Bierbrau - Geruch noch nicht richt wie Bier?
Guten Morgen
ich braue mir gerade zum ersten mal selbst Bier. Ich tue das mit einem Bierbraukit. Habe Gestern Abend das Gestenmalz erhitzt und nach und nach die Flüssigkeit vom Malz getrennt. Dann hab ich den Hopfen hinzugegeben in form von grünem Pulver.
Seltsam ist jetzt nur, dass es noch nicht ganz wie Bier riecht. Ist das desshalb, weil der Malzzucker noch nicht in Alkohol verwandelt wurde? Ich nehme an dann wird es nochmal ganz anders riechen, oder ?
Wie lange lasst ihr das Gähren und reifen? Bei mir steht 10 Tage Gährung und 3 Wochen reifen... Mein lieber Mann! Wenn das stimmt, lohnen sich ja die 10 Liter garnicht die ich gemacht hab!
Danke
4 Antworten
Die Antwort von Colopia ist schon perfekt. Ich will dem nur hinzufügen, das war ja deine Frage, dass es jetzt eben noch gar kein Bier ist. Kuchenteig riecht auch nicht wie ein fertig gebackener Kuchen. Die Würze, in die du die Hefe gegeben hast, muss jetzt gären und erst zu Bier werden. Danach riecht es auch so.
Das zweite dass ich ergänzen will, ist dein Stichwort "lohnen". Finanziell lohnt sich Selbstbrauen nicht verglichen mit den ganzen Massenabfüllen aus der Fernsehwerbung. Das Erlebnis macht's und die Freude über das leckere Ergebnis danach, der Erfahrungsausgewinn Außerdem kannst du mit der Zeit viele verschiedene Rezepte ausprobieren. Ein Hobby. Und Hobbys kosten in der Regel Geld, ohne sich wirtschaftlich auszuzahlen.
Dieses Herbe/säuerliche ist jetzt schon wahrnembar.
Du riechst natürlich jetzt schon Hopfen und Malz. Das sind zwei Dinge, die man auch im fertigen Bier riecht.
Vielleicht bleibt es auch eher etwas was ich dann ab und zu mache und mit Freunden/Familie teile und für besondere Anlässe.
Natürlich! Für den täglichen Gebrauch als Ersatz für gekauftes Bier ist es viel zu aufwändig. Oder du müsstest Equipment anschaffen, um wesentlich mehr Liter auf einmal zu brauen.
Sollte man noch Zucker hinzufügen oder reicht der Malzzucker?
Brauereien reicht der Malzzucker, den sie aus dem Treber konzentrieren. Du musst zuhause bei der Flaschenabfüllung Zucker hinzufügen, sonst wird das nichts mit Kohlensäure und Alkohol.
Kann ich eine Alternative zum Gerstenmalz nehmen. Z.B gibt es sogenannten Malzkaffee, das ist gemälzte Gerste.
Von Malzkaffee habe ich keine Ahnung. Natürlich kannst Du anstelle von Gerstenmalz auch Weizen- oder Roggenmalz verwenden. Das Ergebnis wird dann natürlich kein Pils oder Lager, sondern ein Weizen- oder Roggenbier. Es kommt halt darauf an, was du im Ergebnis für ein Bier haben möchtest.
Dankeschön für die vielen Infos. Du hast Recht. Ich habe auch schon darüber nachgedacht in großmengen zu brauen damit sich das dann richtig lohnt. Mal schauen ob es soweit kommt... Beim Wein zumindest habe ich auch ein simples Verfahren ausgetüfftelt um größere Mengen herzustellen. Ich nutze dazu traubensaft, zucker und hefe sowie ein hefenährsalz damit es schneller geht.
Aber das mit dem Malzkaffee verfolge ich weiter, da ich glaube dass das gehen könnte... Die Rohmaterialien müssen jedenfalls günstig sein, damit sich das auf dauer lohnt
Hallo Robert000,
nach der Hopfengabe, dem Aufkochen und dem Abkühlen, hast Du letztlich hoffentlich die Hefe hinzugegeben. Das die Würze noch nicht nach Bier riecht, ist normal. Die Hefe macht schließlich das Bier. Sie wandelt den Zucker wie von Dir geschrieben um und prägt den Geschmack. Letztlich sedimentiert sie und wird sich am Ende Deiner Gärung am Boden des Eimers befinden.
Keine Sorge. Auch das Jungbier wird noch nicht sonderlich toll riechen!
