Alkoholproblem! Ich werde immer wieder rückfällig!?
Ich war schon mehrmals in Therapie, wegen Alkohol. Ich schaffe es immer maximal 4/5 Monate nüchtern zu bleiben & bald muss ich schon wieder in Reha. Ich bin 30 & trinke seit 12 Jahren, seit ich 18 war, so gut wie jeden Tag. Ich habe einfach Angst, mit 40 drauf zu gehen. Ich weiß nicht wieso? Es gibt auch nie ein Anlegen, oder Gründe, weshalb ich wieder anfange. Sei es ein guter, oder schlechter Tag. Ich will ständig trinken. Von Bier bis hinzu Wodka, an manchen Tagen. Keine Ahnung, was mit meinem Kopf nicht stimmt🙈🙈 Ich habe deswegen, schon mehrere Beziehungen in den Sand gesetzt. Dann habe ich auch noch 2 Arbeitsplätze fortgeschmissen, durchs trinken! Kein Plan, was ich außer Therapie noch machen kann. Ich habe das Gefühl, dass mit mir irgendwas nicht stimmt. Meine Mutter ist auch trockene Alkoholikerin! Vll. Deswegen. Meine Tante, ist wegen Tabletten & Alk, schon sehr jung gestorben & irgendwie habe ich den Gedanken, dass mit mir dasselbe passieren wird. Da es einfach Menschen gibt, die so sind! Nur möchte ich nicht so sein 🙈 es heißt immer hör einfach auf, aber irgendwie geht das nicht. Habe auch schon so viel Geld versoffen.
6 Antworten
es ist tatsächlich einfacher gesagt als getan. aber um dauerhaft trocken zu werden und zu bleiben lautet das rezept: wille!
du musst es selbst um jeden preis wollen. so sehr, dass dir alles andere scheissegal wird. du musst die fresse so dermassen voll von alkohol haben, dass du es nicht mehr sehen willst. und dann, nur dann klappt es.
solange du dieses "stadium" nicht erreicht hast, wird dir die beste therapie der welt nicht helfen können.
du wirst jetzt sagen "aber ich will doch" - ja.. aber wirklich um jeden preis?!
reflektieren wir mal: du hast schon so viel verloren, du hast so viele therapien hinter dir. du hast familiengeschichten. das alles hat dich noch nicht abgeschreckt die finger davon zu lassen. SELBST wenn dazu kein anlass war.
das ist ein zeichen, dass du einfach noch nicht bereit bist.
erst wenn dir richtig bewusst wird, dass dein leben und deine zukunft am seidenden faden hängen.. erst wenn du wirklich nicht mehr kannst und nicht mehr willst. dann solltest du in stationärer therapie gehen und vorsichtig die ersten schritte gehen.
und selbst dann ist es nicht einfach. du musst dein leben umkrempeln. deine gewohnheiten. dein umfeld. einfach alles.
alle orte und menschen meiden, die was mit alkohol zu tun haben. in keine bars mehr gehen. neue hobbies und beschäftigungen suchen. evtl neuer job oder gar neue wohnung.
das ist ein haufen arbeit, nicht wahr? und das ist der springende punkt: du musst all diese änderung durchführen WOLLEN und zwar mit vergnügen.
und auch da: vergiss bitte nicht, alkoholsucht ist eine rückfallkrankheit. rückfälle gehören zum gesundwerden dazu. warum? weil man da meistens irgendwelche grenzen überschreitet die man nicht sollte. das sollte dazu führen, dass du nicht dieselben fehler machst und daraus lernst. die rückfälle werden weniger und passieren irgendwann überhaupt nicht mehr. dazu muss man fähig sein zu reflektieren. und auch hier gehört dazu: WILLE !
und sei bitte nachsichtig mit dir. hinter jeder sucht steckt eine tiefe depression. eine sucht ist eine gravierende art der selbstverletzung. selbst nach deinen stationären aufenthalten solltest regelmässig die AA's besuchen und einen psychiater an deiner seite haben, mit dem du jede woche reden kannst. JA jede woche. und das über mehrere jahre.
alles gute.
wie gesagt, du musst dein leben umkrempeln. neben dem trinken gibt es immer wieder mal gewohnheiten.. die muss man ablegen und/oder vermeiden. du müsstest bei den rückfällen merken, WAS genau dich zum rückfall gebracht hat.
beispiel: wenn der alkoholiker abends nach dem feierabend auf dem balkon geht und ein bier aufmacht - das ist eine gewohnheit, die er dann unterbrechen muss. zbsp indem er an feierabend anstatt auf dem balkon zu gehen, erstmal in die dusche geht. oder sich was zu essen macht. oder spazieren geht. oder oder oder
SOLCHE kleine sachen, diese kleinen gewohnheiten.. die musst du reflektieren und einfach unterbrechen bzw anders machen.
das meine ich mit: man muss aus fehlern lernen. irgendwann werden die rückfälle weniger und passieren dann garnicht mehr.
