mehr .

Ich kannte einen 16 Jährigen Sohn einer Bekannten welcher wohl auch heute noch in der Psychatrie ist . Und ich glaube nicht dass der arme Junge je in der lage sein wird sein eigenes Leben zu leben ,nach dem ich ihn das letzte mal gesehen habe,da realisierte ich und wusste ich, wie gefährlich das ist was ich da seit langem tue.

Seine Psychotischen Zustände wurden damals mit Psychopharmaka behandelt und die Nebewirkungen dieser taten noch das übrige ....wenn ich daran zurückdenke bricht mir heute noch das Herz .

Es sollte eine Selbsthilfegruppe für Cannabisgschädigte geben oder ein Forum ? Da wäre sicher bedarf heute ....

Hallo, meines Wissens ist es so, dass der exzessive Genuss von Drogen Psychosen begünsttigen können. Es könnte also schon so sein, dass deine Psyche/dein Gehirn Schaden genommen hat.... Aber es kann auch sein, dass sich deine Persönlichkeit in gewisser Weise einfach verändert hat (z.B. dadurch dass Du dich zurückgezogen hast, eine schwierige Zeit durchlebt hat, etc.) : Wie hast Du dich denn früher verhalten? Warst schon immer eher sensibel und Misstrauisch gegenüber anderen (fremden) Menschen? Es gibt auch Leute, die ohne eine Paranoia zu haben anderen Menschen misstrauen, bzw. übervorsichtig sind. Völlig klar kann Dir das wohl nur ein Psychologe sagen.

Viele Grüße

flow1277 
Fragesteller
 09.06.2013, 20:58

Vielen dank für die Antwort. Das ist schwierig zu beantworten, schüchtern, sensibel - manchmal, manchmal garnicht. sehr situationsabhängig. Misstrauisch war ich aber nie und das mein verhalten heute so ist wie es ist, und das womöglich auf misstrauen beruht ist mir auch erst kürzlich klargeworden, deswegen ja der Beitrag.

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DamianaShae  09.06.2013, 21:40
@flow1277

Hallo nochmal. Also in gewisser weise sind solche Schwankungen auch normal, manchmal hat man gute Tage, und manchmal schlechte, an denen man schnell gereizt ist. Auf die Ferne ist das schwer zu sagen ob das bei Dir schon eine Erkrankung/Psychose ist, oder nicht. Es hört sich aber so an, als fühlst Du dich in deinem Alltag eingeschränkt, deshalb würde ich Dir raten, einfach mal bei deinem Hausarzt vorbei zu schauen und diesem die Situation zu schildern. Dieser wird Dich dann zu einem Psychologen überweisen, das trägt dann die Krankenkasse. Da kann man dann absolute Klarheit darüber bekommen, was man hat. Wenn Du das nicht möchtest, kannst Du vielleicht einmal auf dieser Seite unter Langzeitfolgen nachsehen: http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/umstrittene-langzeitfolgen-von-cannabiskonsum-1.1121759

Oder google vielleicht auch einmal nach Depressionen oder ADS. Vielleicht wurde durch den Cannabiskonsum auch etwas "unterdrückt" oder verstärkt, was bereits da war?

Viele Grüße

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flow1277 
Fragesteller
 09.06.2013, 23:16
@DamianaShae

Hi. Also nun ist es ja so das sich das nicht in form von Reizbarkeit zeigt, sondern in form von bedroht fühlen / adrenalin / angst, in sozialen situationen wo diese nicht hingehört - was aber durchaus auch von der Tagesform und einigen anderen dingen abhängt. Ich dachte eine zeitlang es wäre eine Sozialphobie und war damals als sich das bemerkbar gemacht hat auch 4 mal bei einem Psychologen, das ist aber jahre her und damals hab ich noch gekifft. Sozialphobie macht aber keinen sinn, zu widersprüchlich. Ich weiß das es an der Wahrnehmung liegt und ich weiß das wenn ich heute etwas rauche, sich bei mir sofort paranoide gedanken einstellen die dann entsprechendes hervorrufen. ADS und Depression schließ ich aus.

Trotzdem danke für die Antwort. :)

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Eine Frage, auch wenn diese nicht zu deiner Frage passt. Wenn ich ca. 1 Wochen lang durchgehend kiffe ist mein High Gefühl so stark vermindert das es sich kaum lohnt einen Joint oder Topf zu rauchen. Ist das dann nach 1-2-3-4-5 Jahren nicht genauso? Oder war das bei dir nicht so?

flow1277 
Fragesteller
 10.06.2013, 15:32

Das war bei mir durchaus auch so, in meinem fall aber nicht innerhalb von einer Woche und ist auch wieder relativ, sofern ich mich erinnern kann hab ich dann immer mehr geraucht, zu gelegentlichen Anlässen zusätzlich etwas getrunken aber das "high" sein an sich und lachflash's etc. sind dann natürlich irgendwann mal nicht mehr da - eher ein platt-sein. So ganz genau kann ich das aber heute nicht mehr beschreiben.

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Ich habe mehrere Bekannte denen es genauso geht wie dir. Einige kommen trotz ihren Problemen nicht vom kiffen los und andere haben wie du aufgehört und ihr Leben einigermaßen in den Griff bekommen.

Einer von ihnen hatte das gleiche Leiden wie du und hat sich einen Therapeuten gesucht. Er sagt das die Symptome nie ganz verschwinden werden aber durch eine Therapie lernt man besser damit um zu gehen und zu unterscheiden. Es hat ihm sehr viel Geholfen und er fällt ihm nun leichter damit zu Leben.