Nach der Hauptgärung legst Du Zucker in Deine ausgewaschenen Flaschen vor und füllst das Jungbier darauf. Sonst hast Du keine Kohlensäure im Bier. Jedoch richtig abwiegen oder einen Dosierlöffel verwenden; ansonsten riskierst Du Flaschenbomben! Nun heißt es tatsächlich geduldig bleiben. 10 Tage Nachgärung und weitere Wochen Reifung. Geduld zahlt sich aus. Probiere gerne immer mal wieder eine Flasche - Du wirst überrascht sein, wie viel ausgewogener Dein Bier mit der Zeit schmecken wird.
Und ja, der Aufwand des Bierbrauens ist nicht zu unterschätzen. Allerdings ist er unabhängig von der Menge ähnlich. Ich braue in der Regel immer 20l pro Sud. Für mich ein gutes Verhältnis von Aufwand zu produzierter Menge.
Ich hoffe, dass ich Dir mit dieser Antwort weiterhelfen konnte :)
Viel Spaß und bis dahin!
Dans Brewery
Hi, danke für die Antwort.
Ich weiß noch garnicht ob ich das mit dem Zucker in den Flaschen mache.
Aktuell steht ein 20l Behälter wo 15l Bier drin sind. Ich glaube man nennt das bis jetzt noch Würze. Hopfen ist mit drin und alles gekocht. Dann Hefe und Zucker reingemacht und Gährspunnt drauf und so wollte ich es jetzt eigendlich stehen lassen bis die Gährung fertig ist. Dann wollte ich es Abfüllen und reifen lassen.
So mache ich das zumindest immer beim Wein. Da mache ich ja den Zucker auch nicht in die Weinflaschen, verstehst du.
Ich lasse euch alle auf jeden Fall wissen ob man es trinken kann wenn es soweit ist. Wenn das ginge würde ich euch sogar eine zum Probieren geben ;)
Ich halte euch auf dem laufenden.
Hey Robert,
wenn Du kein schales Bier ohne Kohlensäure haben möchtest, solltest Du Dir das mit dem Weglassen des Zuckers nochmal überlegen. :D
Es ist ja so, dass Deine Würze bereits all den gelösten Zucker aus dem Malz enthält. Diesen spaltet und verwertet die Hefe. Extra Zucker würde schlichtweg den Alkoholgehalt erhöhen. Nicht mehr, nicht weniger. Macht man bei belgischen Bieren manchmal.
Du solltest Dein Bier jetzt erstmal gären lassen. Nach der Hauptgärung ist der vergärbare Zucker verstoffwechselt. Außerdem ist Dein Jungbier bis zu einem gewissen Grad mit Kohglensäure gesättigt. Dies ist abhängig von der Raumtemperatur. Um letztlich ein perlendes Bier zu erhalten musst (!) Du Zucker vor dem Abfüllen in den Flaschen vorlegen.
Das ist aber gar nicht schwer. Wiegen, reinkippen und darauffüllen. Es befindet sich immer noch genügend Hefe in Schwebe im Jungbier. Diese wird den Haushaltzucker, den Du hinzugegeben hast, spalten und dabei Kohlensäure freisetzen. Da Deine Flaschen geschlossen sind, erhöht sich der Druck in der Flasche und Dein Bier wird mit CO2 gesättigt.
Um sicher zu sein, dass diese sogenannte Nachgärung abgeschlossen ist, solltest Du die abgefüllten Flaschen zwei Wochen bei Raumtemperatur lagern. Anschließen geht es für 4-6 Wochen in die Reifung. Idealerweise im Kühlschrank.
Falls weitere Fragen aufkommen, melde Dich gerne!
Viel Spaß und bis dahin!
Dans Brewery
Das Bier während der Herstellung nicht nach Bier riecht ist ganz normal und der Geruch ist von Hefe-Sorte und Bier Typ ganz unterschiedlich. Erst wenn es fertig gereift ist passt Geschmack und Geruch.
Ob es sich für dich lohnt musst am Ende du entscheiden, ich finde schon: https://der-braukurs.de/6-grunde-fur-selbstgebrautes-bier/
Viel Spaß beim Brauen!
Es ist alles OK. Die Bude riecht jetzt sicher süsslich - klebrig nach Brot oder Getreide.
Das Ganze lässt du jetzt mit der Hefe mit Gärverschluss 10 - 14 Tage lang unter der angegebenen Temperatur gären und füllst dann mit der korrekten Menge Zucker in Flaschen ab.
3 Wochen Reife ist schon ganz gut. Aber lass´ ein paar Flaschen auch 6 Wochen stehen. Das Bier wird dann deutlich leckerer sein.