Viele Alkoholiker beginnen nach der Therapie wieder mit Alkohol. Es ist die volksdroge Nummer 1. Dazu lauert überall die Verführung...bewusst...um zum trinken zu animieren. Umsatzsteigerung. Beispiel. Kleine Snapsflaschen direkt an der Kasse, ( für die Kids die Süßigkeiten). Werbung für Sekt. Etc. In fast jedem Film wird getrunken. Ob der Detektiv Scotch rausholt...Partys gezeigt werden etc. Selbst in Kochsendungen gibt es Wein. Es ist schon eine Leistung 4 oder 5 Monate durchzuhalten. Vielleicht mach dir das bewusst das wenn du doch mal 1 Tag trinkst...an diesem Erfolg anknüpst . Desweiteren suche dir eine Ersatzbefriedigung. Sport, Fahrrad, Schwimmen oder ein Hobby. Mache dir bewusst was der alk in deinem Leben schon angerichtet hat. Und es hilft viel warmen Tee zu trinken. Übrigens gibt es auch so eine Art reduziertes Trinken. Das du nur eine gewisse Menge...2 Bier die Woche trinken darfst. Allerdings nicht für jeden geeignet. Besprich das bestenfalls mit einem guten Suchtberater.
Wenn "normale" Therapien bei Dir offensichtlich nichts bringen, dann versuch's doch mal mit einem anderen Weg.
Schon mal an eine Hypnose-Therapie gedacht?
Sucht scheint in Deiner Familie tatsächlich ein Glaubensmuster zu sein. Vielleicht wäre es eine Idee, mal eine Familienaufstellung zu machen - da können Kronleuchter der Erkenntnis aufgehen.
Du brauchst auf jeden Fall einen anderen Ansatzpunkt, als die herkömmliche Suchttherapie. Schau Dich mal nach einem passenden Weg um und bitte den Kosmos um Hilfe dabei. Wer bittet, dem wird gegeben - glaub's mir!
Dir alles Liebe und Gute und viel Erfolg!
Das geht meist besser in Gemeinschaft mit Leuten die das Problem kennen und selber betroffen sind .
Ich an deiner Stelle würde dort zusätzlich auch Unterstützung suchen:
https://www.anonyme-alkoholiker.de/
Das hier könnte auch Thema sein :
https://youtu.be/3knoJSwFfok?si=RuOCocV3ZckgTkcR
Und das solltest du dringend anhöhren..etwas vom Besten was ich je gehört habe :
https://youtube.com/playlist?list=PLRFlppoBS3WyfFCxSZxzBcFqMzBEPuhA1&si=_c37I_h9tTBHOywX
Alles Gute ⚘
Steig auf Benzos ohne firstpass um wie Lorazepam oder Oxazepam. Das geht nur auf die Nieren und ist allgemein nicht wirklich toxisch. Hat aber ähnliche Effekte wie Alkohol.
Ich versuche mir deinen Rat, zu Herzen nehmen. Wie gesagt: es ist schwierig und sobald ich unter Beobachtung stehe funktioniert auch alles, doch dann gibt's halt wieder Tage wo ich keine Kontrolle habe oder wo ich nicht pusten muss und sogar wenn ich pusten muss, schmeiß ich das alles wieder hin und saufe weiter. Ich denke Gesetze und Regeln, haben für mich einfach keine Bedeutung. Ich muss irgendwie eine andere Strategie angehen. Auch die Sachen wo Sie geschrieben hast wie z.B: wenn sowas wie ein Tod meiner Tante noch nicht abgeschreckt haben, oder in meiner Vergangenheit gewisse Sachen noch nicht ausgereicht haben, so dass ich einfach aufhören kann. Muss ich das hart auf hart, anders machen. Ich muss mir einfach selbst klar machen, dass das Leben nicht nur aus trinken besteht sondern vielmehr bieten kann. 👍 danke dir und für deine Antwort.