Ist die Ursache des zunehmenden Extremismus Dummheit?

2 Antworten

Ddeinen pauschalisierenden Aussagen bilden einfach nur die Klischees ab (AfD-Wähler sind halt dumm und ungebildet). Überprüfen wir doch mal diese Thesen.

BPB:

Bezogen auf die Sozialstruktur der AfD-Wählerschaft kommen die vorliegenden Untersuchungen zu teilweise disparaten Befunden, was darauf hindeutet, dass monokausale Erklärungsversuche hier zu kurz greifen.

Soll heißen, die Wählerschaft der AfD ist sehr divers und eben gerade keine homogene Masse (wobei der IQ dabei nicht erhoben wird - aber auch keine große Rolle spielen dürfe).

Und sehen wir uns doch mal die Ergebnisse der Bundestagswahl an (siehe z.B. MDR):

Von den Menschen mit hoher Bildung (IQ wird nicht erfasst, Bildung aber sehr wohl und dürfte mehr mit "dumm" zu tun haben als ein IQ) haben 13% die AfD gewählt. Damit haben ähnlich viele hochgebildete AfD gewählt wie z.B. SPD (16%) oder Linke (11%). Bei den Menschen mit mittlerer Bildung lag die AfD sogar gleich auf mit der CDU (28%) - somit war die AfD die meistgewählte Partei, zusammen mit der CDU, bei Menschen mittlerer Bildung.

Somit: Das Narrativ vom dummen ungebildeten AfD-Wähler lässt sich, aus den mir vorliegenden Zahlen, nicht ableiten. Ich denke es handelt sich bei dem Klischee vielmehr um einen Art, ich nenne es mal, Abwertungs- und Schutzmechanismus oder so: weil man es sich selbst nicht erklären kann wieso man sowas wählt - muss man eben dumm sein wenn man es wählt.

Damit verfällt man leider in die gleiche pauschalisierenden, abwertende und nicht fakten-basierten bzw. diffamierenden Methoden, wie sie die AfD gerne mal anwendet.

Die Gründe die AfD zu wählen dürften sehr vielfältig und individuell unterschiedlich sein. Es eifnach nur auf geringe Bildung oder Intelligenz zurückzuführen, greift erheblich zu kurz.


SarutoSensei 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 15:33

Dieser ganze Absatz:

Von den Menschen mit hoher Bildung (IQ wird nicht erfasst, Bildung aber sehr wohl und dürfte mehr mit "dumm" zu tun haben als ein IQ) haben 13% die AfD gewählt. Damit haben ähnlich viele hochgebildete AfD gewählt wie z.B. SPD (16%) oder Linke (11%). Bei den Menschen mit mittlerer Bildung lag die AfD sogar gleich auf mit der CDU (28%) - somit war die AfD die meistgewählte Partei, zusammen mit der CDU, bei Menschen mittlerer Bildung.

unvollständig, wie soll man von diesen wilden Zahlen die Struktur der AfD Wählerschaft ableiten. Wo sind denn die ohne Bildung da dürfte es viel höher sein

Hier mal ein kleines Mathe Beispiel

5 Leute mit hoher Bildung, 1000 mit niedriger, 1000 mit mittlerer

von den 5 Leuten 1 AfD wow 20% geil, von denen mit niedriger 80% und 30% mittlerer —> schlechtes Ergebnis für die AfDiddy

MertIs  05.08.2025, 15:41
@SarutoSensei

Natürlich ist er unvollständig, ein vollständiges Bild ist nunmal sehr komplex, das versuche ich ja darzusteleln.

Aber zu deinem Einwand, es ging explizit um deine Behauptung dass schlaue/intelligente/gebildete Menschen nicht die AfD wählen würden, welche z.B. hier Ausdruck findet:

eben auch ein paar die schlauer sind und Rechts wählen, wobei das ein einstelliger Prozentsatz sein dürfte.