Viel Erfolg!
Der Gärvorgang:
Abfüllen. Brauerei Flensburger hilft mit Flaschen aus.
Vielen vielen Dank. Das hilft mir weiter, auch die Bilder. Also meine Wohnung riecht jetzt zwar nicht so stark, aber die Flüssigkeit sieht genauso trüb aus wie bei dir. Der Geruch erinnert leicht an Malzbier - Was ja Sinn macht da noch kein Alkohol vorhanden ist.
Lustig: Wenn ich mir deine Gährflasche anschaue und die kleinen Bügelflaschen, meine ich fast du hast das Selbe Brauset wie ich ;)
Aber wenn du jetzt schon 6 Wochen statt 3 sagst, merke immer mehr dass ich viel viel mehr Bier Brauen muss. Sonst lohnt sich das ja kaum...
Können die eigendlich auch schlecht werden während der Reifung? Wie verhindert man das?
Ich habe die letzten 2 Jahre einiges an Wein hergestellt und kann das mittlerweile auch recht gut, aber ob man mein Bier trinken können wird ist noch fraglich :)
Dich bitte ich auch nochmal um eine Antwort:
Soll man noch Zucker hinzufügen oder reicht der Malzzucker? Für stärkeres Bier sollte ich wohl noch Zucker hinzufügen, oder...
Und kann ich eine Alternative zu Gerstenmals nehmen, wie zum Beispiel Malzkaffee oder Backmalz? Falls es eine dumme Frage ist sorry aber ich kenne mich halt nicht aus ;)
Den Zucker fügst du für die Flaschgärung natürlich später den Flaschen hinzu. In der Anleitng zu deinem Braukit steht wi eviel pro Flasche. Halte dich daran, sonst Platzen dir schlimmstenfalls Flaschen.
Brauzutaten durch was anderes Ersetzen? Naja, kannst dein Auto ja mal mit Fruchtsaft betanken. Ist ja auch Flüssig, oder? Also: Nein!
Bitte schreib doch mal ganz genau, welches Brauset (Marke, Biersorte) du verwendest.
Entschuldige die Wartezeit. Also mein Brauset hat diese Addresse in der Beschreibung:
Laut Anleitung soll ich überhaupt keinen Zucker hinzufügen. Habe aber trotzdem welchen in den Gährbehälter gemacht, da ich ja auch mit Wasser etwas verdünnt habe.
Ah OK. Aber du schreibst du machts 10 Liter. Das ALDI Set ist doch für 3 Liter gedacht. Es entspricht meines Wissens dem Set von besserbrauer.de welches du auch auf meinem obersten Bild sehen kannst.
Kann es sein, dass du einfach irgendwas zusammenkippst ohne dich an die Anleitung zu halten?
Hallo nochmal. Ich hoffe du bekommst diese Nachricht. Ich habe eine Frage zu meinem Bier: Derzeit habe ich ja alles in einen großen Kanister mit Gährspund gefüllt. Ich habe die Würz-Hopfen Mischung noch mit etwas Wasser verdünnt und hoffe das ist in Ordnung. In meiner Anleitung stand das wäre ok. Dann habe ich einiges an Zucker hinzugefügt und die Hefe. Grüne frische gemischt mit "Dosen-trockenhefe". Ich hoffe auch das war nicht all zu falsch...
Nun blubbert das ganze aber nicht richtig... Ich nehme mal an dass es gährt, aber man sieht es wirklich kaum... Nur minimal Bläschen im Wasser vom Gährspund.
Wenn ich Wein hergestellt habe, hat dass immer deutlich geblubbert... Was ist da los??
Vielen Dank, das dachte ich mir ja schon. Dieses Herbe/säuerliche ist jetzt schon wahrnembar. Aber wirklich nach Bier richt es wohl erst wenn der Zucker in Alkohol verwandelt wurde.
Und ja du hast Recht. Ob sich das für mich lohnt muss ich noch sehen... Vielleicht bleibt es auch eher etwas was ich dann ab und zu mache und mit Freunden/Familie teile und für besondere Anlässe.
Noch 2 Fragen an dich: Sollte man noch Zucker hinzufügen oder reicht der Malzzucker? Ich hätte halt gerne ein Bier wo man auch "beschwipst" wird, ist ja klar. Den Alkohol sollte man schon merken denke ich. Und Geschmack muss es haben.
Zweite Frage: Kann ich eine Alternative zum Gerstenmalz nehmen. Z.B gibt es sogenannten Malzkaffee, das ist gemälzte Gerste. Würde das auch gehen??