Einfluss der Rasten auf den Biergeschmack?
Mir ist schon klar, dass sich ein Großteil der geschmacklichen Unterschiede Beim Bier durch die Wahl der Hefe, und des Hopfens sowieso ergibt. Auch die Temperatur der Gärung hat Einfluss.
wenn ich jetzt aber mit, sagen wir einer reinen Pilsener Malz Schüttung Braue und mit z.B. W 34/70 im Keller bei stabilen 8 Grad vergären lasse, wie kann ich dann ohne Spezialmalz hinzuzufügen beeinflussen wie das Bier schmeckt?
Die Dauer der Maltoserast und der Verzuckerungsrast sollte da doch einen Einfluss haben.
Gibt es da irgendeine Faustregel nach dem Motto Längere Maltoserast = x Längere Veruckerungsrast = y Kombirast = z ???
2 Antworten
Hey mloeffler,
es wurde ja schon ein wenig geschrieben, bezogen auf die Kombirast gilt folgende Faustregel:
65°C | eher trocken
67°C-68°C | medium
70°C | süß
Bei 67°C reichen in der Regel 60min bis jodnormal.
Verlängert man jedoch die Rast, hat die Betaamylase natürlich mehr Zeit, um die Dextrine in Maltose zu verwandeln. Das Bier wird dadurch schlanker und höher vergoren.
Ich hoffe, dass ich Dir mit dieser Antwort weiterhelfen konnte!
Viel Spaß und bis dahin!
Dans Brewery
Es stimmt, dass die Rasten einen Einfluss auf die Vollmundigkeit, den Schaum und die Gäraktivität der Hefen haben. Im Internet findest man auch, was welche Rast genau bewirkt, und bei welchen Temperaturen für welche Zeit. Je nach eingestellten Parametern kannst du das dann etwas beeinflussen aber es wäre mir neu, dass es dafür eine Fausregel gibt.
Wenn ich braue, halte ich mich immer an die optimalen Zeiten und Temperaturen. Änderungen im Geschmack versuche ich nur über verschiedene Malz- und Hopfensorten herzustellen. Das hat auch vermutlich einen größeren Einfluss auf den Geschmack. Wenn ich irgendwann mal etwas braue, dass sehr gut schmeckt, könnte ich mir überlegen, den Geschmack nochmal mit verschiedenen Paramtern bei den Rasten zu optimieren.
Erstmal danke ich Dir für Deinen Beitrag zu meiner Frage.
Der Hintergrund meiner Frage ist, ich habe vor ein SMaSH Pale Ale mit einer reinen Pilsener Malz Schüttung zu brauen. (Für Untergärig ist mein Keller um diese Jahreszeit noch zu kalt, daher muss ich im Haus vergären)
https://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=1072&inhaltmitte=rezept&suche_sorte=Pale%20Ale
Das Originalrezept ist im BIAB Verfahren gebraut ich werde es im Speidel Braumeister brauen. Angegeben ist eine Kombirast von 66° für 60 min was ich, da das Rezept ja, wie die Kommentare vermuten lassen, ausgereift scheint.
Das Bier wird vermutlich sehr hell für ein Pale Ale, was mich nicht weiter stören wird. Allerdings mutmaße ich, dass es auch sehr "schlank" wird, was mich selbst auch wahrscheinlich nicht stört.
Ich habe dieses sehr einfache Rezept ausgesucht, weil ich das gleiche Bier am Wochenende drauf nochmal mit "Mandarina Bavaria" Statt mit Cascade brauen will um den Einfluss der beiden Hopfensorten möglichst direkt vergleichen zu können. Natürlich wird das erst ca. an Himmelfahrt was. Bei diesem 2. Sud werde ich es natürlich bei der Kombirast belassen.
Sollten die beiden Chargen dann nicht unter "einmalige Erfahrung" verbucht werden, würde ich dann beim Nachbrauen allerdings lieber an der Brautechnik feilen, als den "Fehler" mit Spezialmalzen auszugleichen.
Mein persönliches Ziel ist dabei an meinen handwerklichen Fähigkeiten zu arbeiten und nicht diese durch ein "Idiotensicheres Rezept" auszugleichen.
Hm.. ich persönlich fand meine reinen Pilsner Malz Brauungen bisher recht lahm vom Geschmack her. Es war schon gutes anständiges Pils aber halt nicht sehr spannend im Geschmack. Allerdings habe ich auch Saazer Hopfen verwendet, keine Kombirast und auch die W 34/70. Das kann natürlich alles am Ende irgendwie den Geschmack schmälern, abgesehen davon, dass Geschmäcker natürlich unterschiedlich sind und ich ein Freund von ausgefallenen Brauungen bin.
Helle Biere, grade reines Pilsner Malz sind, soweit ich weiß, immer sehr schlank. Deine Idee, zweimal mit verschiedenen Hopfensorten zu brauen und sie dann zu vergleichen ist auf jeden Fall ziemlich super! Ich würde mich freuen, wenn du vielleicht an Himmelfahrt dann eine Rückmeldung dalassen könntest, ob der Unterschied deutlich herauszuschmecken ist =)
lieber an der Brautechnik feilen, als den "Fehler" mit Spezialmalzen auszugleichen.
Auf jeden Fall, das ist eine sehr gute Idee.
Ich hab‘ es mal hier zusammengefasst:
https://familie-loeffler.de/2021/05/pale-ale-zwillings-bier/
Danke, das ist genau das was ich mir erhofft hatte. Das lässt die 66° und 60 min, für das besagte Rezept auch ziemlich plausibel erscheinen.