Von den hochgebildeten (und das ist nunmal der einzige mir bekannte statistisch erfasste Wert in diese Richtung bei der letzten Wahl) waren es eben nicht "ein paar" bzw. ein "einstelliger Prozentsatz" sondern 13%. Das heißt bei den hochgebildeten war die AfD in etwa ähnlich beliebt wie z.B. eine SPD mit 16%.

Damit ist deine Aussage nunmal, auf Grundlage der mir bekannten Zahlen, als falsch einzuschätzen.

SarutoSensei 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 15:51
@MertIs

Ne 16% ist höher als 13% und ich denke dass die 13 % eher so dumme gebildete sind, haben nen Dr. Aber IQ gerade mal Durchschnitt bzw so Kinder von reichen Handwerksbetrieben die dann BWL studieren, die AfDiddy hat auf jeden Fall mehr Dumme als alle anderen Parteien, wer sind denn die Dummbatzen auf den Demos die rumlaufen wie Neandertaler (nichts gegen den MMA Neandertaler der ist geil und auch nicht rechts)

das hat man nicht bei den Linken/Grünen die sind auch verrückt aber lustig und kreativ verrückt und nicht mürrisch schlecht gelaunt und leicht reizbar

MertIs  05.08.2025, 15:58
@SarutoSensei
und ich denke dass die 13 % eher so dumme gebildete sind

Siehste - das denkst du weil du es denken willst. Weil du einfach entschieden hast dass es so sein muss - weil es in dein Weltbild passt.

Ich halte mich einfach an die mir bekannte Zahlen und die passen eben nicht zu deiner Behauptung. Ich weiß, es wär schön wenn es so einfach wäre wie in deiner Welt - nach den mir bekannten Zahlen ist es das aber einfach nciht.

das hat man nicht bei den Linken/Grünen die sind auch verrückt aber lustig und kreativ verrückt und nicht mürrisch schlecht gelaunt und leicht reizbar

Empfinde ich anders. Spätestens wenn sie auf andere (z.B. rechte) Meinungen treffen sind diese ziemlich reizbar.

SarutoSensei 
Beitragsersteller
 05.08.2025, 17:28
@MertIs

Ne ne die vielen Demonstranten sind mir Beweis genug, neben allen anderen Fakten und Daten

Pauschalisierend kann man das mit Ja beantworten. Allerdings spielen unterschiedliche Faktoren zusätzlich in das Extremismusproblem rein.

Die SPD war damals Mal eine sozialistische Arbeiter:innenpartei - durch die Verabschiedung des Godesberger' Programms hat sie sich zunehmend liberalisiert. Die Linke ist eine klassische Arbeiter:innenpartei und setzt sich für die Dinge ein, die damals der SPD zu Wahlerfolgen in der Weimarer Republik und der frühen Bundesrepublik verholfen haben.

Die CDU/CSU und FDP führten seit Mauerfall eine Schmutzkampagne gegen Die Linke - da sie ja die Nachfolgepartei der damaligen SED ist. Dabei sind viel mehr SED-Mitglieder in Union und FDP eingetreten, als in die PDS.

Ein weiteres Problem ist, dass sich Arbeiter:innen nicht mehr in Gewerkschaften oder Vereinen engagieren.

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Die AfD-Wähler:innen haben eigentlich linke Interessen - mehr Wohlstand für die Arbeiter:innen, bezahlbare Mieten, sichere Arbeitsplätze. Die › etablierten ‹ Parteien versprechen seit der Gründung der Bundesrepublik etwas für die Arbeiter:innen zu unternehmen - allerdings wird dies nie getan. Daher zeigt sich die AfD auch als Anti-Establisment-Partei - das hat immerhin damals auch bei der NSDAP funktioniert.

Die AfD-Wählenden wählen die AfD ebenfalls aufgrund der Migrations- und Genderpolitik - das wird auch das einzige sein, was sie bekommen werden, wenn die AfD jemals regieren sollte. Denn von Arbeiter:Innenrechten, mehr Wohlstand und bezahlbaren Mieten hat die AfD keinerlei Interesse - da sie eine Partei des Kapitals ist.

Ich hoffe das hilft ein wenig.